Neuer Höchststand: Nettozuwanderung in Deutschland bei 1,5 Millionen

Dem Ukrainekrieg ist die große Anzahl der Hinzugezogenen in Deutschland geschuldet: alleine eine gute Million Ukrainer kam 2022. Bei deutschen Staatsangehörigen setzte sich der Abwanderungstrend fort.
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Foto: AdrianHancu/iStock
Epoch Times27. Juni 2023

2022 sind in Deutschland fast eineinhalb Millionen Menschen mehr zu- als ausgewandert. Die Nettozuwanderung stieg mit 1.462.000 mehr Zuzügen als Fortzügen auf einen neuen Höchststand, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Der Wert lag damit mehr als viermal so hoch wie 2021. Im vergangenen Jahr wurden rund 2.666.000 Zuzüge und 1.204.000 Fortzüge registriert.

Den Anstieg führten die Statistiker vor allem auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die damit einerhergehende Fluchtbewegung zurück. Aus der Ukraine zogen rund 1,1 Millionen Menschen nach Deutschland. Gleichzeitig zogen 138.000 Menschen aus der Ukraine wieder aus Deutschland fort. Seit August sinkt die Zahl der zugezogenen Ukrainer in Deutschland stetig.

Deutliche Anstiege der Nettozuwanderung wurden auch aus Syrien (plus 68.000), Afghanistan (plus 55.000) und der Türkei (plus 49.000) verzeichnet. Die Nettozuwanderung aus der EU stieg nur moderat auf 87.000. Am häufigsten wanderten Menschen aus Rumänien, Polen und Bulgarien ein.

Bei deutschen Staatsangehörigen gibt es seit 2005 eine Nettoabwanderung. 2022 wanderten 83.000 Menschen mehr aus als ein. Die deutschen Auswanderer waren zu 60 Prozent männlich und im Schnitt 35 Jahre alt. Hauptzielländer waren die Schweiz, Österreich und die USA.

Bei den innerdeutschen Wanderungen profitierte vor allem Brandenburg. Über die Bundeslandgrenzen zog etwas mehr als eine Million Menschen um. Nach Brandenburg kamen 14.000 Menschen mehr als weggingen. Ursache dafür war vor allem eine hohe Zuwanderung aus Berlin.

Dahinter folgen Schleswig-Holstein (plus 9.000) sowie Mecklenburg-Vorpommern und Bayern (jeweils plus 5.000). Berlin verlor hingegen 11.000 Einwohner, Baden-Württemberg folgte dahinter mit einem Minus von 10.000.

(afp/red)



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