Etliche Motel One-Kundendaten im Darknet veröffentlicht

Wer während eines Urlaubs ein Zimmer bei der Hotelkette Motel One hatte, sollte jetzt aufpassen: Die hinterlegten Daten könnten geklaut worden sein.
Das Logo vom Motel One: Die Hotelkette wurde Opfer eines Cyberangriffs.
Das Logo vom Motel One: Die Hotelkette wurde Opfer eines Cyberangriffs.Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB
Epoch Times7. Oktober 2023

Bei der Hotelkette Motel One haben Hacker in großem Stil Daten mit privaten Informationen von Gästen geklaut und im Darknet veröffentlicht.

„Nach vorläufigen Erkenntnissen betreffen die gestohlenen Daten im Volumen von sechs Terabyte insbesondere Adress- und Rechnungsdaten von Kunden und nur sehr vereinzelt Kreditkarteninformationen unserer Hotelgäste“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage in München. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, die Daten seien bereits am Mittwoch im Darknet publiziert worden.

Beim Darknet oder auch Darkweb handelt es sich um ein verborgenes Netzwerk, also abgeschlossene Internetseiten, die nur über einen bestimmten Browser zu finden sind.

Sicherheit in Gefahr?

Motel One (München) hatte bereits am 30. September auf der Plattform X, ehemals Twitter, von dem Hackerangriff berichtet. Das Unternehmen stellte nach eigenen Angaben Strafanzeige und informierte auch die Datenschutz-Behörden. Zudem habe man unverzüglich sichergestellt, dass keine weiteren personenbezogenen Daten erlangt werden könnten. Betroffene Kreditkartenhalter seien persönlich informiert worden.

Motel One verwies auf umfassende, marktübliche Sicherheitsstandards. Dass der Hackerangriff dennoch erfolgreich gewesen sei, zeige die hohe kriminelle Energie der Gruppe. Gäste müssten sich keine Sorgen um ihre Sicherheit machen, sagte eine Sprecherin. Motel One arbeite eng mit erfahrenen Experten für Informations- und IT-Sicherheit und den zuständigen Behörden zusammen.

Betroffen waren der Zeitung zufolge auch so genannte Notfalllisten. Sie enthielten die Namen der Gäste, das Datum ihres Check-ins und die Zimmernummern, teilte Motel One mit. Mit diesen Informationen könnten Gäste beispielsweise auch bei Systemstörungen einchecken.

Motel One wendet sich an Regierung

Der Gründer und Mitinhaber von Motel One, Dieter Müller, appellierte an die Bundesregierung: „Ich denke, dass neben den Unternehmen selbst der Staat gefordert ist, die Hoheit zurückzugewinnen und die Cyber-Abwehr erheblich aufzurüsten“. Müller wurde womöglich selbst Opfer des Datenklaus. „Da Dieter Müller gerne bei Motel One übernachtet, kann das zutreffen“, sagte die Sprecherin.

Motel One betreibt nach eigenen Angaben derzeit 90 Hotels in 13 Ländern in Europa und den USA. Nach harten Verlusten während der Corona-Pandemie trotz staatlicher Corona-Hilfen ging es 2022 wieder aufwärts. Nach mehr als sieben Millionen Euro Nettoverlust im Jahr 2021 landete die Gruppe vergangenes Jahr mit 78 Millionen Gewinn wieder in den schwarzen Zahlen und halbierte den Schuldenstand nahezu von 197 auf 99 Millionen Euro. (dpa)



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