CDC-Bericht: COVID-Geimpfte häufiger mit schweren Verläufen im Krankenhaus als Ungeimpfte

Aktuelle Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC zeigen im Schutz vor Krankenhausaufenthalten eine schlechte Bilanz der COVID-19-Impfstoffe. Während die Diskussion über aktualisierte Impfstoffe weitergeht, liegt die Impfwirkung gegen schwere Verläufe laut einem am 15. Juni präsentierten Bericht bei neueren Virus-Mutationen im negativen Bereich.
Es gibt einen  neuen, an Omikron angepassten Impfstoff.
Studie deckt auf: Steigt das Risiko für Krankenhausaufenthalte nach der Impfung?Foto: iStock
Von 26. Juni 2023

Die Wirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe, Menschen vor einem Krankenhausaufenthalt zu schützen, hat sich laut Daten der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC), die vergleichbar ist mit dem deutschen Robert Koch-Institut (RKI), im Laufe der Zeit verschlechtert. Diese Informationen wurden am 15. Juni präsentiert.

Den von der CDC bereitgestellten Daten zufolge ist die Wirksamkeit, Menschen vor einem Krankenhausaufenthalt zu schützen, auf minus 8 Prozent für diejenigen gefallen, die einen der ursprünglichen COVID-19-Impfstoffe erhielten. Dies geht aus Daten eines von der CDC betriebenen Krankenhausnetzwerks hervor.

Zudem wurden auch die aktualisierten, sogenannten „bivalenten“ Impfstoffe untersucht. Die Bezeichnung „bivalent“ heißt, dass diese Impfstoffe zusätzlich zur ursprünglichen Wuhan-Variante auch gegen Omikron-Untervarianten gerichtet sind. Bei Menschen, die eine Dosis eines solchen aktualisierten bivalenten Impfstoffs erhielten, konnte ein vorübergehender Anstieg der Schutzwirkung auf 29 Prozent beobachtet werden. Dennoch sank die Schutzwirkung dieser Gruppe nach 89 Tagen erneut auf minus acht Prozent.

Die genannten Wirksamkeitswerte gelten für Erwachsene, die kein geschwächtes Immunsystem haben. Sie beziehen sich auf die Zeit vom 23. Januar bis zum 24. Mai, als die XXB-Omikron-Variante in den USA weitverbreitet war. Die Daten kommen von Patienten, die in einem von 25 Krankenhäusern in 20 US-Bundesstaaten eingeliefert wurden. Diese Krankenhäuser sind Teil eines Netzwerks, das akute Atemwegserkrankungen untersucht. Sowohl die untersuchten Fälle als auch die Vergleichsgruppe wurden wegen Krankheiten, die COVID-19 ähneln, ins Krankenhaus eingeliefert. Aber nur die untersuchten Fälle wurden positiv auf COVID-19 getestet, während die Personen in der Vergleichsgruppe negative Testergebnisse hatten.

Dr. Ruth Link-Gelles vom CDC präsentierte diese Daten vor einem Gremium der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA), die über eine Aktualisierung der Zusammensetzung der Impfstoffe berät. Sie bemerkte, dass die Fähigkeit der Impfstoffe, Krankenhausaufenthalte zu verhindern, nachgelassen hat. Link-Gelles ging nicht speziell darauf ein, warum die Schutzleistung abnahm. Sie wies jedoch darauf hin, dass es bei einigen der Wirksamkeitsberechnungen breite Unsicherheitsspannen gibt.

„Wir beobachten ein Muster, dass die Schutzwirkung vor Krankenhausaufenthalte abnimmt“, erklärte Dr. Ruth Link-Gelles.

Die von Moderna und Pfizer hergestellten bivalenten Impfstoffe wurden im Herbst 2022 eingeführt. Sie enthalten zusätzlich zur ursprünglichen Wuhan-Komponente auch BA.4/BA.5-Komponenten der Omikron-Variante. Sie wurden entwickelt in der Erwartung, den Schutz vor Krankenhausaufenthalt und Tod zu stärken, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die vorherigen Impfstoffe nicht in der Lage waren, einen dauerhaften Schutz zu gewährleisten.

Dr. Robert Malone, Mitentwickler der in den Impfstoffen genutzten mRNA-Technologie, stellte fest, dass die negative Wirksamkeit mit früheren Daten übereinstimmt. So hatte beispielsweise eine Studie der Cleveland Clinic ergeben, dass jede weitere Impfdosis das Infektionsrisiko erhöhen würde.

