Hohe Mengen an Arsen in Reisprodukten – Vorsicht bei Säuglingen und Kleinkindern

Warnung vor giftigen Stoffen: Reis enthält zu viel Arsen – Vor allem Reis und Reisprodukte wie zum Beispiel Reiswaffeln oder Reisbrei für Kleinkinder können relativ hohe Gehalte an anorganischem Arsen aufweisen.
Titelbild
Foto: youtube screenshot
Von 8. Oktober 2016

Reis enthält zu viel Arsen – Vor allem Reis und Reisprodukte wie zum Beispiel Reiswaffeln oder Reisbrei für Kleinkinder können relativ hohe Gehalte an anorganischem Arsen aufweisen.

Anorganisches Arsen ist nach Ansicht der WHO und im Jahre 2009 der Europäischen Behörden für Lebensmittelsicherheit EFSA krebserzeugend, es wird geschätzt, dass die Substanz schon in niedrigeren Dosen giftiger ist als vorher angenommen.

In Bangladesch ist es für die größte Massenvergiftung der Menschheitsgeschichte verantwortlich. Mehrere zehntausend Menschen sterben laut Schätzungen von Human Rights Watch jährlich an den Folgen einer Arsen-Vergiftung. Viele Felder werden mit kontaminiertem Wasser bewässert. Reis wird in stehendem Wasser angebaut und kommt deshalb besonders intensiv mit belastetem Wasser in Kontakt. Über die Wurzeln gelangt das Arsen in die Reispflanzen und wird in den Körnern gespeichert.

Eine Warnung kommt nicht nur aus den USA, sondern auch aus der EU. Eine aktuelle Studie, geleitet von Dr. Margaret Karagas ergab, dass Reis zu viel Arsen enthält und daher nicht als sicheres Nahrungsmittel für Babys und Kleinkinder geeignet ist. Babys, die Reis gegessen haben, hatten dreimal mehr Arsen in ihrem Urin als Babys, die keinen Reis bekamen. „Unsere Forschung über die gesundheitlichen Auswirkungen ist noch nicht abgeschlossen, aber es gibt zahlreiche Beweise, einschließlich deren aus unserer Forschungsgruppe, dass Arsen krebserregend ist und in der Schwangerschaft für Föten und auch für Babys und Kleinkinder negative Auswirkungen auf Wachstum, Immunität und Entwicklung des Nervensystems haben kann, dies bereits schon bei niedriger Dosis. Frau Dr. Karagas warnt deshalb und sagt, dass Kinder gesunde Ernährung brauchen und man auf Reis verzichten soll. Daraufhin wurde eine Petition eingerichtet, die die FDA zwingen soll, die Grenzwerte für Arsen in Produkten herabzusetzen. 

Bereits 2013 machten wir Netzfrauen auf eine englische Studie aufmerksam, die zu dem Ergebnis kam, dass durch die hohe Belastung von Arsen in Reis es zu Genschäden kommen kann. So sei bei den getesteten Personen eine auffällig hohe Konzentration von Mikronukleiden festzustellen, die als Anzeichen für eine Beschädigung der Chromosome gelten, was wiederum zum Auftreten von Krebs führen könne, hieß es in der Studie. Arsen ist ein Gift menschlichen oder natürlichen Ursprungs, das vielerorts im Grundwasser zu finden ist. Es ist seit langem bekannt, dass Arsen im Trinkwasser eine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Insbesondere in Bangladesch und im Osten Indiens ist Arsen im Trinkwasser ein Problem. Die Studie belegte jedoch erstmals, dass auch Arsen in Lebensmitteln eine Gefahr darstellt. Der Studienleiter David Polya erklärte, die Ergebnisse der Studie bestätigten Aufrufe der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und anderer Organisationen zu einer adäquaten Reglementierung des Arsen-Gehalts im Reis. Siehe: Vorsicht! Gefährlicher Reis kann zu Genschäden führen.

Ökotest hatte 2010 auf die Gefahr  Arsen in Reis  hingewiesen und dieses auch im Oktober 2016 bestätigt.  Einen Aufschrei und eine Warnung gab es in den USA, nachdem 2012 der .consumerreports.org auf die Gefahren von Arsen in Reis hingewiesen hatte. Erschreckende neue Zahlen wurden dann im November 2014 veröffentlicht. Die Öffentlichkeit wurde erneut darauf hingewiesen, warum gerade Babys und Kleinkinder auf Nahrung mit Reis verzichten sollen und wie man die Familie am Besten schützen kann. Die aktuelle Studie von  Dr. Margaret Karagas bestätigen diese Aussage.

Fakt ist: nach heutigen Erkenntnissen gehören Reisgerichte nicht zu den Nahrungsmitteln, die man in der Schwangerschaft konsumieren noch Babys oder Kleinkindern geben sollte.

