Japanischer Arzt: Zuckerreduktion zur Senkung des Risikos für Krebs, Demenz und Herzprobleme

Ein japanischer Arzt verlor 17 Kilogramm in drei Monaten durch eine selbst entwickelte, zuckerfreie Diät. Seine Forschungen legen nahe, dass der Verzicht auf Zucker nicht nur beim Abnehmen hilft, sondern auch das Risiko für Krankheiten wie Krebs, Demenz und Herzprobleme senken könnte.
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Kann der Verzicht auf Zucker tatsächlich das Krebsrisiko mindern?Foto: iStock
Von 26. September 2023

Der japanische Psychiater Dr. Nishiwaki Shunji entwickelte seine eigene zuckerfreie Diät zur Gewichtsreduktion. Nachdem er sich selbst als Versuchskaninchen für den ersten Test zur Verfügung gestellt hatte, verlor er 17 Kilogramm in drei Monaten. Er dokumentierte, dass Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Fettleibigkeit und Arteriosklerose alle durch eine zuckerfreie Ernährung geheilt oder verbessert werden können.

Dr. Nishiwaki hatte ursprünglich nur vor, die Beziehung zwischen Krebs, Diabetes und Depression zu verstehen. Dafür entschloss er sich, sich der Herausforderung zu stellen, ohne Zucker zu leben. Als Ergebnis verlor er fünf Kilogramm im ersten Monat, weitere sechs Kilogramm im zweiten und insgesamt 17 Kilogramm nach dem dritten Monat. Seitdem hat er über viele Jahre hinweg kein Gewicht mehr zugenommen und ist laut eigenen Angaben gesund.

Die sogenannte zuckerfreie (genauer gesagt, kohlenhydratfreie) Diät bedeutet, dass man weniger als zehn Gramm Zucker pro Tag zu sich nimmt, wodurch man leicht Gewicht verlieren kann, ohne die Menge der Mahlzeit zu reduzieren.

Warum zuckerfrei?

Dr. Nishiwaki weist in seinem Buch (Deutsch etwa: Zuckerfreie Diät, um Ihre Figur in drei Tagen zu verändern) darauf hin, dass nicht direkt der Zucker in der Nahrung, sondern die Glukose, die nach dem Abbau und der Umwandlung des Zuckers entsteht, dem Körper Energie liefert. Der menschliche Körper kann selbst genügend Glukose herstellen. Daher ist die Zufuhr von Zucker selbst für den Körper unnötig; stattdessen kann seine Anwesenheit andere nachteilige Effekte mit sich bringen. Dazu gehören kognitive Beeinträchtigungen, Angstzustände und eine labile mentale Verfassung sowie ein erhöhtes Krebsrisiko. Je mehr Zucker im Körper ist, desto leichter können Krebszellen überleben.

Eine Langzeitstudie der Harvard University an 175.798 Frauen ergab, dass der Konsum von zuckerhaltigen Getränken mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs in Verbindung steht. Eine weitere Studie fand heraus, dass der verstärkte Verzehr von Saccharose, süßem Brot und Keksen mit einem erhöhten Risiko für Gebärmutterkrebs in Verbindung steht.

Zucker kann auch verschiedene Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose, Allergien etc. auslösen. Außerdem kann übermäßiger Zuckerkonsum dazu beitragen, dass sich mehr Körperfett ansammelt und wodurch Stoffwechselstörungen begünstigt werden.

Im Jahr 2022 veröffentlichte die angesehene Fachzeitschrift „Cell“ eine Studie, die auf Tierversuchen basierte. Die Forscher entdeckten, dass bestimmte Zellen – bekannt als Th17-Zellen – die Aufnahme von Fetten im Darm blockieren können. Dies hilft, Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes oder Fettleibigkeit vorzubeugen. Wenn jedoch Zucker in der Nahrung der Mäuse war, geriet die Darmflora aus dem Gleichgewicht. Das führte dazu, dass weniger dieser schützenden Th17-Zellen vorhanden waren, wodurch das Risiko für Stoffwechselkrankheiten stieg.

Eine malaysische Studie mit 1.209 älteren Menschen ergab zudem, dass der Zuckerkonsum – einschließlich zuckerhaltiger Getränke, Kuchen und Desserts – die kognitive Leistung signifikant reduzierte.

Dr. Nishiwaki betonte, dass ein hoher Zuckerkonsum den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben kann, was wiederum die Anzahl der Bakterien im Blut erhöht. Diese Bakterien können die Wände der Blutgefäße schädigen. Anschließend lagert sich Cholesterin an diesen geschädigten Stellen ab. Das ist der erste Schritt zur Verkalkung der Arterien – auch Arteriosklerose genannt –, was schwerwiegende Folgen wie Schlaganfall und Herzinfarkt haben kann.

Wie man zuckerhaltige Lebensmittel reduziert

Dr. Nishiwaki erklärte, dass eine scheinbar ausgewogene Ernährung mit zum Beispiel Reis, Pasta, Obst oder bestimmte Wurzelgemüsen bereits viel Zucker in Form von Kohlenhydraten hat.

Dr. Nishiwaki erklärte, dass der Verzehr von hochwertigem tierischem Protein die Vitamine und Mineralien ergänzen kann, die der menschliche Körper benötigt. Beispielsweise enthalten Fleisch und Fisch essenzielle Aminosäuren. Schweinefleisch enthält Vitamin B1, Hühnchen hat Vitamin B6 und Rindfleisch hat Zink. Makrele, Sardinen und Makrelenhecht enthalten Omega-3-Fettsäuren, die den Blutfluss verbessern und die Gehirnfunktion steigern können. Schalen- und Krustentiere enthalten Taurin, das den Cholesterinspiegel, den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel senken kann.

Eier sind laut dem japanischen Arzt eine gute Proteinquelle, aber man sollte nicht mehr als drei pro Tag essen. Tofu ist ebenfalls reich an Protein und kann eine gute Alternative zu anderen Grundnahrungsmitteln sein. Allerdings sollte man stark verarbeitete Lebensmittel in der Ernährung so gut wie möglich meiden.

Laut Dr. Nishiwaki  sollte Wasser als Hauptgetränk gewählt werden, allerdings sollte man Eiswasser vermeiden. Warmes Wasser hat den Vorteil, dass es die Verdauung fördert und die inneren Organe aktiviert. Auch der Genuss von warmem grünem oder schwarzem Tee ist empfehlenswert. Eine Erwärmung der inneren Organe um nur ein Grad kann den Grundumsatz des Körpers um etwa 10 Prozent steigern.

Wenn Sie Alkohol trinken möchten, greifen Sie am besten zu Sorten ohne Kohlenhydrate, wie Shochu oder Whisky. Bier, das Zucker enthält, sollte man laut Dr. Nishiwaki allerdings meiden.

Dr. Nishiwaki empfiehlt zudem, eine zuckerarme Ernährung mit einfachen Übungen zu ergänzen, um die Haut im Prozess des Fettverlusts zu straffen. Achten Sie darauf, täglich mindestens 20 Minuten Ausdauertraining zu absolvieren, etwa durch Gehen oder Radfahren.

Darüber hinaus rät Dr. Nishiwaki, zuerst die Verdauungsfunktion des Körpers zu optimieren, bevor man den Schritt zu einer zuckerfreien Ernährung wagt.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Eminent Japanese Physician Puts His ‚Sugar-Free Diet‘ to the Test, Has Incredible Weight-Loss Results“ (Deutsche Bearbeitung kr)



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