Knoblauch: vielseitige Würz- und Heilpflanze (+Rezept)

Knoblauch hält nicht nur böse Geister und Vampire fern – er wehrt auch Viren und Bakterien ab und ist ein Multitalent in Sachen Krankheitsvorbeugung. Als Würzmittel ist er nahezu in jeder Küche vertreten.
Knoblauch: Jugendelixier und natürliches Antibiotikum.
Knoblauch: Jugendelixier und natürliches Antibiotikum.Foto: iStock

Knoblauch (Allium Sativum L.) begleitet den Menschen schon seit der Steinzeit. Man geht davon aus, dass bereits 5.000 Jahre vor Christus eine Urform des Knoblauchs in Zentralasien kultiviert wurde, von wo aus er sich über den Vorderen Orient und schließlich nach Europa verbreitete.

Laut geschichtlichen Aufzeichnungen fand Knoblauch im Altertum als Heil- und Nahrungsmittel Verwendung. Eine wichtige Rolle spielte Knoblauch beispielsweise in der ägyptischen Hochkultur beim Bau der Pyramiden, wo ihn die Sklaven als stärkendes Nahrungsmittel und gegen die Durchfallerkrankung Ruhr bekamen. Er wurde zudem als heilige Pflanze verehrt und den Pharaonen als Grabbeigabe auf den weiteren Weg mitgegeben.

Knoblauch in der Naturheilkunde

Sowohl bei den Griechen und Römern als auch in der ayurvedischen Heilkunst war und ist Knoblauch eine hochgeschätzte Heilpflanze. Die Einsatzgebiete reichen von Atemwegs- und Hauterkrankungen, über Verdauungsstörungen, Infektionskrankheiten bis hin zu Schlangen- und Hundebissen, Wurmbefall und Fußpilz.

Im Mittelalter hob die Äbtissin Hildegard von Bingen Knoblauch für seine blutreinigende und wärmende Wirkung hervor. Später fand er sogar Verwendung gegen die Pest. Der fleißige Anbau in vielen Klostergärten förderte die Verbreitung des Knoblauchs. Auch der Volksglaube, dass Knoblauch das „Böse“ vertreibe, stammt aus dieser Zeit.

Schriftlichen Aufzeichnungen belegen die erste Verwendung von Knoblauch bereits 2.000 Jahre vor Christus im heutigen China. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zählt die Knolle zu den „scharfen“ Lebensmitteln und bringt Blut und Qi (Energie) in Bewegung, vertreibt äußere pathogene (krankmachende) Faktoren, öffnet die Poren und fördert das Schwitzen.

So hat sich der Knoblauch in der Vergangenheit als wirksam bei der Behandlung unterschiedlichster Krankheiten gezeigt. Viele dieser Wirkungen, wenn auch nicht alle, konnten in zahlreichen Studien mittlerweile bestätigt werden.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die positive Wirkung des Knoblauchs beruht in erster Linie auf dem Hauptinhaltsstoff Allicin und dessen Abbauprodukt Ajoen. Er gilt als antibakteriell und natürliches Antibiotikum und wirkt gegen viele antibiotikaresistenten Bakterienstämme. Außerdem hemmt Allicin das Wachstum von Pilzen, insbesondere von Candida-Pilzen, Schimmelpilzen und deren Sporen, sowie das von Würmern und Parasiten im Verdauungstrakt. Zudem fördert Knoblauch die Produktion von Gallensaft und anderen Verdauungssäften, was den Verdauungsprozess insgesamt unterstützt und gegen Blähungen, Völlegefühl und Durchfall wirkt.

Belegt ist ebenso eine antivirale Wirkung, wofür vor allem das Abbauprodukt Ajoen verantwortlich ist, sowie eine blutverdünnende und gefäßerweiternde Wirkung. Diese beugt Arteriosklerose und den Folgeerkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt vor. Die regelmäßige Einnahme von Knoblauch unterstützt die Senkung von hohem Blutdruck, erhöhten Blutfettwerten und Cholesterin. Weiterhin ist es ein wirksames Mittel bei Diabetes Typ II.

Allicin erhöht wiederum die Wirkung wichtiger Antioxidantien im Blut, welche die Körperzellen vor Alterungsprozessen schützen. Gleichzeitig schützt dies die Gedächtniszellen, beugt Alzheimer vor und macht Knoblauch zu einem Jugendelixier. Neben Allicin sind wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalzium und Eisen sowie die Vitamine A, B1, B2, B3 und C im Knoblauch enthalten. Diese stärken das Immunsystem und die Gesamtgesundheit des Organismus.

Schon eine Knoblauchzehe pro Tag roh über einen längeren Zeitraum genossen, kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Zu viel Knoblauch kann jedoch Übelkeit und Sodbrennen verursachen. Bei der Einnahme von Blutgerinnungsmitteln sollte aufgrund der blutverdünnenden Wirkung auf Knoblauch verzichtet werden.

Würzmittel in der Küche

Mit seinem typischen scharf-würzigen Geschmack ist Knoblauch ein beliebtes Würzmittel beim Kochen. Seien es Nudeln, Grillsaucen, Fisch und Fleischgerichte – speziell in der Küche des Mittelmeerraums, des Nahen Ostens und in weiten Teilen Asiens findet er vielseitige Verwendung. Am bekanntesten ist hierzulande vielleicht Zaziki (oder Tsatsiki), ein Muss für den „griechischen“ Hausmann.

Hausgemachter Zaziki bringt Würze auf den Grill-Teller. Foto: ts/Epoch Times

Zutaten (für eine große Schüssel Zaziki)
  • 2 Gurken
  • 500 g Quark
  • 500 g Schmand
  • 10–12 Zehen Knoblauch (etwa eine Knolle)
  • 1–2 Zwiebeln
  • Salz, Pfeffer (nach Belieben ganze Körner)
  • Honig, Minze (für die besondere Note)
Zubereitung (etwa 45 Minuten)

Die Gurken gründlich waschen oder schälen und grob raspeln. Danach kräftig (!) ausdrücken, gegebenenfalls portionsweise, sodass eine formbare Masse entsteht. Diese in die spätere Schüssel zur Aufbewahrung oder zum Servieren geben. Den Saft trinken (angeblich gut für die Haut) oder entsorgen.

Knoblauch und Zwiebeln schälen, gegebenenfalls etwas zerkleinern und im Häcksler zusammen mit einem Teelöffel Pfeffer zu Brei verarbeiten. Statt Knoblauchzehen bietet sich ebenso frischer Stangenknoblauch an. Diesen ebenfalls fein häckseln.

Den Brei sowie Quark und Schmand zur Gurkenmasse geben, gut durchrühren und mit Salz abschmecken. – Vorsicht, kann scharf sein. Ist dies der Fall, ein bis zwei Löffel flüssigen Honig unterrühren. Fein gehäckselte Minze verleiht dem Zaziki zusätzlich einen Hauch Frische.

Bis zum Servieren kühl stellen. Haltbarkeit im Kühlschrank etwa eine Woche, bei der Grillparty mit Freunden eventuell nur wenige Stunden.

Guten Appetit!



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