19 von 20 Long-COVID-Patienten bereits vor Infektion in ärztlicher Behandlung
Ein Großteil der Patienten mit Long-COVID-Symptomen war vor der Virusinfektion bereits wegen Vorerkrankungen in ärztlicher Behandlung. Dies berichtete die „Bild“-Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf eine Datenauswertung des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (ZI). Danach litten 96 Prozent der Patienten mit Long COVID zuvor beispielsweise an Atemwegserkrankungen oder Übergewicht.
„96 Prozent der Long-COVID-Fälle waren im Jahr zuvor bereits in ärztlicher Behandlung“, sagte Dominik von Stillfried, Vorstandsvorsitzender des ZI Berlins, der Zeitung. „Diese Daten zeigen: Long-COVID-Patienten weisen häufiger als die Allgemeinbevölkerung Vorerkrankungen wie Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck, Übergewicht und psychische Erkrankungen auf.“
880.000 Long-COVID-Fälle – ein Prozent chronisch
Das ZI hat „Bild“ zufolge im kassenärztlichen Bereich 2021 rund 880.000 Fälle von Long COVID registriert. Zwei Drittel der Patienten waren nach spätestens einem Quartal beschwerdefrei. Lediglich ein Prozent der Fälle verlaufe komplex und langwierig.
„Den Fall der jungen Frau, die noch nie etwas hatte und dann nach Infektion unter massiven Long-COVID-Komplikationen leidet, gibt es – aber eben nur sehr, sehr selten“, sagte Stillfried. „Man muss dem Eindruck entgegentreten, dass jeder nach COVID mit Post-COVID und schweren Auswirkungen rechnen muss. Das zeigen die Daten nicht.“
Impfung kann Viren im Körper reaktivieren
Nach Aussage des Augenarztes und Spezialisten für Medikamentenentwicklung, Dr. Richard Urso, gegenüber Epoch Times könnten Corona-Impfungen ebenfalls direkt zum Anstieg von Krankheiten und Long-COVID beitragen, insbesondere in Patienten, die glaubten, eine Krankheit überstanden zu haben.
Einige Viren bleiben nach einer Infektion ein Leben lang im Körper, so der Experte. In den meisten Fällen sind sie einfach da. Sie können jedoch reaktiviert werden und erneut eine Infektion oder eine andere Erkrankung verursachen. Somit sei es nicht unwahrscheinlich, dass die Impfungen ebenfalls Ursache für Long COVID sind.
Ärztin erforscht Wege, um Betroffenen zu helfen
Die Ärztin Dr. Beate Jaeger versucht, die Krankheit zu erforschen und den Menschen zu helfen, unter anderem mit Medikamenten und Blutwäsche.
Auf ihrer Warteliste stehen 8.000 Hilfe suchende Patienten. „Das ist das größte gesundheitspolitische Problem der Zukunft“, sagt sie in der Video-Reportage „Hirschhausen und Long-COVID – die Pandemie der Unbehandelten“. Drei mögliche Störungen löse das Virus aus, „je nach Patient unterschiedlich ausgeprägt“.
Durch die Infektion der Gefäßwände durch das Virus komme es zu Entzündungen und Gerinnungsreaktionen. Die Durchblutung werde gestört und es komme zu einer Sauerstoffunterversorgung in Muskeln und Gehirn. Helfen könnten in einem solchen Fall entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Medikamente, Blutwäsche und Sauerstoffüberdrucktherapie.
Eine weitere mögliche Störung könne zu einem fehlgeleiteten Immunsystem führen, das Autoantikörper gegen die körpereigenen Nervenzellen richte. Als Therapie seien Methoden zur Ausfilterung oder Zerstörung der gebildeten Autoantikörper möglich.
Eine dritte Störmöglichkeit sei der Verbleib von Virusteilen im Körper, die das Immunsystem fortwährend überreizten. Hier könne man bestimmte Antikörper gegen die Virusteile einsetzen. (afp/nh)
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