„Woke-Weltanschauung spaltet Kirchen und begünstigt Sünde“: US-Pastor spricht Klartext
Aus der Ferne betrachtet, sehen viele christliche Kirchen gleich aus. Sie haben einen Kirchturm und bunte Glasfenster und singen bekannte Lieder. Aber die Theologie unterscheidet sich zunehmend, da unabhängige Kirchen und einige Glaubensgemeinschaften eine „woke“ Weltanschauung annehmen, die die Gemeinschaft spaltet und das Christentum verwässert.
Heutzutage hissen einige Kirchen die Regenbogenflagge, um die LGBTQ-Gemeinschaft willkommen zu heißen. Einige Mitglieder der LGBTQ-Gemeinschaft sind Prediger geworden und treten auf der Kanzel in Frauenkleidung auf. Viele dieser Kirchen raten ihren Gemeinden, Abtreibungen zu unterstützen. Sie sprechen über Rassismus, Klimawandel und Politik.
Der Begriff „Woke“ wird sowohl von Liberalen als auch von Konservativen verwendet, um eine Reihe von radikalen progressiven Ideologien zu beschreiben, einschließlich der kritischen Rassentheorie, der sozialen Gerechtigkeit und der Gender-Theorie.
„Die Bibel lehrt, dass Transgenderismus eine Lüge ist“
„Wenn man Wokeism auf den Punkt bringen will, dann dreht sich dabei alles um das Sexualleben. Ob Homosexualität, Transgender-Sex oder gleichgeschlechtliche Ehen. Es geht um Paare, die außerhalb der Ehe zusammenleben und natürlich nicht verurteilt werden wollen. Der Wokeismus versucht, der Sünde entgegenzukommen und den Menschen ein gutes Gefühl für ihre Sünde zu geben“, sagte Pastor Franklin Graham, Präsident der evangelischen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse in den USA, gegenüber der Epoch Times.
Es ist so wichtig, dass jeder die Lehren der Kirche, die er besucht, versteht“, sagte Pastor Graham. „Und ich möchte eine Kirche besuchen, die glaubt, dass die Bibel das Wort Gottes ist – nicht nur, dass sie das Wort Gottes enthält, sondern die von Anfang bis Ende glaubt, dass die Bibel heilig ist und von Gott inspiriert wurde. Und dass jedes Wort der Bibel wahr ist.“
Laut Pastor Graham lehrt die Bibel eindeutig, dass Homosexualität eine Sünde sei und Transgenderismus eine Lüge; er existiere nicht. „Diese ganze Vorstellung, dass wir männlich, weiblich und transgender sind, ist einfach nicht wahr“, ist sich Pfarrer Graham sicher. Es sei der Versuch der Kirche, Menschen zu beruhigen, die in Sünde leben wollen.
Stattdessen heiße es in der Bibel, „wir sollen der Sünde widerstehen“. „Wir sollen die Sünde bereuen und uns von unseren Sünden abwenden. Wenn Christen sündigen, sollten wir uns nicht darüber freuen, nicht damit prahlen und es nicht zur Schau stellen. Wir sollten reumütig sein“, rät Graham.
„Gott sagt, dass ihr Lebensstil falsch ist, nicht ich“
Aus diesem Grund würden traditionelle christliche Kirchen keinen LGBT-Stolz feiern, da sie nichts feiern würden, was die Bibel als sündhaft bezeichne. „Wir wollen die Menschen natürlich lieben und ihnen gegenüber gnädig sein“, erklärt Graham.
Laut dem Pfarrer müsse man „aber nicht mit diesen Menschen übereinstimmen“. Wenn man mit den LGBT-Leuten nicht einverstanden sei, so Graham, würden sie wütend. Sie würden sagen, dass man Hassreden halte, „wenn man ihren Lebensstil als falsch bezeichnet“.
„Nicht ich sage, dass ihr Lebensstil falsch ist, sondern Gott“, ergänzt der Pastor. Die Ausrichtung auf die „Heiligen Schrift“ sei entscheidend, so der 71-Jährige. „Gott sagt, dass Mord eine Sünde ist. Gott sagt, dass Stehlen eine Sünde ist. Gott sagt, dass es Sünde ist, ein falsches Zeugnis abzulegen oder eine falsche Aussage zu machen. Und Gott sagt, dass Ehebruch eine Sünde ist, und dass es eine Sünde ist, seine Eltern nicht zu ehren.“ Immer wieder müsse man sich auf die Autorität der Heiligen Schrift berufen und darauf, was die Bibel zu diesem Thema sagt.
Wenn jemand zum ersten Mal eine Kirche besucht, fragt er sich vielleicht nach deren Glaubensgrundsätzen; diese sind oft auf der Website der Kirche zu finden.
Spaltung und eine verminderte Rolle in der Gesellschaft
„Man sieht heute viele Spaltungen und Kirchen, die sich auflösen“, sagte Graham. Laut dem Pastor haben die Spaltung und zunehmende Abkehr der Menschen vom Glauben die historische Rolle der Kirche in der Gesellschaft geschmälert.
Er beschreibt, wie die Menschen vor 100 Jahren Zuflucht in Kirchen fanden, wenn zum Beispiel ihr Haus abgebrannt war. „Die Kirche nahm dich auf und brachte dich bei einer anderen Familie unter, die dir zu essen gab und dir Kleidung besorgte.“ Zudem seien Vertreter der Kirche gekommen und hätten beim Wiederaufbau des Hauses geholfen, so Pfarrer Graham.
