Entwarnung für Badeseen – Umweltbakterien sind keine Gefahr
Das Baden an ausgewiesenen Badestellen ist in deutschen Gewässern trotz der anhaltend hohen Temperaturen unbedenklich, sagt die Vorsitzende der nationalen Schwimm- und Badebeckenwasserkommission, Christiane Höller.
An der Ostsee war am Wochenende ein 70-Jähriger mit chronischen Vorerkrankungen an den Folgen einer Vibrionen-Infektion verstorben. „Vibrionen sind normale Umweltbakterien“, erklärt die Medizinerin in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“.
Sie könnten vor allem im Brackwasser auftreten und seien nur für Menschen mit einer deutlich abgeschwächten Immunabwehr oder offenen Wunden gefährlich.
In Seen erkenne man eine Blaualgenblüte durch „eine Art grünlichem Rasen“ auf der Wasseroberfläche. Wer sich nicht sicher sei, ob das Wasser unbelastet durch Blaualgen ist, dem empfiehlt Höller einen Trick: „Man geht bis zu den Knien ins Wasser: Wenn man die Füße nicht sieht, soll man nicht weitergehen.“
Die Larven von Saugwürmern, sogenannte Zerkarien, „sehen den Menschen als Ente an“, erklärt die Hygiene-Expertin dem „Spiegel“. Die von Wasserschnecken freigesetzten Larven bewegten sich zu bewegten Objekten, etwa Beinen.
Der Mensch sei für Zerkarien allerdings ein Fehlwirt; sie riefen nur allergische Hautreaktionen hervor. Dagegen helfe, sich direkt nach dem Baden abzuduschen. In Ufernähe sei die Bakteriendichte oft besonders hoch, deshalb Höllers Rat: „Nicht gleich am Rand mit dem Kopf untertauchen“. Allerdings sei man in sonnigen Uferabschnitten relativ sicher, da UV-Strahlen viele Bakterien abtöteten. (dts)
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