Den Mittagsschlaf in Ehren soll niemand mehr verwehren! – Auch Arbeitgeber nicht

Es ist längst erwiesen, dass 20-30 Minuten Mittagsschlaf schon ausreichen, um die Konzentration und Leistungsfähigkeit, insbesondere bei älteren Erwachsenen und Kindern, deutlich zu verbessern. In Japan und China ist es in vielen Betrieben mittlerweile Pflicht, dass sich die Menschen durch ein Nickerchen dem ganzen Trubel entziehen, um dann wieder mehr Leistung bringen zu können.
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Nicht jeder findet solch einen schönen Platz für seinen Mittagsschlaf - es ist aber auch nicht überall so heiß wie in Indien.Foto: SAJJAD HUSSAIN/AFP/GettyImages
Epoch Times2. Februar 2017

Was in vielen Ländern – wie zum Beispiel in Amerika, Japan und China schon als hilfreich, förderlich und menschlich angesehen wird – besitzt in Deutschland immer noch einen seltsamen Beigeschmack: Der Mittagsschlaf!

Und damit ist nicht der Mittagsschlaf gemeint, den man sich am Wochenende privat gönnt, sondern ein Nickerchen während der Arbeitszeit! Das ist allerdings wirklich schwer vorstellbar, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Betriebes um 13:00 Uhr schnarchend und schlummernd – entweder auf dem Boden, auf Liegen oder einfach an ihren Schreibtischen, sich ein wenig ausruhen.

Es ist längst erwiesen, dass 20-30 Minuten in der Mittagszeit schon ausreichen, um die Konzentration und Leistungsfähigkeit, insbesondere bei älteren Erwachsenen, deutlich zu verbesser. Insbesondere in Japan und China ist es mittlerweile Pflicht, dass sich die Menschen durch ein Nickerchen dem ganzen Trubel entziehen, um dann wieder mehr Leistung bringen zu können. Hierzu wurden mehrere Studien angelegt.

Die Teilnehmer wurden aufgrund ihres „Nappingverhaltens“, englischer Ausdruck für „ein kleines Nickerchen“ in eine der folgenden Gruppen eingeteilt: Nichtnapper (0 Minuten), kurze Napper (weniger als 30 Minuten), moderate Napper (30 bis 90 Minuten) und ausgedehnte Napper (über 90 Minuten).

Wieviel Effekt hat ein kleines Mittagschläfchen tatsächlich?

Die Forscher fanden heraus, dass die Gruppe der „moderate nappers“ (30-90 Minuten) insgesamt eine bessere Kognition im Vergleich zu der Gruppe der „Nicht-Napper“ und der Gruppe der „erweiterte nappers“ aufwiesen.

Diejenigen, die überhaupt keinen Mittagsschlaf hielten, litten unter einer deutlich niedrigeren Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit als diejenigen, die sich mindestens 30 Minuten zurückziehen konnten.

Der Test verdeutlichte auch, dass Menschen die mittags kurz schlafen, nicht nur leistungsfähiger sind, sondern deutlich gesünder sind, seltener an Depressionen erkranken, und der Krankheitsstand ging deutlich zurück. Denn Infektionskrankheiten konnten aufgrund der Ruhephase deutlich eingedämmt werden. Die Forscher sind der Meinung, dass groß angelegte Langzeitstudien geführt werden müssten, damit das Nickerchen am Arbeitsplatz zur Selbstverständlichkeit wird.

Vorteile eines Mittagsschlafs

Wir alle wissen, dass ausreichend Schlaf, also mindestens 6 – 7 Stunden ein integraler Bestandteil unserer allgemeinen Gesundheit ist, so dass, wenn Sie nicht ausreichend Schlaf in der Nacht kriegen, können Sie versuchen, den Verlust durch ein Nickerchen in der Mittagszeit zu kompensieren. Es gibt drei Arten von Nickerchen, die in folgende Kategorien eingeteilt werden: geplant – Notfall – und – Gewohnheit.

Geplante Nickerchen: Diese Art von Nickerchen wird genutzt, bevor die große Müdigkeit einsetzt. Ein „Geplantes Nickerchen“ ist nützlich, wenn Sie wissen, dass Sie vielleicht abends irgendwo länger als üblich bleiben müssen, oder wenn Sie verhindern möchten, dass Sie früher als üblich einschlafen.

Not-Naps: Diese Art von Nickerchen tritt ganz plötzlich auf, wenn Sie das Gefühl haben, nicht mehr eine Aktivität aufgrund von immenser Müdigkeit abschließen zu können. Hier konnten die Forscher feststellen, dass wer diesen Pinkt überschreitet sich öfter verletzt.

Routine Naps: Diese Art von Nickerchen wird zur täglichen Routine und findet auch fast immer zur gleichen Uhrzeit statt. Diese Methode wird vor allen Dingen bei Kindern eingesetzt, die oft eine regelmäßige Schlafroutine brauchen.

Abgesehen von der Steigerung der Leistungsfähigkeit bringt ein Nickerchen noch weitere gesundheitliche Vorteile. Das gilt besonders für Bluthochdruck-Patienten, wie eine griechische Studie von 2015 ergab. Demnach haben Mittagsschläfer günstigere Blutdruck- und Pulswerte.

Die Vorteile eines Nickerchens:

  • Erhöhte Aufmerksamkeit und verbesserte Leistung. Die Unfallgefahr senkt sich deutlich.
  • Psychologische Vorteile wie ein Gefühl der Entspannung und Verjüngung setzt ein.
  • Verbesserte Lern- und Arbeitsfähigkeit, man setzt sich nicht selber unter so viel Stress. Viele Menschen stehen ständig unter einer gewissen Anspannung. Der Mittagsschlaf kann zu einer kurzen Entspannung beitragen. Der Kreislauf fährt herab, die Muskeln entspannen sich.
  • Verbesserte Gesundheit im Allgemeinen. Die Infektionsgefahr senkt sich, da die Widerstandskräfte aktiviert werden.
  • Verbesserte Stimmung. Die Testpersonen gaben an, viel weniger an Depressionen oder sogar Burn-Out zu leiden.

Wie Sie sehen können, kann Nickerchen gut für Ihre Gesundheit sein. Denken Sie aber daran, dass ein Nickerchen nicht eine erholsame Nachtruhe ersetzen kann! Wenn Sie nachts nicht gut schlafen, sollten Sie mit Ihrem Arzt über die Aufdeckung der zugrunde liegenden Ursachen sprechen. Denn hierfür kann es viele Gründe geben, die nicht gleich medikamentös behandelt werden müssen. Das fängt bei der Ernährung an und kann mit der Einrichtung ihres Schlafzimmers enden.

Aber vermeiden Sie auf jeden Fall Nickerchen zu nahe vor dem Schlafengehen, da es Ihren Schlafzyklus durcheinander bringt.

Weitere Infos auf Englisch:

http://www.theepochtimes.com/n3/2206487-older-adults-benefit-from-moderate-post-lunch-napping-study/

Übersetzung und Bearbeitung Jacqueline Roussety



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