Neurochirurg: Nahtoderfahrung bringt erstaunliche Heilung

Dr. Eben Alexander erkrankt an Meningitis und fällt ins Koma, überlebt jedoch entgegen aller medizinischen Erwartungen. Diese Erfahrung im Grenzbereich des Todes führt zu einer Veränderung seiner wissenschaftlichen Überzeugungen.
Titelbild
Der Neurochirurg Dr. Eben Alexander, Autor des Buches „Proof of Heaven“ (deutsch etwa: Beweis für den Himmel).Foto: NTD
Von 9. April 2023

Der Neurochirurg Dr. Eben Alexander berichtet, dass er ein „gewöhnliches“ Leben geführt hat, bevor er eines Tages mit extremen Schmerzen aufwachte. Eine Meningitis-Infektion griff seine Gehirnzellen an und drohte, sie zu zerstören.

Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er in ein wochenlanges Koma fiel. Seine Krankheit hat eine Sterblichkeitsrate von 53 Prozent, und Fälle wie seiner führen fast immer zu dauerhaften neurologischen Beeinträchtigungen. Die Ärzte sagten seiner Familie Anfang der Woche, dass er eine Überlebenschance von zehn Prozent habe. Gegen Ende der Woche sank die Überlebenswahrscheinlichkeit auf zwei Prozent. Sollte er sich dennoch erholen, war zu erwarten, dass er den Rest seines Lebens im Wachkoma verbringen würde.

Wider Erwarten erholte sich Alexander jedoch innerhalb von nur zwei Monaten vollständig von der Krankheit, was als unmöglich galt.

Nach seinem Koma arbeitete er jahrelang mit anderen Wissenschaftlern zusammen, um die Erfahrungen, die er während dieser Zeit gemacht hatte, zu erforschen. Drei Ärzte, einschließlich Bruce Greyson, einem renommierten Nahtoderfahrungsforscher und emeritierten Psychiatrieprofessor an der University of Virginia, untersuchten unabhängig voneinander seine Aufzeichnungen. Alexander und andere sind überzeugt, dass seine wundersame Heilung auf seine Nahtoderfahrung zurückzuführen ist.

„Als 54-jähriger Neurochirurg und Wissenschaftler glaubte ich, ein Verständnis dafür zu haben, wie das Zusammenspiel von Gehirn, Geist und Bewusstsein funktioniert“, sagte er in einem Interview mit NTDTV für die Sendung „Mysteries of Life“. „Mein Glaubenssystem vollzog jedoch eine gewaltige 180-Grad-Kehrtwende, weit entfernt von der simplen und irreführenden materialistischen wissenschaftlichen Überzeugung, die ich vor meiner Nahtoderfahrung gepflegt hatte.“

Ein Materialist begegnet dem Himmel

Am frühen Morgen des 10. November 2008 erwachte Alexander mit entsetzlichen Rückenschmerzen. In der Hoffnung, die Schmerzen zu lindern, quälte er sich den Flur entlang, um ein heißes Bad zu nehmen, was die Lage jedoch nur verschlechterte. Schließlich schaffte er es schweißgebadet zurück in sein Bett, wo er vor Schmerzen zusammenbrach. Später fand ihn sein damals zehnjähriger Sohn im Bett und versuchte, die Schläfen seines Vaters zu massieren, um die scheinbar schlimmen Kopfschmerzen zu lindern.

„Es fühlte sich an, als hätte jemand einen glühenden Eisenpflock durch meinen Kopf getrieben“, sagte Alexander. „Jeder Mediziner, der von plötzlich einsetzenden starken Rücken- und Kopfschmerzen hört, würde sofort an Meningitis denken. Aber der Arzt in mir war bereits außer Gefecht gesetzt. Mein Gehirn war schon von einer äußerst aggressiven bakteriellen Infektion überwältigt, die mich eigentlich hätte töten sollen.“

„Stattdessen schenkte sie mir diese wunderbare Reise“, fügte er hinzu.

Die Ergebnisse aus der Erforschung von Nahtoderfahrungen zeigen viele Parallelen zu Alexanders Erlebnissen, wobei die rasche Besserung bei lebensbedrohlichen Situationen eine seltene, jedoch nicht isolierte Besonderheit ist.

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt von Alexanders Erfahrung war, dass er anfangs nicht wusste, wer er war.

„Ich hatte eine Gedächtnislücke. Ich hatte keinerlei Erinnerungen an die Erde, dieses Universum oder mein Leben als Eben Alexander“, erzählte er. „Das alles begann mit dem, was ich ‚Regenwurm-Perspektive‘ nenne.“

Er befand sich in einer ungemütlichen und erschreckenden, „primitiven unterirdischen“ Welt, umgeben von wurzel- oder blutgefäßartigen Strukturen, und dieser Zustand schien unendlich lange anzudauern.

„Zum Glück wurde ich von einem sich langsam drehenden weißen Licht gerettet, das mit einer perfekten musikalischen Melodie einherging“, berichtete Alexander. Bald darauf erlebte er eine „höchst erstaunliche Verwandlung“, als er aus der düsteren Unterwelt in ein strahlend schönes, äußerst realistisches Naturparadies gelangte, das Alexander als „Eingangstal“ bezeichnete.

„Dort gab es viele erdähnliche Merkmale: funkelnde Wasserfälle, kristallblaue Becken, weite Wiesen und umliegende Wälder – einfach atemberaubende Schönheit. Tausende Wesen tanzten; Freude und Heiterkeit erfüllten die Festlichkeiten. Ich erinnere mich daran, wie Kinder spielten und Hunde fröhlich herumsprangen, und es herrschte eine unglaubliche Freude. In der Luft schwebten himmlische Engelschöre, die eindrucksvolle Gesänge, Hymnen und Loblieder sangen. Ich konnte diese Klänge intensiv wahrnehmen.“

Schutzengel

Alexander beschreibt seine Erfahrung als eine Art Bewusstseinserweiterung. Er befand sich auf einem Schmetterlingsflügel und neben ihm saß eine wunderschöne junge Frau, die er zuvor noch nie getroffen hatte. In diesem Erlebnis hatte er keinerlei Erinnerung an sein Leben.

Sie hatte „funkelnde blaue Augen, hohe Wangenknochen, eine hohe Stirn und weiches braunes Haar, das ihr schönes Gesicht umrahmte“, sagte er. Er empfand ein Gefühl des Vertrauens ihr gegenüber und durch eine „emotionale Gedankenverschmelzung“ übermittelte sie ihm ohne Worte die zentrale Botschaft, die er nach eigener Aussage in diesem Erlebnis empfangen sollte.

„Sie sagte zu mir: ‚Du musst keine Angst haben‘“, berichtete er. „‚Du bist innig geliebt und für immer geschätzt. Du wirst versorgt.‘ Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig diese Botschaft zu diesem Zeitpunkt für mich war.“

Als Alexander elf Tage alt war, wurde er von seiner leiblichen Mutter verlassen, was eine tiefe Wunde hinterließ und ihn dazu brachte, daran zu zweifeln, ob er es wert sei, geliebt zu werden. Sein Adoptivvater, der renommierte Neurochirurg Dr. Eben Alexander Jr. sei ein guter Vater gewesen, habe ein reiches spirituelles Leben geführt und sei ein gutes Vorbild gewesen. Aber Alexander selbst hatte sich spirituell verloren.

Etwa acht Jahre vor seinem Koma, welches durch Meningitis verursacht wurde, war Alexander „sehr agnostisch“ geworden. Sein Sohn arbeitete an einem Schulprojekt und benötigte einige biografische Informationen, die Alexander dazu veranlassten, nach seiner Familie zu suchen.