„Natürlich hat die Regierung versucht, der Kirche diese Verantwortung abzunehmen.“ Dies sei an den verschiedenen Sozialprogrammen der Regierung erkennbar, die sie innerhalb der letzten Jahre verabschiedet habe. Laut Graham sei die Regierung dabei aber nicht so gut oder effektiv wie die Kirche. Mittlerweile habe die Kirche den Stellenwert in der Gemeinschaft verloren, den sie einst innehatte.
Markenzeichen des Kommunismus
Mit zunehmender Verflechtung von Glaube und Politik verändert sich auch die Kultur. In dem Dreiteiler „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ wird mehrfach erwähnt, dass die Zerstörung des Glaubens ein Markenzeichen des Kommunismus ist.
„Der Kommunismus lehrt die Menschen, den Glauben an Gott abzulehnen und das Göttliche zu verdrängen. Gleichzeitig greift er die Religionen von außen an und manipuliert die Menschen, um die Religion von innen zu korrumpieren. Die Religionen wurden politisiert, kommerzialisiert und in Unterhaltung verwandelt. Zahlreiche moralisch korrupte Geistliche legen falsche Interpretationen religiöser Texte vor, führen ihre Anhänger in die Irre und gehen so weit, dass sie mit ihren Laienmitgliedern Ehebruch oder sogar Pädophilie begehen“, heißt es in dem Buch.
Weiter geht daraus hervor, dass „dieses Chaos aufrichtige religiöse Gläubige verwirrt und ohne Hoffnung zurückgelassen“ habe. Noch vor einem Jahrhundert sei ein unerschütterlicher Glaube an Gott ein Zeichen von moralischem Anstand gewesen. Heute würde jedoch religiöse Gläubige als töricht und abergläubisch gelten. „Sie behalten ihren Glauben für sich und sprechen nicht einmal unter Freunden darüber, aus Angst, verspottet zu werden“, steht darin.
Glaubensbekenntnis zu „nicht-binärem Gott“
Predigten, die von politischem Aktivismus geprägt sind, und Prediger, die Kindern beibringen, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, sind auf der Facebook-Seite „Woke Preacher Clips“ zu sehen. Auf der Seite ist eine Gemeinde zu sehen, die das sogenannte „Sparkle-Glaubensbekenntnis“ (Sparkle Creed) rezitiert, in dem zu einem „nicht-binären Gott gebetet wird, [dessen] Pronomen Plural sind“.
Um die Anonymität zu wahren, wollte der Gründer der Seite keinen Namen nennen, aber in einem Textchat gab er gegenüber der englischen Epoch Times an, dass die Seite im August 2020 gestartet wurde. Sie enthält Clips von Predigten aus den gesamten Vereinigten Staaten.
„Ich habe mich hauptsächlich darauf konzentriert, [Clips über] Antirassismus, Rassengerechtigkeit, Entschädigungsmaßnahmen und solche Dinge zu sammeln“, gab der Eigentümer der Website an. Bei diesen Botschaften habe es einige Trends gegeben. In den Jahren 2021 und 2022 gab es viele Predigten, in denen die Regierungsargumente zu COVID-Beschränkungen und Impfstoffverordnungen verbreitete. „Das hat sich inzwischen ohne öffentliche Reue beruhigt.“
Ein weiteres großes Thema im Jahr 2022 sei die Abtreibung gewesen, so der Website-Inhaber weiter. Viele Leute hätten geäußert, dass die „einzig gültige Art, für das Leben zu kämpfen, darin besteht, auch die staatlichen Wohlfahrtsprogramme von der Wiege bis zur Bahre zu unterstützen“. „In letzter Zeit habe ich mich auf Organisationen konzentriert, die staatliche Argumente zum Klimawandel verbreiten“, heißt es in dem Chat.
Themen des Evangeliums
Wie Pastor Graham anmerkt, würden sich zwar die Themen der Gesellschaft ändern, die Botschaft bleibe aber dieselbe: „Konservative Christen sollten überdenken, wen sie wählen, denn Themen wie Rassengerechtigkeit, öffentliche Gesundheit, Befürwortung des Lebens vom Mutterleib bis zum Grab usw. sind keine parteipolitischen Themen, sondern Themen des Evangeliums.“
Nach seiner Beobachtung würden „echte Debatten über diese Themen auf den Plattformen der führenden evangelikalen Publikationen nicht wirklich stattfinden“. Stattdessen spiele sich die Konversation zwischen der harten Linken und der linken Mitte ab, um „linke Politik als die Norm für christliches Denken darzustellen“.
Pastor Graham erinnert, dass Trost und Bedeutung nicht aus einem Kirchengebäude kommen. „Es ist nicht die Kirche, die Trost spendet. Es ist Gott, wenn wir ihm gehorsam sind, wenn wir unser Leben für ihn leben und seinem Wort gehorchen“, so der 71-jährige Pfarrer. Dieser sei es auch, der Trost spende, „wenn wir einen geliebten Menschen verlieren“. Selbst wenn einem der Arzt einen schlechten Befund ausstelle und sagen würde, dass man nur noch sechs Monate zu leben habe, könne man sich trösten, dass das Leben in den Händen eines allmächtigen Gottes liege, ergänzt Graham.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „A Woke Worldview Splinters Churches and Accommodates Sin: Rev. Franklin Graham“ (redaktionelle Bearbeitung il)
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