Kfz-Versicherungen vergleichen und Geld sparen

Etliche Kfz-Versicherer haben bereits Beitragserhöhungen angekündigt. Betroffene Versicherte können nach einem günstigeren Tarif suchen.
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Ein Wechsel der KFZ-Versicherung zum Jahresende könnte vorteilhaft sein. Aber die Kündigungsfrist muss beachtet werden.Foto: iStock
Epoch Times3. November 2023

Die meisten Kfz-Versicherungen können bis Ende November gekündigt werden, weil sie zum Ende des Jahres auslaufen.

Wie teuer wird die Versicherung im kommenden Jahr?

Sowohl die Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten würden immer teurer, erklärte schon im Juli der Gesamtverband der Versicherer. 2022 schlug demnach ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung von Pkw mit rund 3700 Euro zu Buche, 2013 waren es noch 2400 Euro gewesen. Zudem stiegen nach Ende der corona-bedingten Mobilitätseinschränkungen die Unfallzahlen wieder und damit die Schäden.

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz rechnet mit Aufschlägen im zweistelligen Prozentbereich. Eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox ergab, dass die Beiträge in diesem Jahr bis zu 16 Prozent höher waren als 2022.

Warum kann sich ein Wechsel lohnen?

Aktuell, also zum Ende der Wechselsaison, senken viele Versicherer im Wettkampf um neue Kunden die Preise. Für Bestandskunden dagegen steigen die Beiträge im zweiten Vertragsjahr häufig an, auch weil etwa verbesserte Kaskoeinstufungen nicht an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden.

Ein Wechsel kann sich daher lohnen. Interessierte sollten aber abwarten, bis ihnen die Beitragsrechnung ihres aktuellen Versicherers vorliegt. Nur so lassen sich Sparpotenziale einschätzen. Kommt der Brief erst kurz vor dem 30. November, haben sie trotzdem einen Monat Kündigungsfrist. Maßgeblich ist der Rechnungseingang.

Lohnt sich der Wechsel immer?

Nicht unbedingt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) rät daher dazu, sich eingehend mit den Einzelheiten des laufenden und möglichen neuen Vertrags zu befassen und dafür mehrere Vergleichsportale heranzuziehen. Zusätzlich sollten Fahrzeughalterinnen und -halter die Angebote auf den Webseiten bekannter Versicherer sichten und auch auf unabhängige Testberichte, beispielsweise von der Stiftung Warentest, zurückzugreifen. Denn die Vergleichsportale bilden längst nicht alle Tarife auf dem Markt ab, sondern nur die Tarife von Gesellschaften, die sie auch selbst vermitteln.

Oftmals können sich auch beim aktuellen Versicherer günstigere Preise ergeben, wenn Kundinnen und Kunden auf die Angebotslage bei der Konkurrenz aufmerksam machen.

Worauf sollten Versicherte bei einem Wechsel achten?

Wechselwillige sollten zunächst ihre Kündigungsfrist genau prüfen. Sie kann variieren kann und nicht mit dem Jahr, sondern in manchen Fällen mit der Vertragslaufzeit beginnen. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz rät, sich die Schadensfreiheitsklasse vom aktuellen Anbieter bestätigen lassen. „Es gibt Fälle, in denen der alte Versicherer der neuen Gesellschaft eine ungünstigere Einstufung gemeldet hat als in der Beitragsrechnung aufgeführt“.

Wer sich zusätzlich für Rabattangebote interessiert, beispielsweise für Wenigfahrenden oder für Garagenfahrzeuge, sollte genau auf die Versicherungsvorschriften achten. Stellt sich zum Beispiel nach einem Unfall heraus, dass die vereinbarte Kilometer-Pauschale überschritten wurde, können hohe Nachzahlungen fällig werden.

Die Kündigung des alten Vertrages sollte erst herausgehen, wenn die neue Police unter Dach und Fach ist. Im schlimmsten Falle fehlt sonst die Versicherung und Autofahrer müssen mit ihrem Privatvermögen haften, warnen die Verbraucherschützer.

Welche Optionen gibt es bei der Versicherung?

Die Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben – sie deckt allerdings nur Schäden an fremden Autos oder an Menschen ab. Wer Schäden am eigenen Auto versichern will, braucht zusätzlich eine Kaskoversicherung. Dabei gibt Teilkasko- und Vollkaskoversicherungen. Erstere deckt nur Schäden durch bestimmte Ereignisse ab, die außerhalb der Kontrolle des Fahrers liegen. Dazu gehören zum Beispiel Diebstähle, Wildunfälle und Unwetterschäden. Ein Vollkaskoschutz greift darüber hinaus auch bei selbstverschuldeten Unfällen, außerdem werden etwa Vandalismusschäden übernommen.

Die Mindestdeckung ist bei der Haftpflicht gesetzlich geregelt, Experten empfehlen eine Deckungssumme von mindestens 100 Millionen Euro. Falls dies nicht schon im Grundtarif enthalten ist, kostet eine Aufstockung oftmals nicht viel.

Die Entscheidung für Teil- oder Vollkasko ist dagegen von persönlichen Umständen abhängig. Bei sehr alten Autos, die ohnehin nicht mehr viel wert sind, kann eine Haftpflicht ausreichen. Für teurere Autos empfiehlt sich hingegen in der Regel ein Vollkaskoschutz.

Was kostet eine Kfz-Versicherung?

Pauschal lässt sich das nicht sagen. Die Versicherungen berechnen die Beiträge nach dem Schadensrisiko ihres Kunden. Dazu gehören etwa Alter und Beruf, aber auch das gefahrene Auto. Je öfter und schwerer Unfälle mit einem Wagentyp statistisch gesehen sind, umso höher fällt der Beitrag für diese sogenannte Typklasse aus. Einfluss auf die Höhe der Prämie hat darüber hinaus die sogenannte Regionalklasse: Sie bildet das Unfall- und Schadensprofil von Zulassungsbezirken ab – etwa die Wahrscheinlichkeit von Kfz-Diebstählen oder auch Wildunfällen. (afp)



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