Klinikchef: „Vereinsamung durch Corona-Maßnahmen fordert viermal mehr Suizide“

Das Versicherungsunternehmen Monuta veröffentlicht „absolut alarmierende“ Zahlen zu den Selbstmordfällen in Deutschland. Der Klinikchef sagt, Omikron erfordere einen neuen Blick auf Corona. Die Maßnahmen müssten überdacht werden.
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Ältere Menschen leiden unter der Isolation durch die Corona-Maßnahmen.Foto: iStock
Epoch Times1. Februar 2022

Die Sterbegeldversicherung Monuta registriert laut einem Pressebericht viermal mehr Suizide als vor der Pandemie. Diese Zahlen ergäben sich aus der Auswertung von Daten, wie etwa Krankenakten aus dem Jahr 2021. Der Deutschland-Chef des Unternehmens, Oliver Suhre, gab dies in einem Videocast von „19 – die Chefvisite“ bekannt.

Die Corona-Pandemie fordert ihre Opfer. Doch nicht nur durch das Virus selbst sterben Menschen. Wie vor Kurzem das Versicherungsunternehmen bekannt gab, soll mit der Pandemie und ihren Maßnahmen auch die Zahl der Suizide dramatisch angestiegen sein. Der Anstieg sei „sehr stark der Isolation, der Vereinsamung“ vor allem älterer Menschen durch die Corona-Kontaktverbote geschuldet, so Suhre.

„Wir müssen raus aus der Angstmache und hin zu einem konstruktiven Umgang. Sonst nimmt die Zahl noch weiter zu in den nächsten Jahren“, mahnt Suhre weiter.

Die „Lage erfordert neuen Blick auf Corona“

Der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, forderte im Videocast: „Weg vom Alarmismus!“ Durch Omikron stiegen die Infiziertenzahlen deutlich an. Jedoch seien die Krankenhäuser wegen der milderen Verläufe in einer „anderen Situation“ als noch in der Delta-Welle.

Immer mehr positiv getestete Patienten hätten keine COVID-Erkrankung, sondern seien wegen anderen Leiden in der Klinik und würden nur „zufällig“ als infiziert erkannt, sagte Werner. Dadurch könne es zur Verschiebung nötiger Operationen kommen, so der Mediziner. Das drohe auch, wenn zu viel Personal „erkrankt oder in Quarantäne“ sei. Dieser Effekt müsse genau beobachtet werden – „sonst legen wir uns lahm“, warnte Werner. Er stellte fest, dass „die Lage einen neuen Blick auf Corona erfordert.“

Durch Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen, Abstandsgebote, Quarantäne oder eingeschränkter Kultur-, Erholungs- und Freizeitbeschäftigungen werden Depressionen oder gar Existenzängste begünstigt. So berichtet die Deutsche Depressionshilfe, dass bei den mehr als zwei Millionen depressiv Erkrankten die Corona-Maßnahmen zur Verschlechterung von Krankheitsverläufen führten. Professor Ulrich Hegerl, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer, fordert eine systematischere Erfassung und Gewichtung der Folgen der Corona-Maßnahmen.

Laut dem Ärzteblatt sei der Einfluss durch Corona auf die Suizidrate in Deutschland derzeit nicht nachweisbar. Hier wird für das Jahr 2021 von einer Zunahme der Suizidrate um lediglich 0,2 Punkte auf 11,1 Suizide je 100.000 Einwohner berichtet. (mf)



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