Wetterwaffen: Ist etwas dran an Wolkenimpfung, Chemtrails, Frequenzen?

Das Wetter ist eine Laune der Natur. Allerdings nicht immer – behauptet der Wissenschaftsjournalist Marco Pizzuti. Er spricht über das kontroverse Thema der Wetterwaffen und meint, diese seien „bereits bis ins Detail perfektioniert“ und es gebe ein „extremes militärisches Interesse“ an solchen Technologien.
Wetterwaffen: Ist etwas dran an Wolkenimpfung, Chemtrails, Frequenzen?
Hartnäckige Kondensstreifen am Himmel. Seit Ende der 1990er-Jahre fallen sie auf – Wissenschaftsjournalist Marco Pizzuti vermutet, was dahinter steht.Foto: iStock
Von 17. November 2023

Immer wieder kursieren Vermutungen, dass der Mensch mit bestimmten Technologien das Wetter für militärische Zwecke beeinflusst. Die Rede ist von der Verwendung von Wetterwaffen. Handelt es sich bei diesem umstrittenen Thema nur um eine Fiktion oder steckt mehr dahinter? Es gibt dazu nur wenige offizielle Stellungnahmen.

Der italienische Wissenschaftsjournalist Marco Pizzuti behauptet nun, dass es diese Wetterwaffen tatsächlich gibt. In einem Interview mit den „Deutschen Wirtschaftsnachrichten“ sagt er, dass es viele Beweise gibt, die das „extreme militärische Interesse“ der Vereinigten Staaten an dieser Technologie belegen.

Pizzuti ist promovierter Jurist, Dozent und Bestsellerautor. Häufig tritt er als Experte für Gegeninformationen im Radio und Fernsehen auf.

Ziviler Einsatz

Im zivilen Bereich zeigen mehrere Länder ganz offiziell Interesse an Technologien zur Wettermanipulation und entwickeln sie.

So behaupte das kommunistische Regime Chinas, dass aufgrund von „Wolkenimpfungen“ bei den Olympischen Spielen im Jahr 2008 perfektes Wetter herrschte. Dabei wurde jede sich dem Olympiagelände in Peking nähernde Wolke beschossen, um sie noch vor der Metropole abregnen zu lassen. Dazu feuerte das Regime 1.110 Raketen mit Silberjodid ab. Auch in den Folgejahren hat es in China Projekte zur Wettermanipulation gegeben, nach offizieller Aussage, um Katastrophenschäden zu verringern.

Vor zwei Jahren haben die Vereinigten Arabische Emirate mit elektrischen Impulsen in Dubai Wolken zum Regnen gebracht. Die Wettermanipulation sei erfolgreich gewesen – die Temperaturen fielen um etliche Grade und es kam zu heftigen monsunartigen Regenfällen.

Im August dieses Jahres nahm die Bundesregierung zu Geoengineering-Maßnahmen Stellung. Das geschah im Zuge einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion.

Die Regierung sehe in solchen Technologien, „die den Strahlungshaushalt der Erde beeinflussen, keine klimapolitische Option“, heißt es dort. Grund für die Ablehnung seien „bestehende Unsicherheiten, Risiken und Gefahren“.

Offen ist der Bund hingegen für entsprechende Maßnahmen, die der Atmosphäre Treibhausgase entziehen und dauerhaft speichern.

Wetterwaffen bereits in den 1960er-Jahren

Offiziell werde der Einsatz von Wetterwaffen von den NATO-Ländern kategorisch geleugnet, sagte Pizutti. Schaue man aber genau hin, so gebe es bereits viele Dokumente und Hunderte eingetragene Patente. Das Pentagon entwickele diese schon seit Jahrzehnten und setze sie auch tatsächlich ein.

Pizutti berichtete im Interview vom ersten historisch belegten offiziellen militärischen Einsatz der Technologie zur Wettermanipulation.

Das sei die „Operation Popeye“, welche die Amerikaner von 1967 bis 1972 im Vietnamkrieg durchgeführt haben sollen. „Dabei wurden Wolken mit Chemikalien wie Silberjodid und Bleijodid geimpft, um sintflutartige Regenfälle auszulösen und die Monsunzeit zu verlängern.“ Der so herbeigeführte Dauerregen dauerte laut Pizutti mehr als einen Monat und verlangsamte erfolgreich die Bodenbewegung der feindlichen Streitkräfte.

„Dabei handelte es sich um eine streng geheime Operation, die von der CIA ohne die offizielle Genehmigung des damaligen Verteidigungsministers Melvin Laird durchgeführt wurde“, sagte der Bestsellerautor. Offiziell sei die Existenz eines Programms zur Veränderung des Klimas als taktische Waffe kategorisch bestritten worden.

„Operation Popeye“ (Pop Eye) fand eine kurze Erwähnung in den Pentagon-Papers – eine geheime Studie des US-Verteidigungsministeriums zum Vietnamkrieg – und einen Artikel vom 3. Juli 1972 in der „New York Times“.

„Umweltkriegsführung“ vor dem US-Senat

Laut dem Sunshine Project, einer Initiative, die sich für das Verbot von biologischen und chemischen Waffen einsetzte, untersuchte der US-Senat Operation Popeye und lud im Juli 1972 einen Militärvertreter zur Aussage ein.

