Für hirntot erklärte Frau muss mit anhören wie über ihr Leben entschieden wird

Titelbild
Foto: Screenshot / Facebook / Mirror
Epoch Times18. März 2015

Jenny Bone, 40, wurde für hirntot gehalten, konnte aber hören wie die Doktoren ihre Familie fragten ob sie die Lebenserhaltungsmaßnahmen beenden sollen, berichtet die britische News-Seite Mirror Online.

Jenny litt unter einer seltenen Krankheit, dem Guillain-Barre Syndrome. Es kann zu einem Zustand führen, bei dem alle Reflexe, Schmerzreaktionen (aber nicht das Schmerzempfinden) wie abgeschaltet sind. Während der Patient völlig bewegungsunfähig ist, kann er aber alles sehen, hören und fühlen.

Sie konnte sich Wort für Wort an die Konversation zwischen den Ärzten und ihrem Mann John, 58, erinnern. Man fragte ihn, ob er mit der Beendigung ihres Lebens einverstanden sei.

„Welche Wünsche hat ihre Frau bezüglich einer Fortsetzung ihres Lebens an einer Lungenmaschine geäußert?“, wurde er gefragt.

Obwohl sie mit ihrem Mann früher einmal darüber gesprochen hatte und sie sich für das Abschalten entschieden hatte, befolgte ihr Mann nicht ihren Wunsch – sonst würde sie heute nicht mehr leben.

„Er handelte gegen meinen Wunsch. Aber natürlich bin ich jetzt dankbar dafür“, so Jenny gegenüber Mirror Online.

John sagte dazu: „Es kam für mich völlig aus dem Blauen, als man mich danach fragte, die Lebenserhaltungsmaßnahmen einzustellen.“

„Aber es war viel zu früh, das in Betracht zu ziehen.“

„Einige Tage danach fragte man mich erneut, als ich an ihrem Bett saß und ihre Hand hielt.“

„Ich denke, ich hätte nie in ihrer Gegenwart gefragt werden sollen. Als ich später erfuhr, dass sie alles mitbekam, worüber wir sprachen, erschrak ich zutiefst.“

„Sie konnte sich an jedes einzelne Wort erinnern.“

Dank Johns Entscheidung wurde sie wieder vollkommen gesund und konnte ihre Arbeit als Baugutachterin wieder aufnehmen. Kürzlich nahm sie an einem 5 Kilometer Spendenlauf teil. 

Die Krankheit begann letztes Jahr, als sie in einem leerstehenden Büroturm plötzlich nicht mehr vom Boden aufstehen konnte und Stiche von den Füßen aufsteigend in ihren Beinen spürte.

Ihr Hausarzt wies sie sofort in ein Krankenhaus ein. Eines der Symptome dieser Krankheit ist, dass der Körper weder auf Schmerz-, Reflex- oder Hirntests reagiert.

Doch erst kurz nachdem entschlossen wurde ihre Lebenserhaltung nicht abzuschalten, wurde im Krankenhaus die schwere Form des Guillain-Barre Syndroms (GBS) festgestellt.

Durch diese Autoimmunkrankheit, werden die Nerven, abgesehen vom Gehirn, angegriffen.

„Jeder Nerv in meinem Körper schmerzte, es war unvorstellbar schmerzhaft. Dennoch hatte ich keine Reflexe und meine Augen waren fixiert und die Pupillen geweitet“, erinnert sich Jenny.

„Man kann gar nicht auf Schmerzreize reagieren, weil man gelähmt ist.“

Zwei Monate später konnte sie das Krankenhaus verlassen und brauchte zunächst noch einen Rollator um ihren fünfjährigen Sohn zur Schule zu bringen.

Jenny hat eine formale Beschwerde gegen das Krankenaus mit der Behauptung eingelegt, dass ein Arztbrief von ihrem Hausarzt, der GBS bereits bei ihr diagnostiziert hatte, übersehen wurde.

Ein Krankenhaus-Sprecher des Hospitals, in dem Jenny versorgt wurde, entschuldigte sich mit den Worten: „Oft wissen Patienten was um sie herum passiert, können aber nichts dagegen unternehmen, was eine äußerst frustrierende Erfahrung sein kann.“

„Wir sind froh, dass Frau Bone sich wieder von ihrer Krankheit erholt. Es tut uns sehr Leid, dass ihre Erfahrung als Patient keine postive war.“

GBS ist eine schwere Krankheit, die mit einer Infektion beginnen kann und dann die motorischen Nerven angreift, was dazu führen kann, dass man vollständig gelähmt ist.

Sogar die Lungen können davon betroffen sein, so dass der Patient künstlich beatmet werden muss.

Laut britischen Statistiken sollen dort jährlich 1.500 Menschen an GBS erkranken. Innerhalb von drei Jahren sollen 80 Prozent davon wieder vollständig genesen. (dk)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion