Johanniskraut: Strahlendes Wunderkraut gegen Depression und Schmerz

Seit vielen Jahrhunderten ist das Johanniskraut als Heilpflanze bekannt, die Licht und Positivität bringt. Es wird besonders wegen seiner stimmungsaufhellenden Wirkung geschätzt und findet heute Anwendung als anerkanntes Mittel gegen Depressionen.
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Die antidepressive Wirkung des Johanniskrauts ist durch Studien belegt.Foto: iStock
Von 21. Juli 2023

Zur Zeit der Sommersonnenwende, ungefähr um den 24. Juni, beginnt das Johanniskraut, auch bekannt als Tüpfel-Johanniskraut oder wissenschaftlich als Hypericum perforatum, mit seiner gelben Blüte zu leuchten. Diese farbenfrohe Pflanze schmückt dann bis zum August unsere Wald- und Wegesränder und trockenen Wiesen. Laut alten Erzählungen nimmt das Johanniskraut das Sonnenlicht auf und gibt seine gespeicherte Kraft in Form von Heilenergie an uns Menschen weiter.

Schon im antiken Griechenland wurde das Johanniskraut für medizinische Zwecke verwendet. Der Arzt Dioskurides schrieb im 1. Jahrhundert über die heilende Wirkung des Johanniskrauts und beschrieb seinen blutroten Saft, der heutzutage als Rotöl bekannt ist, das bei Ischiasschmerzen und Brandwunden Anwendung fand. Im „Lorscher Arzneibuch“, dem ältesten erhaltenen Buch zur Klostermedizin aus dem Jahr 795, wird das Johanniskraut als Mittel gegen Melancholie, also Trübsinn und Depressionen, erwähnt – das ist auch heute noch ein Hauptanwendungsbereich dieser Pflanze.

Natürliches Mittel für die Psyche

Wissenschaftliche Studien bestätigen heute, dass Johanniskraut bei leichten bis mittelschweren Depressionen helfen kann und dabei weniger Nebenwirkungen als synthetische Antidepressiva aufweist.

Die Hauptverantwortung für diese Wirkung liegt beim sekundären Pflanzenstoff Hyperforin. Neben dem roten Pflanzenfarbstoff Hypericin ist Hyperforin einer der wichtigsten und am besten erforschten Inhaltsstoffe des Johanniskrauts. Er hemmt die neuronale Aufnahme der Botenstoffe Serotonin, Dopamin und Noradrenalin und kann so ein Ungleichgewicht dieser Neurotransmitter wieder regulieren.

Zusätzlich zu Tabletten und Kapseln gibt es auch Johanniskrauttee und -tinktur, die bei Stress, Überanstrengung und innerer Unruhe für Entspannung sorgen können. Besonders in den dunkleren Wintermonaten kann Johanniskraut dabei helfen, die Stimmung zu verbessern.

Hilfe bei Schmerzen und Wunden

Das aus dem Johanniskraut gewonnene Rotöl erfreut sich großer Beliebtheit in der Volksheilkunde. Die charakteristische rote Farbe des Öls stammt vom Hauptinhaltsstoff Hypericin. Dieser ist auch das Haupterkennungsmerkmal des Echten Johanniskrauts (Tüpfel-Johanniskraut): Wenn man die Blätter gegen das Licht hält, zeigen sie viele kleine schwarze Pünktchen. Diese Punkte sind Öldrüsen, die Hypericin und ätherische Öle enthalten.

Darüber hinaus enthält Johanniskrautöl entzündungshemmende, antibakteriell wirksame Gerbstoffe, Flavonoide und ätherische Öle.

Obwohl die Wirksamkeit von Johanniskrautöl nicht durch Studien belegt ist, wird es in der Volksmedizin erfolgreich angewendet. Es hat sich als Einreibemittel bei rheumatischen Muskel- und Gelenkschmerzen, Hexenschuss und verspannten Muskeln bewährt. Auch bei Verrenkungen und Verstauchungen lindert es Schmerzen und lässt Schwellungen sichtbar abklingen.

Darüber hinaus wird es zur Narbenpflege, zur Stärkung der Gefäße bei Venenleiden und zur Behandlung von Gürtelrose eingesetzt. Seine wohltuende Wirkung entfaltet es zudem bei Sonnenbrand und Verbrennungen ersten Grades.

Mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen

Bei der Einnahme von Johanniskraut sollte beachtet werden, dass es die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen und die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen kann. Deshalb ist es ratsam, vor der Einnahme mit einem Arzt oder Apotheker zu sprechen. Betroffen von diesen Wechselwirkungen können unter anderem Antidepressiva, Blutverdünner, Herz-Kreislauf-Medikamente, HIV-Medikamente, Immunsuppressiva und die Anti-Baby-Pille sein.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen suchen Sie bitte einen Arzt auf. Für Informationen zu Dosierung, Anwendung und unerwünschten Effekten der Heilpflanze wird eine Beratung in der Apotheke empfohlen.



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