Impfung mit Todesfolge: Pathologen befürchten weiterhin hohe Dunkelziffer

Ein Bericht des „MDR“ macht seit Tagen von sich reden: Trotz anderslautender Einschätzung der Berliner Charité ist im Sommer ein 76-Jähriger offenbar auch an den Folgen der dritten mRNA-Impfung gestorben. Die Hinterbliebenen fühlen sich alleingelassen. Pathologen sehen eine hohe Dunkelziffer – und fordern nach wie vor mehr Obduktionen.
Gerätschaften in einem pathologischen Labor Foto: erllre /iStock
Gerätschaften in einem pathologischen LaborFoto: erllre /iStock
Von 2. Dezember 2022


Es gibt schwere Impfschäden und manchmal können sie sogar mit zum Tod führen. Dunkelziffer unbekannt. Den Hinterbliebenen wird es allerdings alles andere als leicht gemacht, Klarheit über die wahren Todesursachen zu bekommen. Das haben die Recherchen der MDR-Redakteurin Christiane Cichy für die Sendung „Umschau“ ergeben.

Ein YouTube-Hit

Seit ihr Beitrag „Hirnschädigung nach Impfung – Wie Hinterbliebene um Aufklärung kämpfen“ vor wenigen Tagen im Fernsehen ausgestrahlt wurde, wurde das Zehn-Minuten-Video allein auf YouTube bereits knapp 600.000 Mal abgerufen.

Tod nach drittem „Piks“

Im Mittelpunkt des Beitrages steht der Fall von Burkhard Rosin († 76), der zehn Tage nach Erhalt der dritten mRNA-Spritze zusammengebrochen und schließlich auf der Intensivstation der Berliner Charité verstorben war. Witwe und Tochter hätten sich trotz aller Widerstände darum bemüht, Gewissheit über die Todesursache ihres Angehörigen zu bekommen.

Klinikbericht inkorrekt?

Nach einer privat finanzierten Obduktion bestehe nun kein Zweifel mehr darüber, dass Rosin auch an den Folgen einer mRNA-Injektion verstorben war, nicht nur an seiner Parkinson-Erkrankung und an den Folgen einer Lungenentzündung nebst Sepsis, wie es im Klinikbericht der Charité zu lesen war. Darin habe zudem gestanden, dass die Angehörigen keine Obduktion gewünscht hätten. Nach Aussage der Tochter eine Falschbehauptung: „Wir wurden dazu einfach nie befragt.“

Also hätten Tochter und Mutter selbst eine Untersuchung des Leichnams am Institut für Pathologie im Klinikum Dresden-Friedrichstadt in Auftrag gegeben. Unter der Leitung des Pathologen Oberarzt Dr. Michael Mörz sei dabei auch das Gewebe aller großen Organe untersucht worden. Das Ergebnis: Neben der Lungenentzündung hätten auch eine schwere Gehirnentzündung (Enzephalitis), eine Entzündung der Blutgefäße (Vaskulitis) und eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) wesentlich zum Tod beigetragen – als Folge der Impfung.

Ein Politikum

Pathologe Mörz schilderte den Fall im Oktober im Wissenschaftsjournal „vaccines“. Der Artikel schien einige Wellen geschlagen zu haben, denn das Klinikum Dresden-Friedrichstadt erteilte dem Interview-Wunsch durch den „MDR“ wegen der „ausgelösten (und auch angeheizten) politischen Diskussion“ eine Absage.

Spike-Protein kam nicht vom Virus

Das Spike-Protein, das eigentlich hätte an der Einstichstelle verbleiben sollen, sei im Fall von Burkhard Rosin in die Hirn- und Herzgefäße gewandert und habe dort zu einer Entzündung der Organe geführt, so Mörz im „MDR“-Interview – „mit den entsprechenden Organschädigungen“. Dieses Spike-Protein aber rühre nicht von einer Infektion mit dem Corona-Virus her, sondern von der Impfung.

Forderung nach mehr Obduktionen

Nach Meinung von Mörz hätte man mit Start der Impfkampagne auch die Obduktionen „forcieren“ sollen. Zumindest ein „gewisser Anteil“ der Verstorbenen – egal ob geimpft oder ungeimpft – hätte obduziert werden müssen, „um eben eine Verschiebung des Krankheitsspektrums herauszubekommen“, fordert Mörz. Er geht inzwischen auch aufgrund seiner eigenen Untersuchungen von einer gewissen Dunkelziffer aus.

Hohe Dunkelziffer

Einer, der bereits im August 2021 einschlägige Obduktionen durchgeführt hatte, ist der Heidelberger Pathologe Prof. Peter Schirmacher. Er habe schon damals über 40 Leichname von Menschen untersucht, die kurz nach einer Impfung verstorben waren. Dabei habe er herausgefunden, dass bei etwa einem Drittel der Untersuchungen die Impfung als Todesursache festgestellt werden konnte, so der „MDR“. Schirmacher hatte bereits damals in der „Welt“ vor einer noch höheren Dunkelziffer gewarnt und fordert ähnlich wie Mörz weiterhin systematische Obduktionen von Geimpften: „Es ist unsere Pflicht, diese Dinge zu verfolgen, zu registrieren und die richtigen Schlussfolgerungen daraus zu ziehen“, sagte Schirmacher im „MDR“.

Widerspruch von PEI und Kollegen

Doch schon 2021 hatte er für seinen Standpunkt Widerspruch geerntet: In der „Ärztezeitung“ vom 1. August 2021 erklärte der Immunologe Christian Bogdan von der Uniklinik Erlangen, dass kein Anlass für „die Annahme einer hohen Dunkelziffer von Impfkomplikationen oder gar Todesfällen“ bestehe. Auch „von einer Vernachlässigung möglicher Gefahren von COVID-19-Impfstoffen“ könne nicht die Rede sein. Das „Surveillance-System“ funktioniere gut und gerade in Deutschland sei „das seltene Auftreten von Hirnvenenthrombosen nach einer Impfung mit AstraZeneca sehr frühzeitig als Komplikation erkannt worden“, erklärte Bogdan.

Und auch das Bundesgesundheitsministerium sieht noch immer keinen akuten Handlungsbedarf – ebenso wenig wie das ihm untergeordnete Paul-Ehrlich-Institut (PEI).  Es könne keine Notwendigkeit für eine „Vollerfassung unerwünschter Ereignisse im zeitlichen Abstand zu Impfungen“ erkennen, heißt es im Bericht des „MDR“.

Bundesverband: Fakten auf den Tisch

Prof. Johannes Friemann vom Bundesverband Deutscher Pathologen kann diese Einschätzung des PEI nicht teilen, dafür aber die Perspektive von Mörz und Schirmacher. Auch er hält systematische Obduktionen für erforderlich: „Wir müssen diese Fakten auf dem Tisch liegen haben, sonst kann man den Zusammenhang weder ausschließen noch bejahen“, forderte Friemann im „MDR“.

Doch Friemann, Schirmacher und Mörz stoßen mit ihren Appellen bislang auf taube Ohren – ebenso wie die Hinterbliebenen von Burkhard Rosin: „Wir wurden nicht gehört – fast von keinem“, fasst seine Tochter ihre Erfahrungen zusammen.

Keine deutsche Datenbank mehr

Seit dem 14. April 2022 veröffentlicht das Paul-Ehrlich-Institut die Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen nicht mehr auf seiner eigenen Website. Stattdessen flössen die Daten „uneingeschränkt in die europäische Datenbank zu Arzneimittelnebenwirkungen, der EudraVigilance-Datenbank bei der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA)“ ein. Als Grund gibt das PEI an, dass die bis dahin geführte „nationale Datenbank nicht mehr den hohen IT-Sicherheitsanforderungen des Bundesamtes für die Sicherheit im Informationstechnik (BSI)“ entspreche.



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