Ex-Ringer Stäbler bemängelt zu hohen Druck im Leistungssport

Der frühere Weltklasse-Ringer Frank Stäbler gibt seine Erfahrungen als Redner und Mentaltrainer weiter. Bei den Leistungsanforderungen im Nachwuchsbereich fordert er die richtige Balance.
Ringer Frank Stäbler hatte seine Laufbahn voriges Jahr beendet.
Ringer Frank Stäbler hatte seine Laufbahn voriges Jahr beendet.Foto: Tom Weller/dpa
Epoch Times3. Oktober 2023

Die öffentliche Diskussion um Leistungsdruck im Sport beschäftigt auch den früheren Top-Ringer Frank Stäbler.

„Einerseits halte ich es für wichtig, gewisse Anforderungen auch an junge Sportler zu stellen. Leistung muss sich lohnen“, sagte der 34-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „Andererseits kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass der Bogen nicht überspannt werden sollte. Viele junge Menschen werden von ihrem Umfeld so unter Druck gesetzt, dass sie irgendwann darunter zusammenbrechen. Es muss nicht jeder ein Lionel Messi oder LeBron James – sprich der Beste seiner Sportart – werden.“

Durch Rückschläge wichtige Werte lernen

Eine Medaille sei „in jeder Farbe etwas wert“, betonte der dreimalige Weltmeister und Olympia-Dritte von Tokio 2021. „Nur wer Rückschläge erlebt, weiß Erfolge auch wirklich zu schätzen und lernt wichtige Werte wie Disziplin und Durchhaltevermögen.“ Ihm selbst habe zu großer Druck von außen während der aktiven Karriere häufig zu schaffen gemacht, berichtete Stäbler. Die „eigene innere Zufriedenheit“ sei das Wichtigste. Um künftig erfolgreiche Sportler zu haben, brauche es in deren Ausbildung und Förderung „die richtige Balance“.

Stäbler, der seine Laufbahn voriges Jahr beendet hat, arbeitet inzwischen viel als Redner und Mentaltrainer – unter anderem für die deutschen Ringer. Seine Erfahrungen aus dem Leistungssport seien aber auf viele Bereiche, auch die Geschäftswelt, übertragbar, erklärte der Schwabe, der kommende Woche sein zweites Buch „Unaufhaltsam“ veröffentlicht.

Zuletzt hatte es zum Thema Leistungsdruck viele Diskussionen im deutschen Sport gegeben – etwa zur Reform der Bundesjugendspiele oder im Nachwuchsfußball. (dpa)



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