Forschung belegt: Gesundes Frühstück macht bessere schulische Ergebnisse

Forscher an der Universität Cardiff haben Hinweise, die eine positive Beziehung zwischen Kindern die gut frühstücken und ihrem Bildungsstand aufzeigen. Kinder, die ein gesundes Frühstück vor dem Start in den Schultag essen, erreichen höhere schulische Ergebnisse als Schüler, die nicht essen.
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Ein gutes Frühstück aus Milchprodukten, Müsli, Obst und Brot, kann schulische Leistungen verbessernFoto: youtube screenshot
Epoch Times16. Dezember 2015

Kinder, die ein gesundes Frühstück vor dem Start in den Schultag essen, erreichen höhere schulische Ergebnisse als Schüler, die nicht essen, lautet eine neue Studie. Experten für öffentliche Gesundheit der Universität Cardiff/Wales, die die Forschung durchgeführt haben, betonen, ihre Ergebnisse liefern bis jetzt den stärksten Beweis für einen direkten und positiven Zusammenhang zwischen frühstücken und dem Bildungsniveau.

Überdurchschnittliche Schulergebnisse durch frühstücken

Der Bericht, der in der Zeitschrift Public Health Nutrition veröffentlicht wurde, legt nahe, dass die Chancen für das Erreichen einer überdurchschnittlichen Punktzahl in Schultests im Alter von 11 Jahren bis zu doppelt so hoch für Schüler ist, die ein Frühstück aßen, im Vergleich zu denen, die es nicht taten.

Es gibt bereits grundlegende Forschungen über die Zusammenhänge zwischen frühstücken und Fähigkeiten wie Konzentration und Fokussierung; die neue Studie ist die erste, die eine "sinnvolle" Verbindung zwischen ein Frühstück zu essen und konkreten Maßstäben der schulischen Ergebnisse zeigen, so die Autoren.

Die Cardiff-Studie, die 5000 neun- bis 11-Jährigen aus mehr als 100 walisischen Grundschulen beobachtete, trägt zu einer wachsenden Anzahl von Beweisen bei, die zeigen, dass wirksame Maßnahmen die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern zu verbessern, effektiv ist, ihre schulischen Leistungen zu verbessern.

Hannah Littlecott, die Hauptautorin der Studie, sagte: "Während der Frühstücks-Verbrauch konsequent mit allgemeinen gesundheitlichen Folgen und  eindeutigen Fähigkeiten wie Konzentration und kognitiver Funktion verbunden ist, waren entsprechende Nachweise in Bezug auf die Beziehung zu Bildungsergebnissen bis jetzt unklar.

"Diese Studie bietet daher bis jetzt die stärksten Beweise von Verbindungen zwischen Aspekten dessen, was Schülerinnen und Schüler essen und wie gut sie in der Schule sind, was erhebliche Auswirkungen auf die Bildungs- und Gesundheitspolitik haben sollte.“

"Für Schulen kann Zeit und Ressourcen zur Verbesserung der Gesundheit von Kindern zu widmen, als unwillkommene Ablenkung von ihrem Kerngeschäft Schüler zu erziehen gesehen werden, was zum Teil auf Druck entsteht, der den Fokus auf ein ausschließliches hochtreiben des Bildungsniveaus setzt“, sagte Littlecott vom Cardiff University Zentrum zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit.

"Aber dieser Widerstand gegen die Bildung von Gesundheitsverbesserungsmaßnahmen übersieht die klare Synergie zwischen Gesundheit und Bildung. Es ist klar, dass das Einbetten gesundheitlicher Verbesserungen in das Kerngeschäft der Schule auch genauso pädagogische Verbesserungen liefern kann.“

Süßigkeiten und Chips verbessern Schulleistung nicht

Schüler, die an der Studie teilnahmen, waren aufgefordert, chronologisch alles Essen und Trinken, was sie über einen Zeitraum von etwas mehr als 24 Stunden konsumiert hatten aufzulisten, vom Frühstück am Vortag bis zum Frühstück an dem Tag, an dem sie ihre Nahrungs-Listen erstellt hatten.

Die Frühstücks-Essgewohnheiten der Kinder wurden später mit ihren Noten in den Notenschlüssel-Lehrerbeurteilungen in Verbindung gebracht (sechs bis 18 Monate nach dem Fragebogen durchgeführt), die verwendet werden, um die schulischen Ergebnisse der Kinder am Ende der Grundschulzeit in Wales zu bewerten.

Die Studie ergab, dass das Essen eines guten Frühstücks – aus Milchprodukten, Müsli, Obst und Brot – schulische Leistungen verbessern konnte, während ungesunde Dinge zu essen wie Süßigkeiten und Chips zum Frühstück – was bei einem von fünf Kindern berichtet wurde – keine positive Wirkung auf den Schulerfolg hatte.

Frühstücksangebot an Schulen gefordert

Chris Bonell, Professor für Soziologie und Sozialpolitik am University College London, sagte: "Viele Schulen in ganz Großbritannien bieten jetzt ihren Schülern ein Frühstück an. Die Gewährleistung, dass diese jungen Menschen die am meisten benötigte Unterstützung aus diesen Systemen bekommen, kann für einen wichtigen Mechanismus zur Verstärkung der schulischen Leistungen junger Menschen in ganz Großbritannien stehen. "

Nach in dem Bericht zitierten Zahlen von 2012, bieten bereits fast die Hälfte der Schulen in England Frühstück-Clubs für Schüler an, insbesondere in ärmeren Regionen und in Wales gibt es eine kostenlose Frühstücks-Initiative für Grundschulen.

„Magic-Breakfast“, eine Wohltätigkeitsorganisation, bietet ein kostenloses Frühstück für mehr als 22.000 Kinder pro Tag an; sie betonen, dass alle Kinder Zugang zu einem gesunden Frühstück zu Beginn des Schultages haben sollten.

Carmel McConnell, Leiter von „Magic Breakfast“, begrüßte die soliden Beweise der Studie dafür, dass ein gesundes Frühstück pädagogischen Nutzen schafft. "Das ist genau das, was unsere 460 Schulpartner uns sagen, jeden Tag, und mit Ergebnissen wie diesen für eine so kleine finanzielle Investition, warum kann Groß-Britannien nicht mehr tun?", sagte McConnell.

"Genauer gesagt, warum entscheiden wir uns nun nicht Großbritanniens Kinder-Bildungsniveau durch die Erweiterung des Magic-Breakfast Modells zu steigern, durch Partnerschaften mit Regierungen, Geldgebern und Partnerunternehmen?"

McConnell fügte hinzu: "Wir wissen, dass es funktioniert, es ist messbar und mit über einer halben Million Kinder, die zu hungrig zur Schule anreisen um zu lernen, ist es jetzt an der Zeit für eine Finanzierung dieser einfachen und kostengünstigen Maßnahmen, um die Kluft im Bildungsstand der Kinder zu verringern."

(mh)



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