Stressfrei trainieren: Sport soll Spaß machen

Titelbild
Beto Perez mit Heidi Range. Wer bei einem Tanz-Workout Spaß haben möchte, der macht unter anderem Zumba!Foto: Gareth Cattermole/Getty Images
Von 14. April 2012

Sport soll Spaß machen! Mit diesem Satz ernte ich jetzt vielleicht die eine oder andere gerümpfte Nase oder ein müdes Lächeln. Wie kann es Spaß machen, wenn man bis zur Erschöpfung rennen muss, um ein paar Pfunde zu verlieren?  Ein Manager argumentiert vielleicht damit: „Wo soll ich in einem vollen Terminplan noch Sport unterkriegen?“

Das Leben scheint manchmal eine einzige Hetze zu sein. Wer jagt uns eigentlich von einem Termin zum nächsten? Und wer verursacht bei uns ein schlechtes Gewissen, wenn wir die Jagd einmal aufgeben? Wonach jagen wir eigentlich?

„Höher, schneller, weiter und schlanker lautet für viele Freizeitsportler die Devise“, berichtet Dr. Til Steinmeier, Sportmediziner aus Hamburg, in der TK-aktuell. Überzogene Vorstellungen von Training und Sportlichkeit seien weit verbreitet. „Dabei ist es gar nicht gut, sich neben Arbeit, Familie und anderen Verpflichtungen, sportlich total zu verausgaben. Wer regelmäßig Bewegung in seinen Alltag integriert, darf selbstverständlich auch mal aussetzen, und zwar ohne sich dabei schlecht zu fühlen.“

Mit Druck das Gegenteil erreichen

Es ist wichtig, sich wohl zu fühlen. Hat der Körper das Limit seiner Leistungsfähigkeit erreicht, sollte man das akzeptieren können und sich eine Aus-Zeit gönnen. Setzt man sich selbst immer wieder zu sehr unter Druck, erreicht man am Ende unter Umständen das Gegenteil.

Manche Dinge tun wir, weil wir denken, sie tun zu müssen. Unser Ego verlangt von uns Perfektion im Sinne von Schönheit und einem schlanken Körper auf der einen Seite und Perfektion im Sinne von fast übermenschlicher Arbeitsleistung im Job, um uns einen gewissen Lebensstandard leisten zu können, auf der anderen Seite. Da ist er also, der Jäger – unser Ego.

Und dieser Jäger verfolgt uns bis in unser eigenes Fitnessprogramm. Dabei sollte eine von Herzen kommende Freude  uns bei allem, was wir tun, begleiten. So auch beim Sport. Quält man sich zu sehr, sollte man vielleicht einmal die gewählte Fitnessmethode überprüfen – schließlich wollen wir keine „Kampfsportler“ sein.

„Was beim Training über das gesunde Maß hinausgeht, unterscheidet sich im Effekt physiologisch nicht vom Druck im Job“, so Steinmeier. „Die Stimmung sinkt auf den Tiefpunkt und das Immunsystem wird geschwächt. Somit wird sogar eine erhöhte Infektanfälligkeit riskiert.“

Ist man nach einem anstrengenden Tag erschöpft, sollte man sich also nicht noch mehr auspowern, sondern eher Methoden zur Entspannung suchen. Im trauten Heim zur Ruhe finden – vielleicht bei schöner ruhiger Musik, bei autogenem Training, Yoga, Qigong oder Meditation, können Körper und Geist regenerieren und ihre Leistungsfähigkeit wieder hergestellt werden.

Glückshormone und Wohlfühlreaktionen

Hat man dagegen den ganzen Tag am Schreibtisch verbracht und der Körper ruft regelrecht nach Bewegung, dann sollte man ihm diese auch geben. „Normalerweise ist Sport Balsam für die Seele“, berichtet TK-aktuell. „Denn moderate körperliche Belastung führt zu einer erhöhten Hormonausschüttung. Es werden verstärkt Adrenalin und Noradrenalin gebildet, Herz und Kreislauf geraten gehörig in Wallung. Im Gehirn werden unter anderem große Mengen Endorphine, auch Glückshormone genannt, freigesetzt. Quer durch das Nervensystem sind sie unterwegs und lösen eine Wohlfühlreaktion aus, die Sportler wie einen ‚Kick im Kopf‘ beschreiben. Ein Hochgefühl, das man am liebsten regelmäßig erleben möchte.“

Was man nun gerade in diesem Moment braucht, hier sollte man seinem Bauchgefühl vertrauen. Der Körper signalisiert uns seine Bedürfnisse und wir sollten liebevoll darauf eingehen, er wird es uns danken. Aber alles in Maßen, denn nicht nur im Sport gilt: „Weniger ist manchmal mehr.“

Es gibt heute viele neue Trainingsmethoden, die kurz, aber effektiv sind und somit auch gut in den Alltag integriert werden können, wie zum Beispiel die Tabata-Methode. Mehrere kurze Sprints sind oft effektiver als ein Ausdauerlauf. Bei der Auswahl des ganz persönlichen Fitnessprogramms sollte man darauf achten, welches Ziel man eigentlich erreichen möchte. Mehr Kraft, mehr Ausdauer, mehr Wohlbefinden, einen schlanken Körper? Oder will man sich einfach nur „schnell bewegen und Spaß haben“ – dann macht man Zumba!

 



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion