Bürgermeister von New York führt Impfpflicht gegen Masern ein

Angesichts mehrere hundert Masern-Fälle hat der Bürgermeister von New York am Dienstag eine Impfpflicht verhängt. Sie gilt für den Stadtteil Williamsburg. Wer nicht belegen kann, dass er gegen Masern geimpft ist, muss mit einer Geldbuße rechnen.
Titelbild
New York sagt den Masern den Kampf an.Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Epoch Times10. April 2019

Angesichts mehrerer hundert Masern-Fälle hat der Bürgermeister von New York am Dienstag für Teile des Bezirks Brooklyn den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Jeder, der dort lebe, müsse sich impfen lassen, erklärte Bill de Blasio am Dienstag vor Journalisten. Wer nicht belegen könne, dass er gegen Masern geimpft ist, müsse mit einem Bußgeld rechnen.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC sind in New York seit Oktober 285 Menschen an Masern erkrankt. 21 Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden, fünf von ihnen auf der Intensivstation.

Ein Großteil der Erkrankten sind orthodoxe Juden, die aus religiösen Gründen die Impfung ablehnen. Zwar gibt es in New York wie in fast allen US-Bundesstaaten eine Reihe verpflichtender Impfungen für Schulkinder. Bisher wurden aber Ausnahmen aus medizinischen oder religiösen Gründen zugelassen.

De Blasio sagte, es sei Zeit für eine „kraftvollere Herangehensweise“. Es sei möglich, die Masern-Erkrankungen zu stoppen. Wer nicht belegen kann, dass er die Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) erhalten hat oder Antikörper gegen Masern im Blut trägt, riskiert demnach eine Geldstrafe von 1000 Dollar (rund 890 Euro). Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, die weiterhin ungeimpfte Kinder aufnehmen, müssen ebenfalls mit Geldstrafen und einer möglichen Schließung rechnen.

Von der Maßnahme betroffen sind vier Gebiete von Brooklyns Stadtteil Williamsburg, in denen sich die Erkrankungen häufen. Ende März hatte bereits der rund 40 Kilometer nördlich von New York gelegene Landkreis Rockland County den Masern-Notstand ausgerufen.

Zahl der Masernkranken war 2014 noch höher

Masern können zu schwerem Durchfall, Lungenentzündung und Sehschäden führen und sogar tödlich sein. Eigentlich galten sie in den USA seit dem Jahr 2000 als ausgerottet. Seit Jahresbeginn gab es jedoch 465 Neuerkrankungen in 19 Bundesstaaten. Höher war die Zahl bisher nur im Jahr 2014 mit 667 Masernkranken.

Dass die hochansteckende Erkrankung sich in jüngster Zeit wieder verbreitet, liegt an der impffeindlichen Bewegung der sogenannten Anti-Vaxxer, die in den USA besonders stark ist. Dort hat sie sich vor allem durch Posts in sozialen Medien verbreitet.

De Blasio betonte, es gebe keine Zweifel, dass Impfungen „sicher, wirksam und lebensrettend“ seien. Er rufe daher alle Menschen in den betroffenen Gebieten zur MMR-Impfung auf, um „Kinder, Familien und Gemeinden“ zu schützen. Die für Gesundheitsfragen zuständige stellvertretende Bürgermeisterin Herminia Palacio schloss sich der Aufforderung an. Wer sich entscheide, sein Kind nicht impfen zu lassen, müsse verstehen, dass er damit „auch eine Entscheidung für die Menschen im Umfeld des Kindes“ treffe, sagte sie. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion