Was kann der beste britische Tennisspieler vom besten der Welt lernen?
Kürzlich hatte ich zwei lange Autofahrten hinter mich zu bringen und so war das Autoradio die meiste Zeit eingeschaltet. Dabei hörte ich das Semifinale von Wimbledon im Herrentennis, bei dem Andy Murray gegen Novak Djokovic spielte. Murray hat verloren.
Andy Murray ist die Nummer vier in der Weltrangliste, hat aber noch nie einen Grand Slam gewonnen. Nach dem Spiel gab es die üblichen Experten-Analysen und Spekulationen, ob er jemals ein großes Turnier gewinnen wird.
Kurze Zeit später war ich wieder im Auto unterwegs und hörte mir das Finale zwischen Rafael Nadal und Novak Djokovic an. Djokovic gewann eindrucksvoll. Tatsächlich gewann er dieses Jahr 48 von 49 Matches und wurde so zur Nummer eins der Welt.
Wie hat er das geschafft? Viel harte Arbeit und der Glaube an sich selbst könnte ich mir denken. Aber er verdankt nach eigenen Aussagen einen Großteil seines Erfolgs in den letzten Monaten der Anpassung seines Ernährungsplans.
Es stellte sich heraus, dass er empfindlich auf Gluten reagiert, ein Protein, dass in Getreide wie Weizen, Hafer und Roggen vorkommt, und hat diese aus seinem Ernährungsplan gestrichen. Ich habe gelesen, dass er sich seitdem leichter und stärker fühlt.
Ich freue mich für Novak Djakovic, bin aber nicht überrascht. Ich kenne viele Personen, die keine Gluten mehr zu sich nehmen, vor allem Weizen, und sich dadurch wesentlich besser fühlen. Wenn Djokovic empfindlich auf Gluten reagiert, dann ist es offensichtlich, dass er sich durch das Vermeiden von Gluten besser fühlt. Man sollte aber nicht vergessen, dass noch viele andere Stoffe in Getreiden enthalten sind, die nicht positiv für sich sprechen. Wie zum Beispiel ein hoher Anteil an Phytagglutinin, das Allergien auslösen kann und Phytate, die die Aufnahme von Nährstoffen behindern können.
Außerdem neigt Getreide dazu, sich ungünstig auf den Blutzuckerspiegel auszuwirken. Die Achterbahnfahrt des Blutzuckers durch Aufnahme großer Mengen an Getreide ist für einen konstanten und berechenbaren Blutzuckerlevel und damit der Energieversorgung des Körpers nicht unbedingt förderlich.
Andy Murrays Ernährungsplan war kürzlich ebenfalls in den Medien, bevor er in Wimbledon geschlagen wurde. Es ist die übliche mit Kohlehydraten vollgepackte Kost, zu denen den Sportlerinnen und Sportlern geraten wird.
Zum Frühstück gibt es zwei Schüsseln Getreide, dazu Brot mit Erdnussbutter. Im Radio habe ich gehört, wie Murray das Ganze das „Frühstück der Champions“ nannte. Ich hoffe er hat seinen Sinn für Ironie noch nicht verloren. Obwohl es ein Frühstück ist, würde ich nur denen dazu raten, die ab dem späten Morgen keine Energie mehr haben wollen.
Murray isst vermutlich Nudeln und Hühnchen zum Mittag, denen scheinbar bis zu 50 Stücke Sushi zum Abendessen folgen. Zusätzlich zu seinen Hauptmahlzeigen gibt es Müsliriegel und Proteinshakes. Mit ein paar Früchten und Joghurt nimmt Murray etwa 6.000 Kalorien pro Tag zu sich.
Es ist eine Tatsache, dass Murrays Ernährung eher nach „Tierfutter“ als nach gewöhnlichem Essen klingt. Es mag sein, dass er damit zurechtkommt, aber irgendetwas sagt mir, dass er seine Erfolge im Tennis nicht aufgrund, sondern trotz dieser Ernährung feiern konnte.
Ich vermute, er bekommt professionelle Ernährungsberatung und denke, wenn er weiterhin oben mitspielen will, dann sollte er sich einen neuen Ernährungsberater suchen.
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