11 natürliche Blutverdünner

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Viele schlucken daher Blutverdünner. Doch bestimmte Lebensmittel haben denselben Effekt.
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Ist das nicht fantastisch?Foto: fotolia.com
Epoch Times9. Juni 2016

Herzinfarkt, Schlaganfall und Embolien führen die Liste der Zivilisationskrankheiten an. Denn früher oder später verengen sich unsere Gefäße und verhärten. Das liegt an schlechten Ernährungsgewohnheiten. Hinzu kommen Bewegungsarmut und weitere Faktoren. Ohne Blutverdünner gibt es einen Stau in den Blutgefäßen und im schlimmsten Fall erliegen wir einem Herzinfarkt.

Das Neanderthaler-Gen für die Blutgerinnung

Beim Neanderthaler war das aber ganz anders. Der aß antioxidantienreiche Beeren und Kräuter. Außerdem musste er seinem Menü noch hinterherjagen und stolperte dabei über Stock und Stein. Er blieb im Geäst oder einem Dornenbusch im Wald hängen. Überall kleine  Kratzer und Schürfwunden.

Wie gut, dass er da ein Gen hatte, welches das Blut schnell gerinnen ließ. Das war überlebenswichtig. Denn so trat weniger Blut aus den Wunden und sie heilten schnell – und der Neanderthaler konnte seinem Tagesgeschäft gleich wieder nachgehen.

Forscher John Capra von der Vanderbilt University in Nashville fand heraus, dass wir das Neanderthaler-Gen für eine verstärkte Blutgerinnung immer noch haben. Nur unser Lebensstil verträgt sich damit nicht. Das berichtet "Zentrum der Gesundheit".

Bei uns kommt das Blut ins Stocken. Wir leiden an Vorhofflimmern, bekommen die koronare Herzkrankheit, die periphere Verschlusskrankheit (PVK) und Herzinsuffizienz. Anomalien wie Herzklappenfehler und künstliche Herzklappen sind keine Seltenheit. Auch von Herzinfarkt oder Schlaganfall werden wir nicht verschont.

Viele Menschen nehmen in diesem Fall Medikamente, welche die Blutgerinnung hemmen. Der Volksmund nennt sie Blutverdünner, obwohl sie das im strengen Wortsinne gar nicht sind. Cumarine, Heparine und ASS stehen dann auf den verschriebenen Rezepten.

Der INR-Wert

Cumarine hemmen beispielsweise das Vitamin K in seiner Eigenschaft, die Blutgerinnung zu fördern. Das Blut wird dünnflüssiger. Wenn es aber zu dünnflüssig wird, dann ist das ein Problem. Deshalb muss die eingenommene Dosis sehr fein auf den einzelnen Patienten abgestimmt werden.

Betroffene können aber auch den Wert für die Blutgerinnungsfähigkeit, den sogenannten INR-Wert zu Hause messen, wenn sie über entsprechende Messgeräte verfügen. Ein INR-Wert von 1 oder knapp darunter gilt als gesunder! Richtwert.

Wer auf Blutverdünner eingestellt ist, bei dem ist das aber nicht mehr so. Ärzte verabreichen diesen Patienten soviel blütverdünnende Wirkstoffe, dass der INR-Wert sogar auf 2 bis 3 klettert, wie “Zentrum der Gesundheit” berichtet.

Die Nebenwirkungen

Da der Wert also nicht mehr den des gesunden Menschen annimmt, hat das erhebliche Folgen für die Gesundheit des ganzen Körpers. Die Behandelten können an inneren Blutungen leiden. Oft treten Blut im Stuhl und Urin auf oder Zahnfleisch und Nase bluten. Aberwitzigerweise kann es sogar zu Hirnblutungen kommen und im schlimmsten Fall zum Schlaganfall, der gerade verhindert werden sollte.

Eine langfristige Einnahme von Blutverdünnern geht nicht selten mit einer Verringerung der Knochendichte und Osteoporose einher, da nicht nur der gerinnungsfördernden Wirkung des Vitamin K entgegengewirkt wird, sondern auch seinen knochenfreundlichen Eigenschaften.

Nicht wenige Menschen nehmen neben den Blutgerinnern noch weitere Medikamte, beispielsweise gegen Bluthochdruck und zuviel Blutzucker. Diese haben aber in den meisten Fällen selbst schon eine blutverdünnende Wirkung, so dass es zu unangenehmen Verstärkungen und Wechselwirkungen bei der Vielfach-Einnahme kommt. Zu den Verstärkern gehören laut “Zentrum der Gesundheit” einige Antibiotika, Schilddrüdenhormone und Schmerzmittel. Zu den Gerinnungsförderern gehören Kortison-Präparate und Metformin.

Es geht auch natürlich

Da Vitamin K eine sehr entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung spielt, lohnt ein Blick auf Vitamin K-reiche Lebensmittel und Gewürze, denn sie haben oftmals denselben Effekt, kommen aber ohne schädliche Nebenwirkungen aus. Wir haben uns etliche davon angeschaut. Sie können vorbeugend und unterstützend verzehrt werden, doch es fehlen bislang Studien, die deren Wirkung und Dosierung untersuchen.

1. Gojibeere

Die Gojibeere wirkt als natürlicher Blutverdünner. In einigen Fällen soll es zu einer enormen Erhöhung des INR-Wertes gekommen sein, nachdem Probanden den Tee oder Saft der Heilfrucht tranken, so “Zentrum der Gesundheit”. Wer also bereits Blutverdünner nimmt, muss bei Gojibeeren ganz vorsichtig sein.

