Cadmium – Wieviel Gift in der Nahrung verträgt der Mensch?

Eine Herausforderung für die Lebensmittelsicherheit - Neue Risikobewertung des Bundes
Von 22. Juli 2009

Cadmium ist ein in unserer Umwelt und in der Natur weit verbreitetes Schwermetall. Cadmium ist als Krebs erzeugend eingestuft und führt zu Nierenschäden, wenn man es in größeren Mengen über längere Zeit aufnimmt.

Cadmium ist überall – aber in höchst unterschiedlichen Konzentrationen. Es im Gestein, in den Böden, in Gewässern und in der Luft. Es kann sich in Pflanzen und Tieren anreichern und gelangt so über die Nahrungskette in die Menschen. Es kommt auch in besonders belasteten Gebieten direkt durch Emissionen der Schwerindustrie oder durch Zigarettenrauch über die Atemluft in die Blutbahn.

In Lebensmitteln unerwünscht

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat mit 2,5 µg pro Kilogramm Körpergewicht einen neuen Wert für die wöchentliche Aufnahmemenge des Schwermetalls eingeführt. Der bisherige Wert von 7 µg der WHO ist damit weit unterschritten. Der neue Wert liegt etwas unter dem, was ein EU-Bürger beim durchschnittlichen Lebensmittelkonsum aufnimmt, so berichtet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). In bestimmten Regionen und Bevölkerungsgruppen ist die Cadmium-Aufnahme aber höher. Besonders Verbraucher, die viel Vollkornprodukte und Blattgemüse essen, können diesen Wert leicht überschreiten. Die höchsten Cadmium-Gehalte bei Lebensmitteln weisen Innereien, Meeresfrüchte, Wildpilze und Ölsaaten auf. Fleisch, Eier und Milch sind dagegen relativ gering belastet.

Anreicherung in Nahrungsmitteln

So verläuft der Weg von Cadmium zum Menschen: Vom Boden und durch Düngemittel und Klärschlamm in die Pflanzen, die werden zu Lebensmitteln oder Futtermitteln verarbeitet, über die Futtermittel in die Tiere, die wiederum zu Nahrungsmitteln verarbeitet werden und schließlich von Menschen verzehrt werden. Deshalb ist es erforderlich, den Cadmium-Eintrag in den Boden, beispielsweise durch Düngung oder Fütterung zu verringern oder gar zu vermeiden um damit die unerwünschte Substanz in Lebensmitteln zu reduzieren und damit auch das Risiko.

Vor diesem Hintergrund werden Möglichkeiten diskutiert, die Cadmium-Gehalte von Lebensmitteln zu verringern, zum Beispiel durch den Einsatz cadmiumarmer Düngemittel und die Züchtung von Pflanzensorten, die sich weniger mit Cadmium anreichern. Durch das verbreitete natürliche Vorkommen von Cadmium im Boden und der jahrelangen Einbringung durch Industrie und Bergbau kann man mit Erfolgen nur langfristig rechnen. Dies bedeutet eine weitere Herausforderung für alle Beteiligten aus Umweltschutz, Lebensmittelsicherheit, Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion gemeinsam und in ganz Europa.

 

 

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