US-Studie: Bis zu 60 Prozent der Kleinkinder und Babys haben Nebenwirkungen nach COVID-Spritze

In einigen Ländern ist es untersagt, andere sehen keine Sicherheitsbedenken: die Corona-Impfung von Klein-(Kindern). Eine Studie der amerikanischen Gesundheitsbehörde zeigt nun, dass mehr als jedes zweite Kind bis zwei Jahre Nebenwirkungen nach den Impfungen hat und bis zu jedes sechste andere „gesundheitliche Reaktionen“ zeigte – einschließlich Notaufnahme.
Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen: Eine Ampulle des Covid-19-Impfstoffs von Moderna.
Eine Ampulle des COVID-19-Impfstoffs von Moderna.Foto: Jenny Kane/AP/dpa
Von 6. September 2022


Die Impfung von (Klein-)Kindern gegen COVID-19 ist nach wie vor ein sensibles Thema. Während sie in einigen Ländern verboten ist, prüft die US-Gesundheitsbehörden CDC (Centers for Disease Control and Prevention) kontinuierlich neue Daten. Dafür untersuchte man auch die Nebenwirkungen von über 13.000 Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Am 1. September veröffentlichte die US-Behörde ihre Ergebnisse.

Aus der jüngsten Studie geht hervor, dass mehr als die Hälfte der beobachteten Patienten im Alter bis zwei Jahre nach der Spritze (mindestens) eine „systemische Reaktion“ zeigte. Diese grenzt die CDC von „Reaktionen an der Injektionsstelle“ ab, sodass Erstere als unerwünschte Reaktion beziehungsweise Nebenwirkung angesehen werden können. Wie die Ergebnisse der CDC ebenfalls zeigen, waren die häufigsten Nebenwirkungen Müdigkeit, Fieber, Reizbarkeit und Weinen. Wobei Letzteres bei Kleinkindern als genereller Ausdruck von Unwohlsein interpretiert werden muss. Weitere Nebenwirkungen waren Durchfall und Erbrechen, Schüttelfrost oder Appetitlosigkeit.

Zudem gaben die Eltern von sechs bis über zehn Prozent der Kinder – je nach Altersklasse – an, dass ihr Kind nach der zweiten Dosis des Impfstoffs nicht in der Lage war, normale Aktivitäten durchzuführen.

Jeweils über 10.000 Nebenwirkungen binnen sieben Tagen nach Corona-Spritze

Die CDC sammelte die Daten im Rahmen des V-Safe-Programms. Über eine App können Betroffene oder Eltern Reaktionen an die Gesundheitsbehörde melden. Zwischen dem 18. Juni und dem 21. August nahmen die Eltern von mehr als 23.000 Kindern diese Möglichkeit wahr. Dies geschah an den sieben Tagen, nachdem ihr Kind eine COVID-19-Impfung erhalten hatte.

Während die Eltern von mehr als jedem zweiten geimpften Kind bis zwei Jahre – sowohl nach der ersten als auch der zweiten Dosis – von systemischen Reaktionen berichteten, waren bei Kindern zwischen drei und sechs Jahren nur etwa jedes dritte Kind betroffen. Zudem zeigten sich Unterschiede zwischen den Impfstoffen BioNTech und Moderna als auch zwischen den Impfdosen:

Unerwünschte Reaktionen nach der Corona-Impfung bei Kindern unter 2 Jahren. Foto: CDC via The Epoch Times

Unerwünschte Reaktionen nach der Corona-Impfung bei Kindern zwischen 3 und 5 Jahren. Foto: CDC via The Epoch Times

Insgesamt zeigten damit über 10.600 Kinder binnen sieben Tagen nach ihrer ersten Impfung Reaktionen, die über die Injektionsstelle hinausgingen. Im selben Zeitraum nach der zweiten Dosis waren erneut über 11.300 Kinder betroffen. Dabei ist nicht erkenntlich, ob dieselben oder andere Kinder betroffen waren. Auch über Reaktionen und Nebenwirkungen, die nach dem siebentägigen Zeitraum aufgetreten sind, liefert die CDC keine Auskunft.

Eine längerfristige Auswertung der Nebenwirkungen bei älteren Kindern zeigte jedoch, dass – statistisch betrachtet – lediglich rund 0,6 Prozent der doppelt geimpften Kinder keinerlei Nebenwirkungen zeigten. Epoch Times berichtete. Zudem sind sowohl lang anhaltende sowie spät eintretende Nebenwirkungen der Corona-Impfungen auch bei Erwachsenen bis heute unzureichend erforscht.

„Andere gesundheitliche Auswirkungen“

Ein genauerer Blick in die Daten der CDC offenbart jedoch eine weitere Kategorie: Neben „Reaktionen an der Injektionsstelle“ und „systemischen Reaktionen“ – alias Nebenwirkungen – umfassen die Meldungen weitere „gesundheitliche Auswirkungen“.

