„Wir arbeiten mit gefährlichen Dingen“– Ex-Google-Manager warnt vor KI-generiertem Virus
Mustafa Suleyman, Mitbegründer von Google DeepMind, äußerte die Bedenken während eines Podcast-Interviews. Der KI-Pionier ging der Frage nach, wie gefährlich es werden könnte, wenn KI in die synthetische Herstellung von Viren einbezogen wird. Suleyman warnte in dem Zuge vor den Konsequenzen eines zu einfachen Zugangs zu KI-basierten Software-Tools für jedermann. Es bestehe die Gefahr, dass künstliche Intelligenz missbraucht werden könnte, um im Labor ein äußerst schädliches Virus zu erschaffen.
Gefahr für Menschheit: Technologie trifft auf Biologie
Als Interviewgast im Podcast „The Diary of a CEO“ malte der Ex-Google-Manager Suleyman ein düsteres Zukunftsbild: Eine Welt, in der KI-Systeme synthetische Krankheitserreger entwickeln, die übertragbarer und tödlicher sind als alles, was die Natur jemals hervorgebracht hat. Laut Suleyman ist dies eine potenzielle Realität, der wir uns möglicherweise stellen müssen: „Das düsterste Szenario ist, dass Menschen mit Pathogenen experimentieren, künstlich hergestellten synthetischen Pathogenen, die am Ende aus Versehen oder auch absichtlich besser übertragbar werden.“
So wie Künstliche Intelligenz zur Optimierung von Arbeitsprozessen oder Programmiercodes verwendet werden kann, könnten KI-Tools auch dafür genutzt werden, die Effektivität eines Krankheitserregers so zu maximieren, dass er zu einer Gefahr für die Menschheit wird.
Missbrauchspotenzial durch „KI für jedermann“
Das Hauptproblem für Suleyman: die Demokratisierung der KI-Technologie. Mit einem besseren und breitflächigen Zugang zu fortschrittlichen KI-Tools steige das Missbrauchspotenzial exponentiell. Aktuell können zu viele Menschen zu unkontrolliert KI-Technologie nutzen. „Wir arbeiten mit gefährlichen Dingen“, so Suleyman. „Wir können nicht einfach alle darauf Zugriff haben lassen. Wir müssen limitieren, wer KI-Software, Cloud-Systeme und sogar manche biologischen Materialien nutzen kann.“
Suleyman plädiert für eine „Strategie der Eindämmung“ der Künstlichen Intelligenz, die er mit der Strategie der NATO für Atomwaffen vergleicht. Der Zugang zu KI-Tools müsse eingeschränkt werden und eine stärkere Regulierung durch die Politik erfolgen. Fraglich ist, ob die politischen Prozesse, die den Umgang mit KI künftig zu regeln haben, mit der rasend schnellen Entwicklung der Technologie mithalten können.
Warnungen aus der KI-Community
Ende Oktober wird Suleyman an einem KI-Gipfel in Washington, D.C. teilnehmen, zu dem auch OpenAI-Gründer Sam Altman, Meta-Chef Mark Zuckerberg, Sundar Pichai von Alphabet und auch Elon Musk erwartet werden. Der Besitzer von X, vormals Twitter, und Chef des Elektroautobauers Tesla war Mitbegründer von OpenAI, des Startups, das ChatGPT entwickelt hat. Elon Musk hat ein neues Unternehmen rund um Künstliche Intelligenz (KI) gegründet. Es heißt „X.AI“ und soll ChatGPT Konkurrenz machen.
Obwohl es auch eins der Geschäftsfelder von Musk ist, hat dieser schon mehrfach vor der Gefahr durch Künstliche Intelligenz gewarnt. So war der 51-Jährige auch – der wohl prominenteste – Mitunterzeichner eines offenen Briefes mit dem Titel „Stoppt alle großen KI-Experimente“, in dem im Frühjahr 2023 mehr als 1.000 Unterzeichner aus Wissenschaft und Wirtschaft vor den Folgen von sich rasant verbreitender Künstlicher Intelligenz warnten. Die Befürchtung ist, dass Systeme Künstlicher Intelligenz zu mächtig und somit zu einer Gefahr für die Menschheit werden könnten. In dem Brief wurden alle entsprechenden Labore aufgefordert, die Entwicklung von KI-Systemen für mindestens sechs Monate zu stoppen, um in dieser Zeit gemeinsam mit unabhängigen Experten Sicherheitsprotokolle zu entwickeln und umzusetzen.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion