Aktuelle Studie: Frühere Erkältungsviren als unerwarteter Verbündeter im Kampf gegen COVID-19

Aktuelle Forschungen legen nahe, dass frühere Infektionen mit Erkältungsviren eine Kreuzimmunität gegen COVID-19 bieten können.
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Ähnliche Immunwirkung: Wie vorherige Erkältungen gegen Corona schützen könnten.Foto: KatarzynaBialasiewicz/iStock
Von 20. November 2023

Wissenschaftler rätseln, warum manche Menschen gegen COVID-19 immun sind oder nur sehr leichte Krankheitsverläufe haben. Aktuelle Forschungsergebnisse bieten nun eine aufschlussreiche Erklärung. Es scheint, dass frühere Begegnungen mit gewöhnlichen Erkältungsviren eine entscheidende Rolle spielen.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass frühere Infektionen mit bestimmten Erkältungsviren eine Art Kreuzimmunität bieten könnten. Diese Viren gehören zur gleichen Familie wie SARS-CoV-2 und können somit ähnliche Immunwirkungen hervorrufen. Frühere Studien haben dies bereits angedeutet.

Antikörper gegen Erkältungen bieten Schutz bei COVID-19

Die Forscher untersuchten, ob bereits vorhandene Antikörper gegen gewöhnliche Erkältungsviren einen Schutz bei COVID-19 bieten. Dazu analysierten sie Blutproben von 94 ungeimpften, hospitalisierten Patienten mit unterschiedlich schweren Atembeschwerden. 74 waren positiv auf COVID-19 getestet, während 20 nicht infiziert waren. Sie maßen den Antikörperspiegel aus früheren Infektionen mit gewöhnlichen Erkältungs-Coronaviren.

Die Studie zeigte einen positiven Zusammenhang zwischen den Antikörpern gegen Erkältungen und denen gegen COVID-19. Mit anderen Worten: Menschen mit höheren Antikörperwerten gegen Erkältungen hatten auch stärkere spezifische Abwehrkräfte gegen COVID-19. Dies deutet darauf hin, dass Personen, die früher schon Erkältungen hatten, möglicherweise besser gegen schwere COVID-19-Verläufe geschützt sein könnten.

Studie aus Nigeria enthüllt: Frühe Erkältungen als Schlüssel zu COVID-Resistenz?

Eine Begutachtung der Studie wirft die Frage auf, ob Erkältungen in der Kindheit dazu beigetragen haben könnten, dass Afrika weniger stark von COVID-19 betroffen war.

So wurden in einer 2023 veröffentlichten Untersuchung in Lagos, Nigeria, ebenfalls Immunreaktionen auf COVID-19 analysiert. Die Teilnehmer, bestehend aus medizinischem Personal und Menschen aus der Allgemeinbevölkerung, waren größtenteils schon früher Erkältungsviren ausgesetzt. Über 83 Prozent der 250 Studienteilnehmer hatten Kontakt mit Erkältungs-Coronaviren. Die Forschung ergab, dass ihre weißen Blutkörperchen, welche Infektionen im Allgemeinen bekämpfen, auch auf das COVID-19-Virus wirkten.

Dies lässt darauf schließen, dass Menschen, die bereits früher mit diesen Viren in Kontakt gekommen sind, möglicherweise über eine stärkere Immunabwehr gegen neu auftretende SARS-CoV-2-Infektionen verfügen.

Kinder entwickeln früh starke Virenabwehr

Eine Studie von 2023, veröffentlicht in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“, untersuchte Blutproben von Kindern und Erwachsenen vor der Pandemie sowie von COVID-19-Genesenen. Die Ergebnisse zeigten, dass selbst Zweijährige bereits eine Immunität gegen mehrere Viren aufgebaut hatten, darunter auch gegen SARS-CoV-2, den Erreger von COVID-19. Auffällig war jedoch, dass diese schützenden Immunzellen mit zunehmendem Alter schwächer wurden.

„Diese Abwehrreaktionen sind in jungen Jahren besonders stark und nehmen im Laufe des Lebens ab“, erklärte Annika Karlsson, die Hauptautorin der Studie und Forschungsgruppenleiterin am Karolinischen Institut in Stockholm. Dies könnte ein Grund dafür sein, warum Kinder in der Regel weniger schwere COVID-19-Verläufe erlebt haben als Erwachsene.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Catching a Cold Might Prevent a Severe Case of COVID-19“ (Deutsche Bearbeitung kr)



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