1.079 Menschen gerettet – DLRG zieht Bilanz 2006

Schwimmprüfungen weiter im Abwärtstrend
Titelbild
Für die DLRG ist die Beschäftigung mit Kindern sehr wichtig, damit sie Wassersicherheit spielerisch erlernen können. (DLRG)
Epoch Times12. Juni 2007

Die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 1.079 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt. Das sind 224 Leben rettende Einsätze oder 26,2 Prozent mehr als im Jahr 2005. 8.253 Mal haben die ehrenamtlich tätigen Retter der DLRG zudem in Not geratenen Wassersportlern geholfen und erfolgreich 44.346 Erste-Hilfe-Leistungen im und am Wasser durchgeführt.

Auf den Wachstationen an den Küsten, an Binnengewässern und in Bädern setzte die größte Wasserrettungsorganisation der Welt 62.000 Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer ein. Sie leisteten 2,2 Millionen ehrenamtliche Wachstunden, um die Wasserfreizeit für Millionen Menschen sicherer zu machen.

Diese Zahlen gab DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens jetzt in Hamburg bekannt. Als Ursachen nannte der DLRG-Präsident schlechtere Schwimmfähigkeit bedingt durch eine weiter abnehmende kommunale Bäderstruktur, höhere Risikobereitschaft und leichtsinniges Verhalten von Badegästen und Wassersportlern. Zudem schätzten viele ihre Leistungsfähigkeit falsch ein. „Ohne die Retter läge die Zahl tödlicher Unfälle nicht bei 606, sondern bei 1.685. Wenn wir als Dunkelziffer die Lebensrettungen von Familienmitgliedern, Freunden und anderen Organisationen hinzu zählen, die in keiner Statistik erscheinen, so ist das reale Gefährdungspotenzial noch weitaus größer. Aus diesem Grund fordert die DLRG, dass der Wasserrettungsdienst endlich in die Rettungsdienstgesetze der Bundesländer aufgenommen wird“, kritisiert Dr. Wilkens die politischen Rahmenbedingungen.

Recht auf Schwimmausbildung vor allem für Kinder

Die Schwimmausbildung ist weiter im Abwärtstrend. Nach Angaben der DLRG haben die Ausbilder im vergangenen Jahr nur 159.000 Schwimm- und 51.000 Rettungsschwimmprüfungen abgenommen, ein Rückgang von 6,8 Prozent gegenüber 2005. Die „Seepferdchen“-Prüfungen für Schwimmanfänger stiegen geringfügig auf knapp 58.000.

„Ursächlich für die anhaltende Abnahme der Prüfungen sind vor allem die Bäderschließungen und die Umwandlung von Sport- in Spaßbäder. Hierdurch gehen in erheblichem Umfang Wasserflächen für die Ausbildung verloren. Jeder Mensch hat ein Recht auf Schwimmausbildung, dies gilt insbesondere für die Kinder. Wir fordern von den Kommunen deshalb eine sofortige Abkehr von dieser Politik und ein klares Bekenntnis zum Bädererhalt“, so der DLRG Präsident.

Die DLRG hat nach eigenen Angaben im Jahr 2006 über 6,3 Millionen Stunden ehrenamtlich für die Menschen in Deutschland geleistet. Allein 2,2 Millionen Stunden haben die Retter der DLRG über die Sicherheit der Badegäste und Wassersportler an Küsten und Binnengewässern gewacht und knapp 1,5 Millionen Stunden haben die Ausbilder der DLRG am Beckenrand verbracht, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu sicheren Schwimmern zu machen.

DLRG wünscht Entlastungen bei bürgerschaftlichem Engagement

Die 2.200 Gliederungen der DLRG haben für eine ordnungsgemäße Vereinsverwaltung und Organisation 1,4 Millionen Stunden investiert. Mehr als jede fünfte Stunde entfalle auf die Vereinsführung und Erledigung externer Aufgaben. „Das ist einfach zu viel. Wir stellen fest, dass auch vier Jahre nach dem Abschlussbericht der Enquetekommission des Deutschen Bundestages von Entlastungen und Vereinfachungen für bürgerschaftliches Engagement kaum die Rede sein kann. Das ist für viele Millionen freiwillige Helfer enttäuschend. Wir erwarten von der Politik schnelle und spürbare Entlastungen“, fordert Dr. Wilkens bessere Rahmenbedingungen ein.

Mit über 900.000 Mitgliedern und Förderern ist die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft die größte Wasserrettungsorganisation der Welt und der größte Anbieter von Schwimmausbildung in Deutschland. (ots/jel)



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