„Prominente Unterstützer der Umweltkriegsführung waren damals in den US-Streitkräften zu finden. Darunter war Admiral Pier Saint-Amand vom Naval Ordinance Laboratory in China Lake, Kalifornien (das die Forschung zur Wolkenaussaat durchführte, um die Operation Popeye zu ermöglichen). […] Der Admiral sah es als Aufgabe seines Labors an, die Streitkräfte in die Lage zu versetzen, die Umwelt auf vielfältige Weise zu verändern:

‚In erster Linie zielt die Arbeit darauf ab, der US-Marine und den anderen Streitkräften die Möglichkeit zu geben, die Umwelt zu ihrem eigenen Vorteil oder zum Nachteil eines Feindes zu verändern, falls sie dies wünschen. Wir betrachten das Wetter als Waffe.‘ (zitiert in: US-Senat, Unterausschuß für Ozeane und internationale Umwelt; 26. Juli 1972)“

Aber auch schon 1952, also während des Kalten Krieges, soll es ebenso Wolkenimpfungen gegeben haben, wie „bild der wissenschaft“ schrieb. Dabei hätten Wissenschaftler im Auftrag der britischen Luftwaffe in Großbritannien mit künstlichem Regen experimentiert. Damit wollten sie im Ernstfall sowjetische Schützengräben durch starke Niederschläge überfluten und feindliche Panzer aufhalten.

Hartnäckige Kondensstreifen nach US-Air-Force-Bericht

Zurück zu Pizutti. Ein öffentlich gemachtes Dokument der US-amerikanischen Luftstreitkräfte aus dem Jahr 1996 mit dem Titel „Weather as a force multiplier: Owning the weather in 2025“ (Wetter als Kraftmultiplikator: Die Kontrolle über das Wetter im Jahr 2025) belege weitere Vorfälle. „Eines der wichtigsten Systeme, die darin erwähnt wurden, waren Mikrowellen und Aerosole […], die von unbemannten Luftfahrzeugen in den Himmel gesprüht wurden“, erklärte der Wissenschaftsjournalist. Aerosole sind Gemische aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in der Luft wie Nebel, Rauch oder Staub.

Es handele sich um einen militärischen Bericht, bei dem über Einsätze geheimer, von der UNO nicht zugelassener Technologien berichtet wird. In der Einleitung des Dokuments werden die US-Regierung und das Pentagon aus jeglicher Verantwortung befreit.

Laut dem Dokument sei die US-Luftwaffe bereits 1996 in der Lage gewesen, mit Wetterwaffen Nebel, Wolken, Überschwemmungen, Gewitter und Wüstenbildung künstlich zu erzeugen. Dies sei aber nur über bestimmten Gebieten mit entsprechenden Vorbedingungen möglich gewesen.

„Daher sei es notwendig, das Ziel der globalen Klimakontrolle in den folgenden Jahrzehnten durch eine Weiterentwicklung der Technologien zu erreichen“, so Pizutti.

Der Bestsellerautor merkte an, dass kurz danach, also Ende der 1990er-Jahre auch das Phänomen der hartnäckigen Kondensstreifen am Himmel über dem gesamten Westen begonnen hätte.

Bis in die 1990er-Jahre wären Kondensstreifen selten gewesen und hätten sich innerhalb weniger Minuten aufgelöst. Erst später traten sie laut Pizutti hartnäckig und so häufig auf, dass sie den Himmel fast überall und zu jeder Tageszeit bedeckten.

HAARP und die auch als Chemtrails bezeichneten Streifen am Himmel würden sich seiner Meinung nach ergänzen: Denn die untere Atmosphäre müsse elektrisch leitfähig sein, um Regen- und Dürretechnologie viel effizienter und präziser zu machen. Dazu müssten Chemikalien versprüht werden.

HAARP und Chemikalien

Pizutti ging in seinem Interview zudem darauf ein, dass mögliche Wetterwaffen auch Erdbeben und Flutwellen erzeugen könnten. Dahinter stecke das Prinzip der Resonanz. Entsprechende Geräte würden mit Schwingungen unterirdische Bodenmoleküle so weit beschleunigen, dass sie lokale seismische Erschütterungen auslösen könnten. Dazu würden die Geräte elektrischen Strom in entsprechenden Frequenzen in den Boden bringen. „Dieselbe Technik könnte auch auf dem Meeresboden eingesetzt werden, um Tsunamis auszulösen.“

Zur Sprache kam bei Pizutti auch die von der US-Luftwaffe errichtete HAARP-Anlage in Alaska, die elektromagnetische Wellen aussende. Sie könne eine Leistung von 500 Megawatt aussenden und dadurch erhebliche elektromagnetische Veränderungen in der Ionosphäre bewirken. Offiziell sei es eine Sendeantennenanlage, die die Auswirkungen von Mikrowellen in den oberen Schichten der Atmosphäre und der Ionosphäre im Hinblick auf den militärischen Funkverkehr erforsche.

„Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass eine solche Anlage auch als geophysikalische Waffe eingesetzt werden kann“, sagte Pizutti. Denn alle erheblichen elektromagnetischen Veränderungen, die in der Ionosphäre erzeugt würden, würden auch das Klima und seismische Ereignisse beeinflussen.

Pizuttis Fazit

„Mit moderner Technik ist die künstliche Veränderung des Klimas also nicht nur machbar, sondern auch sehr einfach zu bewerkstelligen“, schlussfolgerte der Wissenschaftsjournalist.

Pizutti bezeichnete Wetterwaffen aus militärischer Sicht als „zweifellos besser als Atomwaffen“. Wetterwaffen seien heute „bereits bis ins kleinste Detail perfektioniert“ worden, sie seien äußerst selektiv, hinterließen keine Strahlung und ihre zerstörerische Wirkung könne sich auf die betroffenen Gebiete beschränken.

„Darüber hinaus handelt es sich um eine Technologie, die zumindest potenziell auch in Friedenszeiten von der mächtigen finanzindustriellen Elite an der Spitze der Globalisierung verdeckt eingesetzt werden kann. So können diese Leute mit dem Schreckgespenst der Klimaapokalypse die von ihnen gewünschte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung durchsetzen“, so Pizutti.

 

 



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