5 Millionen Nigerianer lehnen Monsantos GMO Baumwolle und Mais ab

Laut einem aktuellen Bericht der Organisation Ecowatch, haben Millionen Nigerianer die Regierung von Nigeria aufgerufen Monsantos Versuche abzulehnen gentechnisch veränderte (GMO) Baumwolle und Mais in die Lebensmittel- und Landwirtschaftssysteme des Landes einzuführen.
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Baumwolle verladen in Burkina FasoFoto: ISSOUF SANOGO/AFP/Getty Images
Epoch Times6. April 2016

Laut einem aktuellen Bericht der Organisation Ecowatch haben Millionen Nigerianer die Regierung von Nigeria aufgerufen Monsantos Versuche abzulehnen gentechnisch veränderte (GMO) Baumwolle und Mais in die Lebensmittel- und Landwirtschaftssysteme des Landes einzuführen.

Einhundert Organisationen, die mehr als 5 Millionen Nigerianer repräsentieren, darunter Landwirte, religiöse Organisationen, Gruppen der Zivilgesellschaft, Studenten und lokale Gruppen, haben einen gemeinsamen Einspruch bei der National-Biosafety-Management-Agency (NABMA) des Landes eingereicht und schwerwiegende Bedenken bezüglich der menschlichen Gesundheit und Umweltrisiken von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen ausgedrückt.

Die Petition der Gruppen bei NABMA folgte dem Antrag Monsantos, der eine Freigabe für GMO-Baumwolle in der Stadt Zaria, sowie den umliegenden Städten zu erreichen sucht. Eine weiterer Antrag Monsantos möchte Feldversuche mit zwei GMO-Maissorten an mehreren Standorten in Nigeria erreichen.

In einer Pressemitteilung erklärten die Gruppen, dass sie besonders beunruhigt sind über die kommerzielle Freisetzung von Bt-Baumwolle in Nigeria, da diese im Nachbarland Burkina Faso aufgrund der "minderwertigen Flusen Qualität" der GMO Sorten, gestoppt werden sollen.

"Wir sind total schockiert, dass es so bald kommen sollte, nachdem Peer-Review-Studien gezeigt haben, dass die Technologie hoffnungslos in Burkina Faso versagt hat", sagte Nnimmo Bassey, der Direktor der theHealth-of-Mother-Earth-Foundation, einer der führenden Oppositionsgruppen, in einem Statement. "Es hat nichts anderes dahin gebracht, als die wirtschaftliche Misere für den Baumwollsektor und wird auslaufen in diesem Land, wo Entschädigung von Monsanto beantragt wird."

Er fragte in dem Statement: "Da unser Biosafety-Gesetz erst vor kurzem in Kraft getreten ist, welche Gesetzgebung für biologische Sicherheit wurde verwendet, um die Feldversuche in der Vergangenheit im Einklang mit dem internationalen Recht und bester Biosicherheits-Praxis zu autorisieren und zu regeln?" Der ehemalige nigerianische Präsident Goodluck Jonathan zeichnete den nationalen Biosafety-Management-Entwurf im vergangenen Jahr zum Gesetz, um im Grunde die Türen für GMO-Anbau im Land zu öffnen.

Die Gruppen gaben an, dass Monsantos Kulturen genetisch verstärkt werden um die Verwendung des Herbizids Glyphosat zu tolerieren, welches als mögliches Karzinogen von der Weltgesundheitsorganisation Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) im vergangenen März erklärt wurde.

"Sollte die Vermarktung von Monsantos gentechnisch verändertem Mais zu Feldversuchen zugelassen werden, wird dies zu einem erhöhten Einsatz von Glyphosat in Nigeria führen, einer Chemikalie, die damit verbunden ist Krebs beim Menschen zu verursachen“ sagte Mariann Orovwuje von Friends of the Earth International in einer Erklärung.

