Groll ist ein Gift, das Falten verursacht und uns schneller altern lässt

Wer oft im Groll verweilt, „erscheint“ nicht nur alt, sondern wird es tatsächlich.
Groll ist ein Gift, das Falten verursacht
Negative Emotionen sorgen dafür, dass der Körper schneller altert.Foto: Firn/iStock
Von 26. August 2022

Bei jedem Mensch entstehen negative Emotionen, wie zum Beispiel Groll und Unzufriedenheit. Diese Gefühle gehen normalerweise bald vorbei. Wer jedoch häufig Groll empfindet, sollte wissen, dass diese Emotion dazu führen kann, dass man früher Falten bekommt und schneller altert. Warum ist das so?

Vielen Menschen ist bestimmt schon einmal aufgefallen, dass die Gesichtsmuskeln steif werden, wenn man nachtragend oder wütend ist. Man muss absichtlich die Mundwinkel anheben, um ein Lächeln zustande zu bringen, auch sind die Muskeln im Bereich der Augenbrauen angespannt.

Solche Gesichtsausdrücke lassen Menschen oft älter aussehen. Wer jedoch oft in einer solchen Stimmung verweilt, „erscheint“ nicht nur alt, sondern wird es tatsächlich.

Negative Emotionen schaden dem Nervensystem

Dr. Gyaltsen Lobsang zufolge, Experte für Präventivmedizin und Leiter der Lobsang Preventive Medicare Clinic, sehen unter seinen Patienten diejenigen, die viel Kummer haben, meist älter aus als andere Menschen gleichen Alters.

Vor allem nach dem 60. Lebensjahr seien die Unterschiede zwischen Menschen, die oft lächeln, und solchen, die das nicht tun, sowie zwischen Menschen, die oft nachtragend sind, und solchen, die es nicht sind, im Hinblick auf die Alterung ihrer Gesichter und die Anzahl ihrer Gesichtsfalten ziemlich offensichtlich.

Wenn eine Person Groll hegt, werden andere negative Emotionen wie Wut, Panik, Angst und Rachsucht folgen, begleitet von Reizbarkeit und Stress. Wenn sich negative Emotionen über einen längeren Zeitraum angesammelt haben, führt dies laut Dr. Lobsang zu einer allmählichen Fehlregulation des autonomen Nervensystems und damit zu vielen körperlichen Problemen.

Zu den autonomen Nervensystemen gehören der Sympathikus und der Parasympathikus; sie steuern verschiedene Gewebe und Organe des Körpers. Wenn das autonome Nervensystem gestört ist, treten Schlaflosigkeit, Magen-Darm-Störungen, Stoffwechselprobleme und viele andere Beschwerden auf.

Wenn die Schlafqualität, die Verdauung und Aufnahme von Nahrung sowie der Stoffwechsel unzureichend sind, nimmt auch die Fähigkeit des Körpers zur Selbstreparatur ab, was zu Muskelschwund, schlechter Kollagen-Neubildung und fahler Haut führt. Dadurch entwickeln die Menschen leichter Falten und Tränensäcke. Auch die Elastizität der Haut und ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern, nehmen ab, was sie älter aussehen lässt.

Außerdem führen Ärger, Wut und andere negative Emotionen dazu, dass der Sympathikus die Nebennieren zur vermehrten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol veranlasst.

Zuviel Cortisol im Körper hemmt nicht nur das Haarwachstum und führt zu weniger Haaren, sondern zerstört auch Kollagen und hemmt die Sekretion von Dehydroepiandrosteron (DHEA) im Körper. DHEA ist die Vorstufe des Sexualhormons. Eine unzureichende DHEA-Sekretion über einen längeren Zeitraum hinweg beschleunigt die Alterung.

Die Auswirkung verschiedener Emotionen auf das Aussehen eines Menschen „kann schon nach zehn Jahren deutlich sichtbar sein“, erklärte Lobsang.

