Kraut des Monats: Basilikum

Eine ganzjährig beliebte Pflanze in der Kräuterküche
Von 5. Januar 2008

Basilikum, Ocimum basilicum, ist ein Kraut, das ursprünglich aus Vorderindien stammt. Die Pflanze ist einjährig. Samenkörnchen keimen bei ihr unter angenehmen Lebensbedingungen. Die Pflanzen sind sehr empfindlich und mögen absolut keinen Frost. Ist die Versorgung mit Nährstoffen und Feuchtigkeit ausreichend, kann das Basilikumpflänzchen Stängel und Blätter ausbilden und als krönenden Abschluss hübsche weiße Lippenblüten hervorbringen. Es bildet sich neuer Samen, und der Lebenskreislauf beginnt von neuem. Die Mutterpflanze ist dann trotz bester Versorgung nicht mehr zu retten und stirbt.

Warum stelle ich ausgerechnet jetzt im Winter dieses typische Sommerpflänzchen als Kraut des Monats vor?

Kennen Sie irgendeinen gut sortierten Supermarkt, der es auch in diesem Monat nicht als Topfpflanze in der Gemüseabteilung stehen hat? Und was passiert mit den abertausenden Basilikumpflänzchen, die tagtäglich von Kunden mit nach Hause genommen werden? Nun, die allermeisten erleben das nächste Wochenende nicht. Schade eigentlich. Jedes mal die gleiche Enttäuschung. Die Stängel werden dunkel, die Blätter welken, es bildet sich vielleicht sogar Schimmel auf der Topferde. Dabei sieht der Kräutertopf die ersten paar Stunden auf dem Fensterbrett in der Küche so hübsch grün und appetitlich aus.

Wie können wir diese armen Kerlchen am Leben erhalten? Schließlich ist Basilikum nicht nur durch seinen herrlich würzigen Geschmack wertvoll, er kann auch bei Blähungen sehr hilfreich sein und ist ein Tipp für stillende Mütter. Erfahrungsgemäß können wunde Brustwarzen durch sanftes Abwaschen mit einem Tee aus Basilikum besser abklingen.

Doch zurück zu unserer Rettungsaktion. Wenn ich im Supermarkt die armen Basilikumpflanzen und den eiskalten Sprühnebel stehen sehe, dann habe ich ähnliche Gefühle wie bei einem Besuch in einem Tierheim. Am liebsten würde ich sie alle retten, so leid tun sie mir, dass sie nicht so leben können, wie sie es lieben.

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Bis Basilikum zum Supermarkt gebracht wird, hat er alles, was er zum rasanten Wachstum braucht. Wasser im Wurzelbereich, Wärme, ideale Nährstoffversorgung und vor allem ein stützendes Korsett in Form der schützenden Plastikmanschette. Und plötzlich nimmt man ihm all dies und wundert sich, dass er im wahrsten Sinne des Wortes eingeht. Wenn Sie das nächste Mal ein Töpfchen erstehen, empfehle ich als erste Rettungsaktion das Umtopfen in einen größeren Blumentopf in normale Blumenerde. Der Topf braucht kein Bodenloch, nur einige Steine als Drainage. Die halbe Manschette brauchen wir immer noch als lockeres Korsett um die Stängel herum. Durch das schnelle Wachstum konnte in ihnen kein stabiles Gerüst aufgebaut werden. Also benötigen sie noch ein, zwei Tage Unterstützung, bis sie die Kraft haben, Wasser und Nährstoffe in die Blätter zu transportieren. Einige obere Blätter ragen über die Manschette. Sie brauchen viel Licht, am besten wäre natürlich Sonne, aber die gibt’s im Winter halt nicht so üppig. Die Erde darf nirgends auf der Oberfläche austrocknen. Deswegen gleichmäßig mit lauwarmem Wasser begießen. Lieber zweimal am Tag als einmal zu heftig. Ja, und dann viel Erfolg beim Ernten! Am Anfang die größten Blätter abschneiden, später die ganzen oberen Triebe bis zur nächsten Blattachsel, dann können die hier angelegten Seitensprossen schön austreiben, und gleichzeitig wird die Pflanze am Blühen gehindert. Das Blühen, wie wir wissen, führt zu ihrem sicheren Tod. Vielleicht schafft es Ihr Basilienkraut, Sie bis Ostern mit seinen aromatischen Blättchen zu verwöhnen.

Text erschienen in Printausgabe Epoch Times Deutschland Nr. 1



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