Neuralink: Tausende Freiwillige wollen Implantate – Elon Musk drängt zur Eile
Am 25. Mai hatte die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA dem von Elon Musk gegründeten Start-up Neuralink erstmals die Durchführung klinischer Studien an Menschen gestattet. Noch ist es zu keiner Einsetzung von Computerchips in menschliche Gehirne gekommen. Bereits im nächsten Jahr sollen jedoch die ersten elf Freiwilligen ihre Implantate eingesetzt bekommen. Tausende weitere – inklusive Musk selbst – haben sich zu diesem Eingriff schon bereit erklärt.
Neuralink konnte offenbar einige FDA-Bedenken zerstreuen
Bis 2030 will Neuralink 22.000 Verbindungen zwischen dem menschlichen Gehirn und einem „Brain-Computer-Interface“ schaffen. Dieses stellt ein elektronisches System dar, das in der Lage sein soll, Gehirnsignale zu entschlüsseln und direkt in Befehle für externe Technologien umzuwandeln. Musk selbst hat von einem „Fitbit im Schädel“ gesprochen.
Voraussetzung für die Nutzung der Technologie ist eine invasive Gehirnoperation. Die FDA hatte erst Bedenken, dass sich die mit dem Chip verbundenen Drähte im Kopf bewegen oder der Chip überhitzen könnte. Offenbar gelang es Neuralink jedoch, diese zu zerstreuen.
Wie der „Business Insider“ berichtet, soll die Rekrutierung der ersten Freiwilligen im September begonnen haben. Im Fokus standen dabei Menschen mit Lähmungen der Gliedmaßen aufgrund von Rückenmarksverletzungen oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS).
Musk befürchtet Vorsprung der Konkurrenz
Neuralink hofft, mithilfe seiner Technologie diesen Menschen zu ermöglichen, allein mit der Kraft ihrer Gedanken zu kommunizieren – und etwa Nachrichten zu versenden oder Spiele zu spielen. Elon Musk will jedoch noch darüber hinaus. Er will nicht nur der Konkurrenz anderer Start-ups wie Synchron und Onward Paroli bieten.
Synchron hatte es im Dezember 2021 seinem ersten Patienten ermöglicht, allein mit Gedankenkraft einen Tweet zu verschicken. Zuletzt hatte es in der Forschung bedeutsame Fortschritte beim Entschlüsseln von Gehirnsignalen gegeben.
Musk drängt auch zum Tempo bei der Weiterentwicklung der Technologie, um mit jener der Künstlichen Intelligenz Schritt halten zu können. Er machte deutlich, dass Neuralink sein Tempo erhöhen müsse, „als ginge die Welt unter“. Nur so könne man mit der KI-Entwicklung mithalten, die möglicherweise Menschen nicht freundlich gesinnt sei.
Musk will mehr Implantat-Roboter bei Neuralink im Einsatz sehen
Bei „Bloomberg“ erklärte Musk-Biograf Ashlee Vance, der Tesla-CEO wolle die Implantation durch Roboter forcieren. Bisherige Operationen an Versuchstieren hätten gezeigt, dass eine Einsetzung durch Chirurgen „ein paar Stunden“ benötige. Roboter würden die sogenannte Kraniektomie in etwa 25 Minuten schaffen. Bei der Operation werde ein Gerät mit einer Anordnung von 64 verschiedenen Fäden eingeführt. Diese sind etwa ein Vierzehntel so breit wie ein menschliches Haar. Das Implantat ersetzt einen zuvor entfernten Teil des menschlichen Schädels.
Elon Musk’s startup Neuralink wants to implant a chip in people’s brains, and it’s looking for a volunteer for its first clinical trial. In this episode of Elon, Inc., a podcast from @bw, we talk about why this project may be Musk’s most important launch https://t.co/TMuOyFKZ7f pic.twitter.com/wY3j3gUPRE
— Bloomberg (@business) November 10, 2023
Die Neuralink-Projektverantwortliche Shivon Zilis, die mit Musk zwei gemeinsame Kinder hat, mahnt unterdessen zur Vorsicht. Mit Blick auf Tests mit Implantaten am Menschen spielte sie auf die ersten drei missglückten Tests von SpaceX-Raketen an:
Wir können die ersten drei nicht in die Luft jagen. Das ist hier keine Option.“
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