"Neuere Studien haben Glyphosat mit Gesundheitsschäden wie Degeneration der Leber und der Niere und non-Hodgkin-Lymphom in Verbindung gebracht. Das die NABMA auch diese Anwendung erwägt, ist in der Tat unglücklich und zutiefst bedauerlich, wissen sie doch sehr wohl über die unkontrollierte Exposition, der unsere ländlichen Bauern und Gemeinden, die in der Nähe von Bauernhöfen leben, ausgesetzt sind.“

Neben der potentiellen Kontamination der lokalen Maissorten, argumentierten die Gruppen, dass die gesundheitlichen Risiken der Einführung von GMO-Mais in Nigeria "enorm" sein könnte, unter Berücksichtigung, dass der Mais ein Grundnahrungsmittel der nigerianischen Ernährung darstellt.

In Verbindung mit einem Mangel an Ressourcen die Gesundheits- und Umweltrisiken von GMO-Kulturen und Glyphosat zu kontrollieren und zu überwachen, argumentierten die Gruppen, dass Nigeria keine Plattform hat, um Glyphosat oder andere Pestizidrückstände in Lebensmitteln und Lebensmittelprodukten zu testen, noch hätten sie eine Agentur, die Auswirkungen des Herbizides auf die Umwelt, einschließlich Wasserressourcen zu überwachen.

Auf der anderen Seite statieren GMO-Befürworter, dass die Biotechnologie für den menschlichen Verzehr und die Umwelt nicht nur sicher ist, es sei auch eine Lösung für Mangelernährung und globale Ernährungssicherheit, da diese Kulturen genetisch zusammengebastelt sind, gewisse Ernährungsnutzen anzubieten und bestimmten Krankheitserregern und anderen Hindernissen zu widerstehen.

Zum Beispiel Monsantos Wasser-effizienter Mais für Afrika, ein Fünf-Jahres-Entwicklungsprojekt, geführt von der kenianischen African-Agricultural-Technology-Foundation, hatte sich zum Ziel gesetzt, eine Vielzahl von trockentolerantem Maissaatgut zu entwickeln. Das Projekt erhält Fördermittel von der Gates Foundation, US-Agentur für internationale Entwicklung und Howard G. Buffett Foundation.

In einem Interview mit Wall Street Journal erklärte Bill Gates seine Ansicht über GMOs:

"Was als GMOs bezeichnet wird, wird durch die Veränderung der Gene der Pflanze geschaffen, und es ist in einer Weise geschehen, wo ein sehr gründliches Sicherheitsverfahren ist, und es ist ziemlich unglaublich, weil es die Menge an Pestiziden reduziert die Sie benötigen, erhöht die Produktivität (und) kann helfen bei Unterernährung durch Vitaminanreicherung.“

"Und so denke ich, für Afrika, das wird einen großen Unterschied machen, zumal sie mit dem Klimawandel konfrontiert sind … Die USA, China, Brasilien nutzen diese Dinge und wenn Sie für die Landwirte in Afrika die Ernährung verbessern möchten und wettbewerbsfähig auf dem Weltmarkt zu sein, wissen Sie, solange die richtigen Sicherheitsvorkehrungen getan werden, das ist wirklich von Vorteil. Es ist eine Art von einer zweiten Runde der grünen Revolution. Und so werden die Afrikaner denke ich wählen, um ihre Menschen genug zu essen haben zu lassen."

In Video-Interview lehnt Bassey das Argument ab, dass GMO erforderlich sind, um Lebensmittelsicherheit und Ernährung in Afrika sicherzustellen und dass der Kontinent sich selbst ernähren kann, ohne die Hilfe der multinationalen Biotech-Unternehmen.

"Gentechnisch veränderte Kulturpflanzen wurden nicht entwickelt, um irgend jemandem zu helfen“, sagt er in seinem Statement. "Sie sind konstruiert, um der Industrie zu helfen, die die Kulturen produziert."

(EcoWatch/mh)



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