Ähnlichkeiten zwischen Malaria und COVID-19: Antimalariamittel als potenzielle Behandlungsoption

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Von 18. April 2023

COVID-19-Behandlungsempfehlungen wie Hydroxychloroquin, Ivermectin und Artemisinin haben alle eine gemeinsame Eigenschaft: Sie wirken gegen Malaria. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Ähnlichkeiten zwischen Malaria und COVID-19 möglicherweise der Grund dafür sind, dass diese Medikamente bei der Behandlung von COVID-19 wirksam sein könnten.

Obwohl Malaria und COVID-19 auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Krankheiten sind, weisen sie dennoch einige Gemeinsamkeiten auf. Beide Krankheiten sind durch eine starke entzündliche Reaktion in der frühen Phase der Infektion gekennzeichnet. Symptome beider Infektionen können Fieber, Müdigkeit, Atemnot, Durchfall und Muskelschmerzen umfassen.

Sowohl der Plasmodium-Parasit, der Malaria verursacht, als auch das SARS-CoV-2-Virus, das COVID-19 verursacht, benötigen Eisen zur Vermehrung. Daher müssen beide den Stoff im Protein Ferritin innerhalb infizierter Zellen speichern. Hohe oder erhöhte Ferritinspiegel sind daher ein Indikator für eine schwere Erkrankung und Entzündung.

Ein zusätzlicher wichtiger Punkt betrifft die Rolle von ACE-2-Rezeptoren (angiotensin-konvertierendes Enzym-2). Bei COVID-19 benutzt das Virus ACE-2, um in menschliche Zellen einzudringen. Bei Malaria ist die Rolle von ACE-2 noch nicht ganz klar. Allerdings zeigen Studien, dass Menschen mit genetisch bedingter verringerter Anzahl an ACE-2-Rezeptoren resistenter gegen Malaria sind.

Malaria-Parasiten verwenden CD147-Rezeptoren auf roten Blutkörperchen, um in die Zellen einzudringen. COVID-19 nutzt auch CD147, wenn keine ACE-2-Rezeptoren vorhanden sind. Darüber hinaus wurde CD147 bei COVID-19-Infektionen mit der Entstehung von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht.

Beide Erreger weisen auch eine gewisse Übereinstimmung in ihren Proteinstrukturen auf. Das COVID-19-Oberflächen-N-Protein hat mindestens 40 Prozent strukturelle Ähnlichkeit mit wichtigen Malaria-Proteinen, die für Transport, Anhaftung und Invasion verantwortlich sind.

Einsatz von Antimalaria-Medikamenten im Kampf gegen COVID-19

Zu Beginn der Pandemie wurden viele Studien durchgeführt, die Hydroxychloroquin, Chloroquin, Ivermectin und Artemisinin als potenzielle Behandlungsoptionen für COVID-19 empfohlen haben. Diese Medikamente werden normalerweise zur Behandlung von Malaria und anderen parasitären Infektionen eingesetzt. Diese Empfehlungen stießen jedoch bald auf Gegenreaktionen, wobei ein Grund darin besteht, dass Malaria und COVID-19 sehr unterschiedliche Krankheiten zu sein scheinen.

Viele Ärzte und Studien fanden jedoch diese Therapeutika hilfreich bei der Behandlung von akutem COVID-19. Professor Jose Luis Abreu, ein Pflanzenwissenschaftler an der Staatlichen Universität von Nuevo León, nahm einen „Parallelismus zwischen Malaria und COVID-19“ an. Dies diente als Grundlage, um in seiner Verfahrensweise Antimalaria – Medikamente wie Ivermectin, Artemisinin und Hydroxychloroquin gegen COVID-19 einzusetzen.

Entzündungshemmende Wirkstoffe

Hydroxychloroquin, Chloroquin, Ivermectin und Artemisinin sind alle sehr wirksame entzündungshemmende Medikamente. Eine Studie, die im Journal of Antibiotics veröffentlicht wurde, zeigt, dass Ivermectin bei COVID-19 ein Immunmodulator ist, was bedeutet, dass es das Immunsystem nicht unterdrückt, sondern reguliert, um eine Überentzündung und Schädigung zu vermeiden.

Auch Hydroxychloroquin und Artemisinin haben immunmodulierende Wirkungen gezeigt. Hydroxychloroquin ist auch zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis und Lupus zugelassen (pdf).

Studien wie die im Journal of Antibiotics haben gezeigt, dass Ivermectin, Hydroxychloroquin und Artemisinin Zytokinstürme und Lungenvernarbungen verhindern können. Abreu hat darauf hingewiesen, dass Artemisinin aufgrund seiner Reaktion mit Eisenmolekülen auch Sauerstoff produzieren und hypoxischen Bedingungen entgegenwirken kann.

Wie bereits erwähnt, wurden COVID-19-Infektionen auch mit Eisenanreicherung in Verbindung gebracht, um die Vermehrung von Viren zu fördern. Abreu argumentierte, dass Artemisinin, dessen Hauptrolle bei Malaria darin besteht, Eisenablagerungen durch Freisetzung von freien Radikalen anzugreifen, dies auch in COVID-19-infizierten Bereichen tun und infizierte Zellen und Viren abtöten könnte.

Antimalariamittel gegen Krebs?

Interessanterweise haben Studien auch festgestellt, dass Ivermectin, Artemisinin und Hydroxychloroquin krebsbekämpfende Eigenschaften besitzen. Einige Untersuchungen haben postuliert, dass Krebs wie ein Parasit agiert, der auf seinen Wirt, den menschlichen Körper, angewiesen ist, um Nahrung zu erhalten, aber unabhängig und oft zum Nachteil des Wirts operiert.

Da alle drei Krankheiten – Malaria, Krebs und COVID-19 – Eisen zur Vermehrung benötigen, könnte die Verwendung von Artemisinin zur Vorbeugung und Behandlung dieser Erkrankungen erfolgreich sein. Weitere Studien sollten durchgeführt werden, um mögliche Zusammenhänge zwischen Parasiten, Viren und Krebs zu untersuchen.

Ivermectin hat sich als wirksam bei der Verhinderung von Krebszellproliferation und Metastasierung erwiesen und kann auch den Zelltod bei verschiedenen Krebsarten fördern. Es kann auch die Bildung von Blutgefäßen verhindern, die Krebszellen für die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen benötigen.

Hydroxychloroquin und Chloroquin können ebenfalls die Bildung von Blutgefäßen und die Autophagie verhindern. Autophagie ist ein Prozess, der Abfall aus dem Körper entfernt und Zellinhalte wiederverwendet und recycelt. In einigen Fällen kann dieser Prozess die Überlebensfähigkeit von Krebszellen verbessern, weshalb Autophagie-Hemmer auch die weitere Krebsentwicklung verhindern können.

Die zunehmenden Erkenntnisse über die Ähnlichkeiten zwischen Malaria und COVID-19 sowie die Wirksamkeit von Antimalariamitteln bei der Behandlung von COVID-19-Infektionen könnten dazu beitragen, neue Therapieansätze zu entwickeln und unser Verständnis von Krankheitsmechanismen zu erweitern. Die Erforschung der möglichen Zusammenhänge zwischen Parasiten, Viren und Krebs könnte zudem wichtige Einblicke in die Entwicklung zukünftiger Therapien bieten.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Contentious COVID-19 Drugs Are All Antimalarial: May Not Be a Coincidence“ (Deutsche Bearbeitung von kr)



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