Kabinett beschließt Strategie zur Eindämmung übertragbarer Sexualkrankheiten
BIS 2030 ist eine vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam vorgelegte Strategie, um Hepatitis B und C sowie anderer übertragbare Sexualkrankheiten zu bekämpfen. BIS steht dabei für Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorübergreifend.
BIS 2030 integriert andere Krankheiten in HIV-Strategie von 2005
BIS 2030 basiert auf der HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie von 2005. Darin hatte die Bundesregierung erstmals Handlungsfelder zur nationalen und internationalen Eindämmung des Virus sowie der Erkrankung beschrieben. BIS 2030 soll die bisherige Strategie weiterführen, wobei sie einerseits neueste Erkenntnisse berücksichtigt, andererseits weitere sexuell übertragbare Infektionen wie zum Beispiel Hepatitis B und C integriert, die dem HI-Virus in puncto Übertragung und Gesundheitsrisiken gleichkommen. Erfahrungen in Prävention, Diagnostik und Testung sowie bei der Patientenversorgung lassen sich so besser nutzen.
Gesundheitsminister Gröhe: Synergie-Potentiale in Prävention und Behandlung nutzen
"In den letzten drei Jahrzehnten haben wir im Kampf gegen HIV und AIDS wichtige Fortschritte erzielt. Unsere erfolgreiche Präventionsarbeit und eine hochwertige Behandlung haben dazu geführt, dass Deutschland zu den Ländern mit den niedrigsten HIV-Neuinfektionsraten in Europa gehört. Die aktuellen Zahlen zeigen aber auch, dass die Anstrengungen nicht nachlassen dürfen. Dabei ist es wichtig, alle sexuell und durch Blut übertragbaren Krankheiten in den Blick zu nehmen“, sagt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. „Zusammen mit den Bundesländern, Verbänden und Selbsthilfeorganisationen können wir so HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten noch wirksamer bekämpfen."
"Früherkennung und Prävention" gelten als Schlüsselbereiche von BIS 2030, denn das frühzeitige Erkennen einer Infektion erhöht die Chancen auf eine schnellere Heilung. Spätfolgen und weitere Übertragungen können dadurch vermieden werden. Die neuen Präventions- und Versorgungsangebote sollen sich passgenau auf verschiedene Altersgruppen und Lebensbereiche ausrichten. Zentral ist die Vermittlung von Wissen über die Krankheiten, ihre Übertragungswege und die Schutzmaßnahmen. Die Maßnahmen werden auf der Basis aktueller Daten geplant und durchgeführt.
Mehr Bürgernähe durch Vernetzung
Eine Vernetzung der staatlichen Institutionen, des Gesundheitsbereichs, freier Träger, Selbsthilfeorganisationen und anderer Akteuren soll gewährleisten, dass Betroffene besser erreicht und Ressourcen gebündelt werden, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung des BMG.
Internationale Anstrengungen von BIS 2030
Laut Pressemitteilung führe die deutsche Bundesregierung ihre Anstrengungen auf internationaler Ebene fort, allen Betroffenen Zugang zu Behandlung und sozialer Absicherung zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang sollen konkrete HIV-Bekämpfungsmaßnahmen eng mit der nachhaltigen Stärkung von Gesundheitssystemen und Frauenrechten verzahnt werden. Zudem berücksichtigt BIS 2030 die schwierige Situation von Flüchtlingen. Aufnahme- und Transitländer können dann ebenfalls Präventions- und Schutzmaßnahmen in lokale HIV-Programme integrieren.
Neben bilateralen Programmen der Entwicklungszusammenarbeit wird die Bundesregierung daher auch weiterhin den Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria unterstützen. Gemessen wird die Strategie am Ziel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die AIDS-Epidemie bis zum Jahr 2030 zu beenden und Hepatitis sowie andere übertragbare Infektionen zu bekämpfen. (kf)
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