Am besten ist es, sich schon als junger Mensch mit blutverdünnenden Lebensmitteln vor Gefässerkrankungen zu schützen, die ausschließlich regulierend wirken und den INR-Wert nicht dermaßen in die Höhe treiben, dass es zu innerlichen Blutungen kommt.

2. Bromelain

Das Ananas-Enzym Bromelain hilft nicht nur bei Kniegelenksschmerzen. Es soll Studien zufolge auch bei akuter Thrombose unverzüglich wirken. Bromelain verhindert das Verklumpen der Blutplättchen und somit die Entstehung von Blutgerinnseln. Das geht aus einem Review der britischen University of West London aus dem Jahr 2011 hervor.

3. Kurkuma

Dieselbe Wirkung bestätigte die University of Maryland Medical Center  im Jahr 2014 dem vielseitigen Gesundheitshelfer Kurkuma. Kurkuma soll das Blut so stark verdünnen können, dass zwei Wochen vor einer geplanten OP kein Kurkuma mehr auf dem Speiseplan stehen sollte. Das Gleiche gilt, wenn zum täglichen Medikamentencocktail bereits Blutverdünner gehören.

4. Ingwer

Der scharfe Ingwer wirkt ebenfalls blutverdünnend. Schon 2003 fanden australische Forscher heraus, dass isolierte Substanzen aus Ingwer das Blut besser verdünnten als Aspirin. Wir nehmen Ingwer aber nicht so hochdosiert zu uns.

Kommen dann noch die antioxidativen Eigenschaften des Ingwer hinzu, können sie Ingwer mit in ihre Herzapotheke aufnehmen.

5. Zimt

Am besten wirkt das Zimtöl. Auch Zimttee macht das Blut wieder flüssig. Hier braucht es hochdosierte Varianten des beliebten Gewürzes, um nennenswerte Effekte hervorzurufen.

6. Cayenne Pfeffer

“Dünn in der Wirkung”, aber gar nicht dünn im Geschmack ist Cayennepfeffer. Das scharfe Gewürz darf sich einer australischen Studie aus dem Jahr 2014 zufolge auch mit zu den natürlichen Blutverdünnern zählen. Es konnte die Thromboseentwicklung hinauszögern.

7. Brennnessel und Basilikum

Was haben diese Pflanzen auf den ersten Blick gemeinsam? Die eine groß und stechend, die andere klein und weich. Doch beide enthalten Vitamin K. Und von dem wissen wir schon, dass es ein natürlicher Blutverdünner ist. In Tests wurden laut “Zentrum der Gesundheit” die wässrigen Varianten unter die Lupe genommen. Wir wussten es längst: Öfter Brennnesseltee trinken. Schmeckt viel intensiver als die ganzen Lifestyle-Tees in den Cafés.

Obwohl manche Ärzte von Vitamin K-haltigen Lebensmitteln abraten, sollten sie nicht gestrichen werden. Brokkoli, Blumenkohl, Grünkohl, Kräuter und alle grünen Blattgemüse braucht der Körper und kann damit sogar den Krebs besiegen. Wichtig ist nur, die Dosis der Blutverdünner anzupassen und zu versuchen, täglich möglichst die gleiche Menge an Kohl zu sich zu nehmen.

8. Kakao

Dunkle Schokolade enthält besonders viel Kakao. Einer Studie im American Journal of Clinical Nutrition zufolge enthält der reichlich hochkonzentrierte Flavonoide und Oligomere Proanthocyanidine (OPC). Diese machten die Forscher dafür verantwortlich machten, dass bei den Teilnehmern, die Kakao bekamen, die Blutgerinnung nach vier Wochen signifikant zurückgegangen war.

9. OPC

OPC steckt nicht nur im Kakao. Auch in Traubenkernextrakt und Rotweinextrakt ist es enthalten, womit sich die Liste der natürlichen Blutverdünner nochmals verlängert.

Die Blutgefäßwände schützt OPC vor Oxidation und freien Radikalen, so dass diese geschmeidig bleiben. Ablagerungen haben dann keine Chance mehr.

OPC soll erwiesenermaßen auch bei chronischer Veneninsuffizienz sehr gut helfen, so “Zentrum der Gesundheit”.

10. Omega-3-Fettsäuren

Eine verstärkende Wirkung auf verschriebene Blutverdünner haben Omega-3-Fettsäuren. Sie unterstützen die Fließeigenschaften des Blutes. Allen voran die Alpha-Linolensäure. Sie wirkt deutlich besser als DHA und EPA.

Nicht nur Fisch- und Algenfreunde werden mit Omega-3-Fettsäuren angemessen versorgt. Auch in Lein- und Hanföl sind sie enthalten.

11. Nattokinase

Kalifornischen Wissenschaftlern gelang es 2006 im Reagenzglas, Blut deutlich flüssiger werden zu lassen. Der Grund: Das Enzym Nattokinase, das aus fermentierten Sojabohnen gewonnen wird. Es hat eine stark gerinnungshemmende Wirkung.

Eine spätere Studie an 12 jungen Männern bekräftigte dieses Resultat noch einmal. Den Versuchsteilnehmern wurde pures Nattokinase gegeben, worauf die Gerinnung sich stark verbesserte. Da Nattokinase ein isoliertes Enzym ist, sollte unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden, wenn man mit diesem Wirkstoff das Blut flüssiger machen möchte.

Es ist anzuraten, ein Vitamin K-freies Nattokinase-Produkt zu nehmen, da das Enzym von Natur aus viel Vitamin K enthält, das wiederum den Verdünnungseffekt zunichte macht. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung, die die obigen Lebensmittel enthält, ist man auf der sicheren Seite, wenn man Herzinfarkt und Venenleiden vorbeugen möchte. (kf)



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