Geimpft ohne Zulassung: Impf-Nebenwirkungen bei Neugeborenen und Kindern

Die Europäische Arzneimittelagentur erhielt bislang knapp 2.000 Meldungen über Verdachtsfälle von Impf-Nebenwirkungen bei Neugeborenen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren. Wie die EMA auf Anfrage mitteilte, ist bislang kein Impfstoff für diese Altersgruppen zugelassen. Epoch Times fragte nach, woher die Berichte stammen.
Von 24. März 2021

Im Rahmen der Erfassung der Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe liegen der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) inzwischen 973 Berichte mit 1.935 Verdachtsfällen auf Impf-Nebenwirkungen in den Altersklassen null Monate bis 17 Jahre vor. [Epoch Times berichtete]

In welchen Ländern COVID-19-Impfstoffe für diese Altersklassen zugelassen wurden und in welchem Kontext die Meldungen erfolgten, wollte Epoch Times von der EMA wissen und stellte die Frage: In welchen Ländern sind Impfstoffe für die Altersgruppe U18 zugelassen?

„Auf europäischem Niveau gibt es keine COVID-19-Impfstoffe, die für Personen unter 18 Jahren zugelassen sind“, so die Antwort der EMA.

Auf die Frage, in welchem Kontext die Impf-Nebenwirkungen erfasst wurden, antwortete die EMA: „Die auf der ADR-Website angezeigten Daten spiegeln die Daten wider, wie sie von den Zulassungsinhabern und den zuständigen nationalen Behörden an EudraVigilance übermittelt wurden“. Weiter teilte die EMA mit:

Die vermuteten Nebenwirkungen werden aus allen Verwendungen des Arzneimittels gemeldet und nicht nur aus den Verwendungen gemäß den Bedingungen der Zulassung in Europa.“

In diesem Zusammenhang könnten weltweit Fälle auftreten, „die von Verbrauchern oder Angehörigen der Gesundheitsberufe gemeldet wurden, bei denen die Impfstoffe Kindern außerhalb der Kennzeichnung verabreicht wurden“. Im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) seien die Impfstoffe bislang nicht für Personen unter 18 Jahren, beziehungsweise im Fall von „Comirnaty“ (BioNTech) für Personen unter 16 Jahren zugelassen.

Zudem, so die EMA, könnten „einige der gemeldeten Verdachtsfälle sich auf Eltern-Kind-Berichte beziehen“. Das bedeute, dass es sich um Situationen handele,

in denen zum Beispiel eine stillende Frau den Impfstoff erhalten hat und über vermutete Reaktionen berichtet, die bei ihrem Baby aufgetreten sind.“

Keine Erfassung von Geimpften und Todesfällen auf nationaler Ebene

Die Frage, in welchen Ländern die Impfungen bei Neugeborenen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren erfolgten, beantwortete die EMA nicht. Ebenfalls unbeantwortet blieb die Frage, aus welchen Ländern die Meldungen erfolgten:

Daten zum Impfmonitoring – wie viele Personen welcher Altersklassen geimpft wurden –, liegen der EMA „auf nationaler Ebene in den EU-Ländern“ nicht vor. [Anm. d. Red.: Mehrere diesbezüglichen Anfragen der Epoch Times beim Robert Koch- und Paul-Ehrlich-Institut deuten bislang auch auf keine Erfassung der Geimpften nach Altersklassen und Landkreisen auf nationaler Ebene hin.]

Epoch Times fragte außerdem, wie Todesfälle mit möglicher Verbindung zu Impfungen erfasst werden und wie viele Todesfälle in den Altersklassen U18 bezüglich der COVID-19-Impfungen erfasst wurden. Beide Fragen blieben unbeantwortet.

Ungenaue Beschriftung statt Rechenfehler

Wie Epoch Times zuvor berichtete wird aus der „Europäischen Datenbank gemeldeter Verdachtsfälle von Arzneinebenwirkungen“ nicht ersichtlich, wie „serious“ (ernste) und „non-serious“ (nicht ernste) Impf-Nebenwirkungen definiert sind. Wie diese Unterscheidung erfolgt, erklärte die EMA auf Rückfrage auch nicht.

Epoch Times berichtete zudem von offensichtlichen Rechenfehlern in der Datenbank. Aufgrund ähnlicher Daten aus anderen Erfassungssystemen ist anzunehmen, dass die Werte innerhalb der Tabellen für Einzelfälle stehen, während die Spaltensummen die Zahl der Meldungen, beziehungsweise die Zahl der Betroffenen, angeben. [Anm. d. Red.: Die Auswertung der Epoch Times (Datenstand 10. 3.) können Sie hier als pdf-Datei und ods-Datei herunterladen.] Die EMA bestätigte diese Vermutung:

„In unserer Datenbank zeigt die Registerkarte ‚Anzahl der Einzelfälle für eine ausgewählte Reaktion‘ den Benutzern die Anzahl der Fälle“ an. Dabei sei wichtig zu beachten, dass eine einzelne Nebenwirkungsmeldung mehr als eine vermutete Reaktion enthalten könne. Damit ergeben sich aus angegebener und berechneter Summe die Anzahl der Nebenwirkungen pro Meldung.

Bei Moderna wurden demnach bis einschließlich 20. März durchschnittlich 2,2 Impf-Nebenwirkungen auf einmal gemeldet. Bei BioNtech und AstraZeneca meldete jeder Betroffene durchschnittlich 2,5 Nebenwirkungen.

Sinkende Verdachtsfälle bei BioNTech, starker Anstieg bei AstraZeneca

Seit der letzten Datenbankabfrage (Datenstand bis einschließlich 10. 3.) stiegen insbesondere die Fallzahlen im Zusammenhang mit dem Impfstoff von AstraZeneca. Während bis zum 10. März 190 Meldungen mit insgesamt 491 Verdachtsfällen an die EMA erfolgten, vervierfachten sich die Werte bis zum 20. März auf 766 Meldungen (+303 Prozent) und 1.935 Einzelfälle (+294 Prozent).

Im gleichen Zeitraum kamen bei dem nur in geringen Mengen verimpften Vakzin von Moderna lediglich zwei Meldungen und drei Einzelfälle hinzu. Bei BioNTech kamen binnen der letzten zehn Tage 30 neue Meldungen (+17,9 Prozent) und 58 Einzelfälle hinzu (+13,3 Prozent).

Auffällig bei den Berichten zu Verdachtsfällen von Impf-Nebenwirkungen im Zusammenhang mit BioNTech ist jedoch, dass die Gesamtzahl der Meldungen in der Altersgruppe drei bis elf Jahre von 45 (10. 3.) auf 40 (20. 3.) Meldungen gesunken ist.

Die Gesamtzahl gemeldeter Verdachtsfälle der Nebenwirkung im Zusammenhang mit dem Corona-Impfstoff von BioNTech ist in der Altersklasse 3-11 Jahre seit dem 10. 3. gesunken. Foto: Bildschirmfoto/EMA-Datenbank



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