Food Report 2020: Snacks lösen traditionelle Mahlzeiten ab
Lieber öfter essen, aber in kleineren Portionen: Die Trendforscherin Hanni Rützler hat in ihrem „Food Report 2020“ die sogenannte Snackification als einen der neuen Essenstrends ausgemacht.
Dabei handele es sich nicht um den Griff zu Süßigkeiten, Chips oder Salzgebäck, sondern zu kleinen Mahlzeiten, die zum Beispiel traditionelle Mahlzeiten wie Mittagessen ersetzen, sagte Rützler. Der Report wurde am Montag in Frankfurt vorgestellt.
Im Zusammenhang mit dieser Entwicklung verändere sich auch das, was in der Regel als Fast Food wahrgenommen werde: „Das kann auch vegetarisch oder vegan sein.“ Ernährung trete in den Vordergrund – und Gemüse spiele eine Hauptrolle auf dem Teller.
Neben stärkerer globaler Vernetzung sah Rützler auch eine weltweit wachsende konsumfreudige und -fähige Mittelklasse als Motor neuer Entwicklungen. „Food Trends sind ein Phänomen der Wohlstandsgesellschaft“, sagte sie. Der Überfluss beschleunige einerseits den Konsum, löse aber auch Suchbewegungen aus – und aus diesen wiederum entwickelten sich neue Trends. Die Snackification der Esskultur etwa sei
Ausdruck einer flexibleren, spontaneren und individuelleren Gesellschaft.“
Für den Food Report 2020 analysierte Rützler zum siebten Mal die wichtigsten Entwicklungen rund ums Essen. Der Bericht wird von dem von Matthias Horx gegründeten Zukunftsinstitut in Zusammenarbeit mit der Lebensmittelzeitung und der dfv Mediengruppe herausgegeben.
Für den Report analysierte die Ernährungswissenschaftlerin Rützler unter anderem Studien über Ernährungsverhalten, untersuchte Gastronomie- und Streetfood-Entwicklungen. (dpa)
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