Andere Untersuchungen haben ebenfalls festgestellt, dass der Schutz gegen Infektionen mit der Zeit ins Negative umschlägt. Manche Datensätze zeigten, dass Geimpfte ein höheres Risiko für Krankenhausaufenthalte hatten, was allgemein als Anzeichen für schwere Krankheitsverläufe gilt.

In einer jüngsten wissenschaftlichen Veröffentlichung äußerten Forscher die Ansicht, dass wiederholte Impfungen – einige US-Bürger haben innerhalb von weniger als drei Jahren bis zu sechs COVID-19-Impfdosen erhalten – das Immunsystem beeinträchtigen könnten. Dies könnte Menschen für lebensbedrohliche Krankheiten wie Krebs anfälliger machen.

Schutz durch Impfstoffe sinkt im Laufe der Zeit erheblich

Aktuelle Daten eines anderen Krankenhausnetzwerkes der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC – dem VISION-Netzwerk – zeigen ähnlich schlechte Wirksamkeitswerte im Schutz vor Krankenhausaufenthalten und einen drastischen Rückgang des Schutzes bei älteren COVID-19-Impfstoffen. Laut diesen Daten und seitdem das Virus im Januar dieses Jahres XBB dominant wurde, liegt der Schutz der Impfstoffe gegen Krankenhausaufenthalte bei neun Prozent bei immunkompetenten Erwachsenen. Eine Dosis eines bivalenten Impfstoffs erhöhte den Schutz auf 51 Prozent, doch sank dieser innerhalb von 90 bis 179 Tagen nach der Impfung auf 20 Prozent.

Von September 2022 bis Mai 2023 betrug der Schutz gegen Krankenhausaufenthalte bei immungeschwächten Erwachsenen, die nur einen alten Impfstoff erhalten hatten, bei drei Prozent. Auch hier konnte eine bivalente Dosis den Schutz auf 39 Prozent steigern, allerdings sank dieser nach 119 Tagen auf elf Prozent.

VISION umfasst Standorte in elf US-Bundesstaaten.

Weniger als die Hälfte jeder Altersgruppe in den USA erhielt einschließlich 43 Prozent der über 65-Jährigen und 0,6 Prozent der 2- bis 4-Jährigen eine bivalente Dosis.

Die CDC legte in dem Bericht keine Daten zur Wirksamkeit der bivalenten Impfstoffe gegen Infektionen vor.

„Wir sind besorgt, dass wir eine weitere Welle von COVID-19 haben könnten, während das Virus sich weiterentwickelt hat, die Immunität der Bevölkerung weiter nachlässt und wir uns im Winter nach drinnen begeben“, sagte Dr. Peter Marks, ein FDA-Beamter, während des Treffens.

Fokuswechsel auf „schweren Verlauf“ der Erkrankung

Aufgrund der abnehmenden Wirksamkeit der Impfstoffe im Hinblick auf den Schutz vor Krankenhausaufenthalten legen Gesundheitsbeamte nun einen verstärkten Fokus auf den Schutz vor sogenannten „schweren Verläufen“ der Erkrankung. Ein schwerer Verlauf bedeutet in diesem Kontext eine Erkrankung, die so kritisch ist, dass sie eine Aufnahme auf die Intensivstation erfordert oder zum Tod führt.

Laut Dr. Link-Gelles gab es im Netzwerk, das Atemwegsviren bei akut Kranken untersucht, nicht genügend Fälle mit schwerem Verlauf, um zuverlässige Schätzungen zum Schutz gegen solche Verläufe erstellen zu können.

Link-Gelles wies darauf hin, dass die beobachteten Muster des nachlassenden Impfschutzes durch die bivalenten Impfstoffe den bekannten Mustern bei den monovalenten Impfstoffen sehr ähnlich seien. Sie sagte außerdem, dass US-Beamte ihre Entscheidungen zur Impfstoffpolitik nicht ausschließlich auf Basis der Daten zur Impfstoffwirksamkeit treffen.

Zu den Einschränkungen der vorliegenden Daten zählen hohe Raten an genesenen Personen (die also eine bereits bestehende natürliche Immunität erworben haben) sowie mögliche Unterschiede zwischen ungeimpften und geimpften Personen, die nicht berücksichtigt wurden, wie die Beamten hervorhoben.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „COVID-Vaccinated More Likely to Be Hospitalized: CDC Data“ (Deutsche Bearbeitung kr)



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