Darunter fallen unter anderem „Arzttermin“, „Notaufnahme“ und „Krankenhauseinweisung“. Auch die Verhinderung des Kindergarten- oder Schulbesuchs oder der täglichen Aktivitäten werden in dieser Kategorie geführt.

Letzteres betraf – je nach Altersgruppe, Impfstoff und Impfdosis – zwischen 3,3 und 10,6 Prozent der geimpften Kinder. Insgesamt litten bis 16 Prozent der Kinder an „anderen gesundheitlichen Reaktionen“. Das entspricht einem von sechs geimpften Kindern. Auch hier muss davon ausgegangen werden, dass einige Kinder keine weiteren gesundheitlichen Folgen hatten, andere dafür mehrfach. Genaue Angaben dazu liefert die CDC-Studie nicht.

„Häufig gemeldete“ Nebenwirkungen kein Grund zur Besorgnis

Die Informationen wurden dem Beratungsgremium für Immunisierungspraktiken (ACIP) der CDC vorgelegt. Am 1. September kam es zu einer Übersicht über alle Daten zur Sicherheit der COVID-19-Impfstoffe. Zusätzlich zu V-Safe wurden weitere Daten vorgestellt. Diese umfassen Berichte von mehreren großen Gesundheitsorganisationen in den Vereinigten Staaten.

Tom Shimabukuro, der Leiter des CDC-Impfstoffsicherheitsteams, leitete die Präsentation und teilte den Ausschussmitgliedern mit, dass keine „statistischen Anzeichen“ für COVID-19-Impfstoffreaktionen bei Kleinkindern gefunden wurden.

Shimabukuro sagte auch, dass systemische Reaktionen nach Impfungen „häufig gemeldet“ würden.

Stimmen des Zweifels

Andere Mediziner wie Dr. Meryl Nass von Children’s Health Defense, eine Organisation für Gesundheitsschutz von Kindern, äußerten sich jedoch vorsichtig zu den gemeldeten Reaktionen und verwiesen auf die hohe Zahl der Berichte über systemische Reaktionen bei sehr jungen Kindern.

Gegenüber Epoch Times fragte sie sich, warum die Regierung nicht mehr Informationen über diese Fälle sammelt und präsentiert.

„Diese Dinge werden von der CDC nicht als sehr wichtig erachtet … Es wird davon ausgegangen, dass all diese Nebenwirkungen nach ein paar Tagen verschwinden und die Menschen völlig gesund sind“, sagte sie mit Verweis auf Fieber und Müdigkeit. Jedoch können „diese Reaktionen in der Tat Vorboten ernsterer Reaktionen sein, aber meines Wissens hat niemand etwas veröffentlicht, das untersucht, ob diese akuten lokalen oder systemischen Reaktionen Indikatoren für ein späteres Problem sind.“

Widersprüchliche Daten und Deutung

Die US-Arzneimittelbehörde FDA genehmigte am 17. Juni die Notfallzulassung von COVID-19-Impfstoffen für Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren. Bis Ende August haben nach Angaben der CDC etwa 600.000 Kinder in dieser Altersgruppe den Impfstoff von BioNTech/Pfizer und über 440.000 Kinder den Impfstoff von Moderna erhalten.

Bei einer Überprüfung der VAERS-Daten – einer anderen Plattform zur Überwachung der Impfsicherheit – gingen vom 18. Juni bis 31. August 496 Berichte über unerwünschte Ereignisse für Kinder im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren ein, die den Pfizer-Impfstoff erhielten. Weitere 521 Fälle beziehen sich auf Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren, die die Moderna-Spritze erhielten. Das entspricht etwa 0,08 beziehungsweise 0,12 Prozent der Geimpften. Da laut v-safe bis zu 60 Prozent betroffen waren, ist von einer deutlichen Untererfassung in VAERS auszugehen.

Bei über 98 Prozent der Meldungen handelte es sich um Ereignisse, die die CDC als nicht schwerwiegend einstuft. Das steht im Widerspruch zu den Daten der Kinder-Studie, wonach bis zu 16 Prozent entweder zum Arzt mussten oder nicht in den Kindergarten oder zur Schule gehen konnten – und auch zu der landläufigen Auslegung von „schwerwiegend“. So gibt es 220 Berichte über Fälle von Kindern im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren, die nach einer COVID-19-Impfung in die Notaufnahme eingeliefert wurden.

Im Fall eines 2-jährigen Jungen aus Arizona erlitt dieser einen Tag nach der BioNTech-Spritze einen „lebensbedrohlichen Vorfall“. In dem Bericht werden seine Symptome als „feuchte Haut und Erbrechen, das (8 Minuten) zu Atemnot führte“, aufgeführt. Der Junge „wurde blau“, war „schlaff“ und „nicht ansprechbar“. Er „hörte zwei Minuten lang vollständig auf, zu atmen“, heißt es in dem Bericht weiter. Eine Herzdruckmassage rettete ihm an diesem Tag das Leben.

(Mit Material von The Epoch Times USA)



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