Kein PCR-Test mehr für alle – Novavax-Impfstoff zuerst für Gesundheitspersonal

Ein Mitarbeiter in einem Coronatest-Labor mit  PCR-Teströhrchen.
Ein Mitarbeiter in einem Coronatest-Labor mit PCR-Teströhrchen.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times22. Januar 2022

In Deutschland sollen nicht mehr alle per Schnelltest positiv Getesteten einen PCR-Test bekommen. Die Gesundheitsminister der Länder sprachen sich einstimmig dafür aus. Sie begrüßten entsprechende Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für eine Priorisierung von PCR-Tests.

Die Laborkapazitäten seien endlich, sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) in Magdeburg nach einer Schaltkonferenz mit ihren Kollegen aus den Ländern. Unbedingt eine PCR-Testung erhalten sollten Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen sowie Hochrisikopatienten und Personen mit dem Risiko schwerer Krankheitsverläufe. „Da soll der Zugang zu PCR-Tests erhalten bleiben.“

„Für alle anderen Personen, die keine Symptome haben und ein positives Antigentest-Ergebnis vorweisen können, soll auf eine Bestätigung per PCR verzichtet werden.“ Befürwortet wird stattdessen eine Nachtestung mit einem zweiten Antigentest. Die Ressortchefs sprachen sich auch dafür aus, bei einer roten Anzeige in der Corona-Warn-App auf einen PCR-Test zu verzichten und stattdessen auf Antigentests zurückzugreifen.

Priorisierung des Impfstoffs von Novavax

Beschäftigte in Kliniken oder in der Pflege sollen außerdem „bevorzugt“ den Impfstoff von Novavax erhalten können, wenn Mitte März die Impfpflicht für sie in Kraft tritt. Das beschlossen am Samstag die Gesundheitsminister von Bund und Ländern.

Ab Mitte März gilt in Deutschland eine Corona-Impfpflicht für Arbeitnehmer in Kliniken, Pflegeheimen, Arzt- und Zahnarztpraxen, Rettungs- und Pflegediensten, Geburtshäusern und anderen medizinisch-pflegerischen Einrichtungen.

Wer zu diesem Zeitpunkt keinen Immunitätsnachweis vorlegen kann, darf dort in der Regel nicht mehr beschäftigt werden. Die Sorge besteht, dass Beschäftigte wegen dieser einrichtungsbezogenen Impfpflicht kündigen würden.

Der „Tagesspiegel“ berichtete am Samstag unter Berufung auf Regierungs- und Länderkreise, mehrere Bundesländer pochten daher auf eine Verschiebung. Stattdessen solle erst auf die Einführung des Novavax-Impfstoffs gewartet werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte das Vakzin am 20. Dezember für Menschen ab 18 Jahren zugelassen.

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben heute beschlossen, dass die Beschäftigten bevorzugt die Möglichkeit erhalten sollen, sich mit Novavax impfen zu lassen. Es ist ein proteinbasierter Corona-Impfstoff.

Das saarländische Gesundheitsministerium teilte mit, Novavax werde voraussichtlich ab Ende Februar zur Verfügung stehen. Eine zweite Dosis dieses Impfstoffs sei im Abstand von mindestens drei Wochen erforderlich. (dpa/afp/red)



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