Etwa 20 Deutsche sterben jährlich durch Bienen- und Wespenstiche an einem allergischen Schock

Vorsicht bei einer Insektenallergie: Bayerns Gesundheitsministerin warnt, die Gefahren durch Bienen- oder Wespenstiche nicht zu unterschätzen. Etwa 20 Menschen sterben in Deutschland jährlich an einem allergischen Schock aufgrund eines Insektenstiches.
Titelbild
Der Stachel einer Wespe.Foto: iStock
Epoch Times5. August 2018

Durchschnittlich sterben jedes Jahr ca. 20 Menschen in Deutschland an einem allergischen Schock aufgrund eines Insektenstichs. Bienen- und Wespen sind im deutschsprachigen Raum die häufigste Ursache einer schweren allergischen Reaktion.

Experten zufolge leiden schätzungsweise ein bis fünf Prozent der Bevölkerung an einer Bienen- oder Wespenallergie.

Eine Hand, die durch einen Insektenstich geschwollen ist. Foto: iStock

Allergiker bekommen bei einem Stich einen rasch auftretenden Hautausschlag am ganzen Körper, Schweißausbruch, Schwindel oder Atemnot, sie verlieren häufig das Bewusstsein und es kann zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommen.

Im schlimmsten Fall tritt ein anaphylaktischer Schock ein, eine allergische Extremreaktion des Organismus. Hier muss dem Patienten sofort Adrenalin gespritzt werden.

Insektenstiche an Beinen. Foto: iStock

Ein Notfallset ist empfehlenswert

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt davor, die Gefahren durch Bienen- und Wespenstiche zu unterschätzen. Huml betonte am Sonntag:

„Eine Bienen- oder Wespengiftallergie kann lebensgefährliche Folgen haben und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Deshalb sollten Insektengift-Allergiker immer ein Notfallset bei sich haben.“

Das Notfallset besteht aus mehreren verschreibungspflichtigen Medikamenten. Neben Kortison und einem Antihistaminikum in flüssiger Form enthält es ein Präparat mit Adrenalin, das sich der Patient selbst spritzen kann. Weil die Wirkung sofort einsetzt, kann das Medikament für Betroffene lebensrettend sein.

Auch so können die Folgen eines Insektenstiches aussehen. Foto: iStock

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml unterstrich:

„Viele Menschen wissen allerdings nicht, dass sie gegen Wespen- oder Bienengift allergisch sind. Bei Verdacht auf eine allergische Reaktion sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Anhand von Hauttests und dem Nachweis spezifischer Antikörper im Blut kann untersucht werden, ob man tatsächlich an einer Wespen- oder Bienengiftallergie leidet. Auskünfte erteilen Haus- und Fachärzte.“

Die Ministerin ergänzte: „Eine Insektengiftallergie kann in den meisten Fällen gut behandelt werden, wenn sie einmal diagnostiziert ist. Besonders empfehlenswert ist dabei eine Hyposensibilisierung. Die Krankenkassen bezahlen diese Immuntherapie, wenn der Arzt eine Insektengiftallergie diagnostiziert hat.“

Bei dieser Therapie wird den Patienten eine kleine Dosis des Insektengifts injiziert. Schritt für Schritt wird die Menge gesteigert. Durch die wiederholte Konfrontation mit dem Allergen setzt mit der Zeit eine Gewöhnung ein. Die Erfolgsrate dieser Immuntherapie, die zwischen drei und fünf Jahren dauert, liegt laut Fachleuten bei über 90 Prozent.

Nahaufnahme von Wespen beim Fressen – Wespen fressen auch Schinken. Foto: iStock

(ks/pm)



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