Da auf den meisten Produkten eine Kennzeichnung fehlt, woher der Reis oder die Reiswaffeln stammen, besteht immer die Gefahr, dass Arsen enthalten ist.

Seit dem 1. Januar 2016 gibt es in der Europäischen Union neue Höchstmengen für anorganisches Arsen in Reis, Reiskeksen, Reiswaffeln, Reis-Crackern und Reiskuchen.

Vor allem Reis und Reisprodukte wie zum Beispiel Reiswaffeln oder Reisbrei für Kleinkinder können relativ hohe Gehalte an anorganischem Arsen aufweisen. Daher gelten seit dem 1. Januar 2016 in der Europäischen Union neue Höchstmengen für anorganisches Arsen in Reis, Reiskeksen, Reiswaffeln, Reis-Crackern und Reiskuchen.

Besondere Anforderungen gelten für Reis, der für die Herstellung von Lebensmitteln für Säuglinge und Kleinkinder verwendet wird. Die Höchstmengen für diese Lebensmittel sind deutlich niedriger als die für andere Reiserzeugnisse. Aktuelle Untersuchungen von Reiswaffeln für Kinder haben gezeigt, dass diese Höchstmengen auch eingehalten werden.

Dennoch könnte auch der Nachwuchs, der regelmäßig viele Reiswaffeln, Reisbrei oder Reismilch (auch Bio-Ware) bekommt, übermäßig belastet werden. Daher empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung den Eltern, ihre Säuglinge und Kleinkinder nicht ausschließlich mit reisbasierten Getränken wie Reismilch oder Beikost wie Reisbrei zu ernähren. Solche Produkte sollten nur in Maßen verzehrt werden und sich mit Lebensmitteln aus anderen Getreidearten abwechseln. Quelle: Verbraucherzentrale

Babys und Kleinkindern sollte man besser keine Reiswaffeln geben. Das rät ÖKO-TEST in der aktuellen Oktober-Ausgabe. Das Verbrauchermagazin hat 19 Marken ins Labor geschickt und teilweise stark erhöhte Werte von krebserregendem anorganischem Arsen gefunden. Zudem sind in einigen Marken weitere Schadstoffe wie Acrylamid und Mineralöl enthalten.

Anorganisches Arsen ist eine Substanz, die natürlich im Schmutz, im Wasser und in bestimmten Nahrungsmitteln auftritt. Reis und Produkte auf Reisbasis sind die Hauptquellen in Diäten – Quelle  Technische Universität von Dänemark (DTU)

Erst kürzlich haben wir Netzfrauen über Sumant Kumar berichtet. Er und weitere indische Bauern übertrafen lang gehaltene Rekorde durch diese organischen Anbautechniken. Kumars Erfolg ist SRI geschuldet, einer Methode für Anbauentwicklung, die in den 1960er-Jahren in Frankreich entstand, weil man nach einem Mittel gegen Verknappung von Saatgut suchte. Das SRI-System (System der Reis-Intensivierung) hat zum Ziel, mehr aus weniger zu produzieren — was auch gelang. Kumar wandte die folgenden Techniken an, um Reiskörner zu produzieren, die so groß waren, dass sie örtliche Landwirtschaftswissenschaftler und -experten in Erstaunen versetzten: Sämlinge wurden sehr früh umgesetzt, als einzelne Sämlinge anstatt wie bisher in Büscheln.

Zusammengefasst.

Reis ist das einzige Getreide, das auf gefluteten Flächen angebaut wird. Und eben dieses Fluten löst das anorganische Arsen, das normalerweise in den mineralischen Bodenbestandteilen gebunden ist.

Das Arsen wird natürlich von der Pflanze aufgenommen und zu viel Arsen steht im Zusammenhang mit einigen gesundheitlichen Problemen.

Menschen, die viel Reis essen, sind einer gefährlich hohen Menge an Arsen ausgesetzt, das Lungen- und Blasenkrebs auslösen kann, behaupten Forscher der Queen’s University in Belfast.

Reis enthält üblicherweise 10 Mal mehr Arsen als andere Lebensmittel und laut der europäischen Behörde für Lebensmittelstandards sind Menschen, die viel Reis essen (was in großen Teilen der Entwicklungsländer der Fall ist) besorgniserregenden Konzentrationen ausgesetzt.

Kinder und Säuglinge sind von besonderem Belang, da sie, relativ gesehen, drei Mal mehr Reis als Erwachsene essen – Babyreis(milch) ist ein beliebtes Mittel zum Abstillen – und ihre Organe sich erst noch entwickeln. Siehe auch: Kann Reis Krebs auslösen? Can rice give you cancer?

(Netzfrauen/mh)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion