Zahl der Pendler steigt um 700.000

Immer mehr Menschen in Deutschland pendeln zur Arbeit und legen dabei größere Strecken zurück. Am weitesten fahren Menschen in einer Gegend Mecklenburg-Vorpommerns.
Titelbild
Ob mit dem Auto oder in öffentlichen Verkehrsmitteln: Immer mehr Menschen pendeln zur Arbeit.Foto: Oliver Berg/dpa/dpa
Epoch Times12. Oktober 2023

In Deutschland gibt es immer mehr Pendler. Ihre Zahl ist binnen Jahresfrist um rund 700.000 gestiegen, wie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) heute mitteilt. Zum Stichtag 30. Juni 2022 arbeiteten demnach 20,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nicht in der Kommune, in der sie wohnten. Der Pendleranteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg leicht: um einen halben Punkt auf 60 Prozent. Welche Verkehrsmittel die Pendler nutzen, geht aus der Statistik nicht hervor.

Gerade auch die Zahl von Menschen, die einen längeren Weg zur Arbeit zurücklegen, stieg: 7,1 Millionen fuhren mehr als 30 Kilometer, das war eine halbe Million mehr als ein Jahr davor. Die Zahl der Menschen, die mehr als 50 Kilometer zurücklegen, erhöhte sich von 3,6 auf 3,9 Millionen. Das trieb auch den durchschnittlichen einfachen Arbeitsweg nach oben: von 16,9 auf 17,2 Kilometer. Gerade in Zeiten von Homeoffice bedeutet das aber nicht, dass diese Strecke auch jeden Tag zurückgelegt wird, heißt es vom BBSR.

„Vor allem im weiteren Umland der Arbeitsmarktzentren München, Stuttgart, Frankfurt am Main und Hamburg beobachteten wir nach Jahren der Stagnation wieder einen Anstieg der Pendeldistanzen“, sagt BBSR-Experte Thomas Pütz. „Das deutet darauf hin, dass auch weiter entfernt liegende Klein- und Mittelstädte für Beschäftigte als Wohnorte zunehmend attraktiv werden – zumal Homeoffice und andere Formen der mobilen Arbeit mehr Flexibilität ermöglichen.“ Er geht allerdings davon aus, dass der Homeoffice-Schub durch Corona sich in den Pendlerzahlen noch nicht stark zeigt. Dafür sei der Stichtag Mitte 2022 zu früh. Die kommenden Jahre würden hier aber spannend.

München führend bei Pendlern

Die größte Anziehungskraft für Pendler unter den deutschen Großstädten hat München. Das BBSR weist für die Stadt 444.000 Einpendler aus. Dahinter folgen Frankfurt am Main mit 397.000, Berlin mit 382.000 und Hamburg mit 378.000. In München ist die Zahl der Einpendler damit binnen zehn Jahren um mehr als 100.000 gestiegen.

Die weitesten Pendlerwege aller Kreise, Landkreise und Städte nahmen vergangenes Jahr Menschen aus Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern auf sich. Sie legten im Schnitt 27,4 Kilometer zurück. Mit 27,3 Kilometern unmittelbar dahinter folgt der Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt vor Märkisch Oderland (Brandenburg) mit 27,2 und dem bayerischen Landsberg am Lech mit 27 Kilometern. (dpa/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion