95 Prozent der Bevölkerung besitzen Antikörper gegen Corona

Der Winter kann kommen. Laut einer von der Bundesregierung veröffentlichten Studie haben bereits 19 von 20 Menschen in Deutschland ausreichend Antikörper gegen das Coronavirus gebildet.
95 Prozent der Bevölkerung besitzen Antikörper gegen Corona
Die meisten Menschen sind inzwischen ausreichend gegen Corona immunisiert.Foto: iStock
Epoch Times15. Oktober 2022

Einer Immunitätsstudie zufolge besitzen 95 Prozent der deutschen Bevölkerung bereits Antikörper gegen das Coronavirus.

Den Zwischenergebnissen der sogenannten Immunebridge-Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zufolge „ist ein Großteil der Menschen in Deutschland im kommenden Herbst und Winter moderat bis gut gegen schwere Corona-Verläufe geschützt.“ Dies erklärte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) am Donnerstag in Berlin.

Stark-Watzinger: „Gut für den Winter aufgestellt“

„Die Immunitätsstudie ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Corona-Datenlage“, betonte Stark-Watzinger. Dank der Studiendaten könnten Modelle verbessert werden, um verschiedene Pandemie-Szenarien zu simulieren. „Auch diese zeigen, dass wir gut für den Herbst und Winter aufgestellt sind“, sagte die Ministerin.

Mit Blick auf den Entscheidungsspielraum der Länder heiße das: „Sie müssen nur dann auf zusätzliche Schutzmaßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz zurückgreifen, falls sich eine neue, gefährlichere Variante durchsetzen sollte.“

Den Autoren zufolge wird mit der Studie „das gesamte Spektrum von der Allgemeinbevölkerung über Kinder und Jugendliche bis hin zu den vulnerablen Risikogruppen infektionsepidemiologisch erfasst“. Auf diese Weise könnten die Studienergebnisse einen wichtigen Beitrag zur Pandemiesteuerung in Deutschland leisten.

Infektionszahlen nicht mehr primär ausschlaggebend

Der Virologe und „Immunebridge“-Sprecher Hendrik Streeck erklärte: „Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie effektiv eine Vernetzung der Wissenschaft in Deutschland funktionieren kann, insbesondere auch weil diese Ergebnisse nachhaltig für weitere Projekte einsetzbar sind.“

95 Prozent der Bürger hierzulande hätten inzwischen eine Grundimmunität entwickelt.

Dies bedeutet in der Pandemie-Bekämpfung, dass Infektionszahlen nicht mehr in erster Linie ausschlaggebend sind, sondern wie viele Patienten im Krankenhaus ‚mit’ Corona behandelt werden,“ sagte Streeck.

Zur Immunitätsstudie:

Die noch laufende Studie soll bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Mit den endgültigen Ergebnissen ist somit Ende Dezember zu rechnen.

Für den aktuellen Zwischenbericht wurden die Daten von mehr als 25.000 Teilnehmern aus acht verschiedenen Studien eingeschlossen. Dies entspricht dem Erhebungsstand von Mai bis Ende September 2022. Dabei berücksichtigten die Forscher den Antikörper-Status der Teilnehmer aus bestehenden Kohortenstudien sowie aus einer neu aufgesetzten Bevölkerungsstichprobe. Die Verbreitung von SARS-CoV-2-Antikörpern wird unterteilt nach Altersgruppen, nach selbstberichteten Vorerkrankungen und nach geografischer Verbreitung dargestellt.

Die geplanten Untersuchungen ergänzen bereits vorhandene Studien. Sie werden insbesondere helfen, die Immunitätslage in der aktuellen Omikron-Welle zu erfassen. Die Ergänzung um bestehende Studiendaten helfen, ein vertieftes Bild der Immunitätslage und ihre weitere Entwicklung abzuschätzen. Ferner führen die Forscher die in diesem Projekt erhobenen Daten in einer Plattform zusammen. Auch ermöglichen sie Synergien zu bereits bestehenden Studien – zum Beispiel des RKI.

Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt mit insgesamt rund drei Millionen Euro. (afp/mf)



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