Niederbayern: Bürger machen Weg für großes BMW-Batteriewerk frei

Die Bürger des niederbayerischen Orts Straßkirchen haben sich für ein großes BMW-Batteriewerk entschieden. Eine Bürgerinitiative gegen den Bau, dem rund 100 Hektar Acker zum Opfer fallen, scheiterte.
Zwischen Irlbach und Straßkirchen will BMW eine Batteriefabrik errichten.
Zwischen Irlbach und Straßkirchen will BMW eine Batteriefabrik errichten.Foto: Armin Weigel/dpa
Epoch Times24. September 2023

Die Bürger von Straßkirchen in Niederbayern haben den Weg für ein großes Batteriewerk des Autobauers BMW freigemacht, in dem pro Jahr 600.000 Hochvoltspeicher für Elektroautos montiert werden sollen. Bei einem Bürgerentscheid am Sonntag entschied sich eine klare Mehrheit dafür, die Ansiedlung der Fabrik zu unterstützen, wie die Gemeinde mitteilte.

Die Bürgerinitiative „Lebenswerter Gäuboden“ hatte den Entscheid erzwungen. Der Gemeinderat hatte sich zuvor klar hinter die Ansiedlung gestellt, durch die 3200 Arbeitsplätze entstehen sollen. Im einzelnen bekam das Ratsbegehren zugunsten der Ansiedlung laut vorläufigem Ergebnis 75,3 Prozent Ja-Stimmen und 24,7 Prozent Nein-Stimmen. Das Bürgerbegehren, das sich gegen die Fabrik richtete, erhielt nur 29,6 Prozent Ja-Stimmen und 70,4 Prozent Nein-Stimmen. Die beiden Fragen waren separat gestellt worden.

Zentral für Elektroautoproduktion

Für BMW hat die Fabrik, die nun auf einer Fläche entstehen soll, die zu Straßkirchen und dem Nachbarort Irlbach gehört, zentrale Bedeutung für das Hochfahren der Elektroautoproduktion. Von ihr aus sollen die Fahrzeugwerke im 40 Kilometer entfernten Dingolfing sowie Regensburg und München beliefert werden. Der Standort liegt nahe den Autobahnen A3 und A92. Die großen, schweren Akkus könnten daher auch mit E-Lastwagen direkt zu den Autowerken transportiert werden, zusätzliche Lager wären überflüssig.

Hätten sich die Bürger gegen die Fabrik entschieden, wäre der Münchner Autobauer nach eigenem Bekunden wohl auf einen Standort außerhalb Bayerns ausgewichen. Sowohl der Hersteller, der in der Region schon jetzt ein wichtiger Arbeitgeber ist, als auch die bayerische Politik hatten im Vorfeld auch auf die Signalwirkung der Entscheidung hingewiesen. Selbst Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte noch am Samstag auf dem Parteitag für die Ansiedlung geworben.

Die Gegner der Fabrik hatten dagegen unter anderem vor zusätzlichem Verkehr, dem Verlust wertvollen Ackerbodens und einer Verschärfung des Fachkräftemangels bei heimischen Betrieben durch die Konkurrenz der neuen Jobs bei BMW gewarnt. (dpa)



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