„Was ich erfuhr, war anders als erwartet“, erklärte Alexander. Er hatte immer angenommen, dass seine leibliche Mutter kein Interesse daran hatte, mit ihm in Kontakt zu treten, weshalb er keine Informationen über sie hatte. Doch diesmal erfuhr er, dass seine leiblichen Eltern geheiratet und eine Familie gegründet hatten.

„Ich war schockiert, zu erfahren, dass meine leiblichen Eltern tatsächlich geheiratet hatten – das hatte ich nie für möglich gehalten. Außerdem war es für mich überraschend, zu erfahren, dass sie drei Kinder hatten“, erklärte Alexander. Ihm wurde mitgeteilt, dass ihre jüngste Tochter nur zwei Jahre zuvor verstorben war, und man riet ihm davon ab, zu diesem Zeitpunkt wieder in ihr Leben zu treten.

„Die Botschaft hat mich im Jahr 2000 in eine tiefe Krise gestürzt“, erklärte Alexander. Er hörte auf, in die Kirche zu gehen und auch das tägliche Beten mit seinen Söhnen wurde eingestellt.

„Und doch hat sich alles ‚vollständig umgekehrt‘“, sagte er, „als ich diese tiefgreifende Nahtoderfahrung hatte. In diesem Eingangstal, mit einem wunderschönen Mädchen auf einem Schmetterlingsflügel, war mein erster Kontakt mit dem Göttlichen wie eine sanfte Sommerbrise, die hindurchwehte. Ich nannte es einen göttlichen Wind oder den Atem Gottes. Dies war meine erste Erkenntnis in diesem Zustand der Amnesie, von der Macht dieser unendlich liebevollen, heiligen und nicht urteilenden Art göttlicher Kraft.“

Später entdeckte Alexander, dass es sich bei dem schönen, jungen Mädchen um seine leibliche Schwester handelte, die vor etwa zehn Jahren verstorben war. Obwohl Alexander seine leibliche Schwester nie getroffen und auch kein Foto von ihr vor seinem Koma gesehen hatte, stärkte die spätere Sichtung ihres Bildes nur seine Überzeugung, dass alles, was er während des Komas erlebt hatte, real war.

Drei Bereiche

Alexander hat seine Nahtoderfahrung in den Büchern „Proof of Heaven“ und „Map of Heaven“ beschrieben.

Nachdem er das Mädchen auf dem Schmetterlingsflügel getroffen hatte, ging die Reise weiter. Die engelhaften Chöre über ihm „boten ein weiteres musikalisches Portal zu immer höheren Ebenen“, sagte er.

Alexander teilt die Reise in drei spirituelle Bereiche ein: Zunächst den Blickwinkel eines Regenwurms unter der Erde, dann das Eingangstal und schließlich das, was er ‚den Kern‘ nannte.

„Der Kern war ein vollständiges Einssein“, sagte er. „Hier erkannte ich, dass mein Bewusstsein direkt aus Gottes Quelle reiner Liebe stammte und dass jeder von uns eine Verbindung zu dieser Form reiner Liebe im Kern des Universums hat. Es ist das, was so viele Menschen mit Nahtoderfahrungen bezeugt und von dem sie profitiert haben. Es ist dieses Gefühl der Verbindung und Liebe, das es ihnen wirklich ermöglicht, ohne Angst vor dem Tod zurückzukehren.“

Alexander beschrieb, dass er in der Lage war, mehrere Male durch die verschiedenen spirituellen Bereiche zu reisen, indem er sich an der Musik der engelhaften Chöre festhielt. Diese Musik öffnete ihm die Lichtportale, die ihn von Bereich zu Bereich führten.

„In diesen Bereichen sind wir nicht länger auf die Erfassung von Klängen durch unsere Ohren oder auf die Wahrnehmung von Dingen durch unsere Augen beschränkt“, erklärte er.

Doch jedes Mal, wenn er den „Kern“-Bereich betrat, fühlte er, dass ihm gesagt wurde: „Du bist nicht hier, um zu bleiben, du wirst zurückgehen.“

„Die Erfahrung schien sich über Monate oder Jahre hinweg zu erstrecken, obwohl sie innerhalb von sieben Erdtagen des Komas passierte“, sagte er.

Wenn das Gehirn pausiert

Wie sich später herausstellte, traten diese Erfahrungen innerhalb der ersten vier Tage seines Komas auf. Danach verbrachte er 14 Jahre damit, mit Wissenschaftlern weltweit zusammenzuarbeiten, um das Bewusstsein weiterzuerforschen.

„Wie konnten all diese Erlebnisse stattfinden, wenn mein Gehirn eindeutig ausgeschaltet war? Das war das große Rätsel, das ich lösen wollte.“ Die intensivsten Visionen und die „tiefgreifendsten Erfahrungen“ ereigneten sich tatsächlich, „als mein Gehirn am schlechtesten funktionierte“, sagte Alexander.

Alexander erklärte, dass das Gesicht seines Sohnes ihn zurückgebracht hatte. Obwohl er ihn während der Erfahrung nicht erkannte, sah er das Gesicht eines zehnjährigen Jungen, der flehte, dass sein Vater zurückkomme. Erst in diesem Moment empfand Alexander Angst während seiner Nahtoderfahrung. Diese Angst führte dazu, dass er ins Leben zurückkehrte und auf der Intensivstation aufwachte, angeschlossen an ein Beatmungsgerät.

Innerhalb der darauffolgenden 36 Stunden war die Aktivität seines Gehirns höher als während des vorherigen Komas. Dies führte zu „paranoiden, psychotischen Albträumen“, die einige Wochen später dann verschwanden. Die Reise durch die spirituellen Welten im Koma hingegen bleibt für ihn so präsent, als hätte sie gerade erst stattgefunden. Die spirituellen Erfahrungen verwandelten ihn nicht nur geistig und emotional, sondern auch körperlich. Er wusste auch, dass er genesen würde.

Nach dem Erwachen aus dem Koma hatte Alexander keine Erinnerung an seine Handlungen. Seine Familie berichtete, dass er sich hinsetzte, jeden intensiv ansah und allen versicherte: „Alles ist gut, keine Sorge.“ Er kehrte zurück und fühlte eine Verantwortung und Verbindung zu der „unermesslich gütigen göttlichen Kraft“ und einer Botschaft von „Liebe, Freundlichkeit und Güte.“

„Nicht nur der Verstand geht über die Materie, sondern auch der Geist hat Vorrang über die Materie“, sagte er. „Ich erkannte eine viel größere Rolle der individuellen Seele und ihrer Reise bei der eigenen Heilung.“

Zwei Monate später stellte sein Neurologe bei einer Nachuntersuchung fest, dass Alexander eine „vollständige und bemerkenswerte Genesung“ ohne verbleibende neurologische Schäden erzielt hatte.

Seine Nahtoderfahrung und die medizinischen Aufzeichnungen vermittelten ihm, dass das Bewusstsein nicht allein auf das Gehirn beschränkt ist.

„Unser Bewusstsein existiert unabhängig von unserem Gehirn. Nahtoderfahrungen haben uns seit Tausenden Jahren in allen Kulturen die gleiche Botschaft übermittelt: Wenn wir sterben, werden wir von den Fesseln des Gefängnisses unseres Gehirns und Körpers befreit, und unser Bewusstsein erfährt eine enorme Ausdehnung“, erklärte er.

„Es handelt sich um ein viel umfassenderes Verständnis des menschlichen Potenzials, des Konzepts des freien Willens sowie unserer Auswirkungen auf die Welt. All dies ergibt sich aus der revolutionären 180-Grad-Wende weg von der veralteten Wissenschaft des Materialismus, die zufälligerweise die konventionelle, moderne wissenschaftliche Sichtweise der Welt darstellt“, sagte er.

 

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf theepochtimes.com unter dem Titel „Materialist Doctor Witnesses Heaven, Wakes From Coma a Changed Man“. (Deutsche Bearbeitung von kr)



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