Wut und Hautkrankheiten

Negative Emotionen sorgen für Falten und machen die Haut anfälliger für Krankheiten. Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers und umfasst Haare, Nägel, die Epidermis (Oberhaut, oberste Hautschicht des Körpers) und die Dermis (Lederhaut, Hautschicht unter der Oberhaut).

Die Haut ist auch ein Organ, das stark von Emotionen beeinflusst wird. Wut, Stress, Angst und andere negative Emotionen führen beispielsweise dazu, dass die Haut juckt, schwitzt, rot oder blass wird.

Laut einer wissenschaftlichen Untersuchung aus Italien aus dem Jahr 2020 haben Menschen mit Hautkrankheiten häufig entsprechende psychische Probleme. So sind beispielsweise Emotionen wie Hass oder Ekel stark mit Schuppenflechte (Psoriasis) verbunden. Wut wird häufig mit Schuppenflechte und Ekzemen (atopische Dermatitis) in Verbindung gebracht, gefolgt von Nesselsucht (Urtikaria), Rötungen der Haut (Erythem), chronischer idiopathischer Urtikaria, Akne und der Weißfleckenkrankheit Vitiligo.

Verbitterte Menschen leben kürzer

„Der Präventivmedizin zufolge gibt der Geist den Ton an und psychologische Gifte sind die giftigsten“, sagte Lobsang.

Groll ist ein sehr starkes Gift. Lobsang stellte fest, dass Patienten, die sehr verbittert sind, nicht nur altern, sondern auch anfälliger für Krebs sind.

Zudem entdeckte die moderne Wissenschaft, dass Groll die Lebenserwartungen der Menschen verkürzt. So gibt es an den Enden der linearen Chromosomen eine wichtige Struktur, die Telomere genannt wird. Das sind die „Schutzkappen“ der DNA.

Jedes Mal, wenn sich eine Zelle teilt, werden die Telomere ein wenig kürzer. Wenn sie so kurz werden, dass sie nicht mehr schrumpfen können, stirbt die Zelle. Daher können Verhaltensweisen, die die Telomere schädigen, zu einer vorzeitigen Alterung führen.

Eine 2012 in der Fachzeitschrift „Biological Psychiatry“ veröffentlichte Studie ergab, dass Menschen, die sehr zynisch und streitlustig waren, eine deutlich kürzere Telomerlänge aufwiesen als andere. Der Zusammenhang zwischen Streitlustigkeit und Krankheit war bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen.

Eine andere Studie aus dem Jahr 2017 ergab, dass zynische, misstrauische Männer ein viel höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einschließlich Herzerkrankungen und Schlaganfall haben und eine höhere Sterblichkeitsrate als der Durchschnitt aufweisen.

Laut Lobsang besteht die einzige Möglichkeit, optimistisch und glücklich zu sein, darin, die eigene Denkweise zu ändern, damit das autonome Nervensystem ausgeglichen ist und die normalen physiologischen Funktionen aufrechterhalten werden können. Menschen, die oft ein glückliches Lächeln im Gesicht tragen, verfügen über besser entwickelte Gesichtsmuskeln und eine straffere Haut.

Lobsang riet allen, die Groll hegen, diesen loszulassen, damit sich ihr Körper sowohl im biologischen Alter als auch im Aussehen deutlich verjüngt.

Über den Autor:

Health 1+1 ist eine chinesische Informationsplattform für Medizin und Gesundheit, die von Auslandschinesen betrieben wird. Mitarbeiter der Plattform schreiben regelmäßig für die Epoch Times und betreiben eine Sendung auf dem Kanal NTDTV. Dabei behandeln sie solche Themen wie die Vorbeugung, Behandlung und die neuesten Forschungsergebnisse zu Coronavirus, Krebs, chronischen und anderen Krankheiten. Außerdem sprechen sie auch über die emotionale und geistige Gesundheit, die Immunität, die Krankenversicherung und andere Gesundheitsthemen. Online: EpochTimes.com/Health TV: NTDTV.com/live

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Resentment Is a Toxin That Gives You Wrinkles and Makes You Age Faster“ (deutsche Bearbeitung as)

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 58, vom 20. August 2022.



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