Bundesärztekammer prangert Corona-„Datenblindflug“ an

Die bisherige Corona-Datenbasis liefere "keine gute Grundlage für rationale Entscheidungen", kritisiert Ärztepräsident Reinhardt.
Corona-Schnelltest in einem Seniorenheim.
Corona-Schnelltest in einem Seniorenheim.Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Epoch Times9. Juni 2022


Zur Vorbereitung auf den Herbst fordert die Bundesärztekammer eine bessere Datengrundlage zur Bewertung der pandemischen Lage. „Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren einen wahren Datenblindflug erlebt, der keine gute Grundlage für rationale Entscheidungen war“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Nur wenn Klarheit über das tatsächliche Infektionsgeschehen herrsche, könne man die Krankenhaus- und Intensivbettenbelastung realistisch prognostizieren.

Die Bundesregierung sollte sich daher den Rat ihrer Experten zu eigen machen und endlich systematisch Daten zu Infektionsdynamik, Krankheitsschwere und zur Belastung des Gesundheitswesens erheben und auswerten, so Reinhardt.

Der 19-köpfige Corona-Expertenrat hatte in seiner am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme unter anderem eine solche Datenerhebung verlangt. „Grundlage für rationale und wirkungsvolle Corona-Schutzmaßnahmen ist eine aussagekräftige Datenbasis“, mahnte Reinhardt. Zudem brauche es Gewissheit darüber, wie wirksam die in der Vergangenheit ergriffenen Maßnahmen gewesen seien: „Denn die Bevölkerung wird erneute Einschränkungen nur dann akzeptieren, wenn diese erwiesenermaßen notwendig und wirksam sind“, so Reinhardt.

Die Erkenntnisse aus der Evaluation der Corona-Maßnahmen, die Ende des Monats vorliegen soll, müssten daher ebenfalls in die weitere Planung einfließen. (dts/red)



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