Magnesium stärkt das Immunsystem und verbessert Gehirnfunktionen

Wer seinen Vitamin-D-Spiegel und seine kognitive Leistung steigern möchte, sollte Magnesium einnehmen. Denn laut Forschungsergebnissen verbessert das Element nicht nur die Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form, sondern auch die Gehirnfunktionen und hilft, COVID-19 zu widerstehen.
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Magnesium ist unentbehrlich für die Prozesse, die das Lernen und das Gedächtnis beeinflussen.Foto: Jovanmandic/iStock
Von 25. Januar 2022
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Magnesium und Vitamin D – diese zwei Stoffe zusammen sind für ein gut funktionierendes Immunsystem und die allgemeine Gesundheit unerlässlich. Beides senkt das Risiko, an COVID-19 zu erkranken. Doch nicht nur das. Laut Studienergebnissen wirkt sich dieses Duo positiv auf die kognitiven Funktionen bei älteren Menschen aus und reduziert die Sterblichkeit.

Das ist wichtig, da immer deutlicher wird, dass es einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel und verschiedenen Krankheiten einschließlich schwerer COVID-Verläufe gibt. Wer jedoch seinen Vitamin-D-Spiegel erhöhen möchte, sollte für eine ausreichende Magnesiumzufuhr sorgen.

Wichtig für die kognitive Gesundheit

Laut einer Studie, die 2019 in der Fachzeitschrift „Current Developments in Nutrition“ veröffentlicht wurde, schützt Vitamin D nicht nur neuronale Netze und unterstützt den neuronalen Kalziumstoffwechsel, sondern scheint auch das Risiko einer Neurodegeneration – eines Funktionsverlusts von Nervenzellen – im Alter zu senken.

Dabei hilft Magnesium, Vitamin D in seine aktive Form umzuwandeln. Außerdem ist das Element für die kognitive Gesundheit wichtig. Bei einem Magnesiummangel kann es zu Störungen des Nervensystems kommen.

An der oben erwähnten Studie nahmen 2.984 Personen im Alter von über 60 Jahren teil. Dabei untersuchten die Forscher, wie sich die Einnahme von Vitamin-D und Magnesium auf kognitive Funktionen auswirkt. Die Probanden mussten dafür einen neuropsychologischen Test, den „Digit Symbol Substitution Test“ absolvieren. Personen mit einem höheren Vitamin-D-Spiegel im Blut schnitten hierbei besser ab.

Gleiches galt, wenn man die Vitamin-D-Zufuhr und nicht den Blutspiegel untersuchte. Den Forschern zufolge schnitten diejenigen Teilnehmer besonders gut ab, die neben einem hohen Vitamin-D-Spiegel täglich mindestens 375 Milligramm Magnesium einnahmen.

Verbesserte Plastizität des Gehirns

Magnesium scheint also kognitive Funktionen positiv zu beeinflussen. So spielt das Element eine entscheidende Rolle bei der Aktivierung von Nervenkanälen, die an der synaptischen Plastizität beteiligt sind, schreibt Dr. David Perlmutter, Neurologe und Mitglied des American College of Nutrition, auf seiner Website. Damit ist Magnesium für die Gehirnfunktionen unerlässlich, die den Prozess des Lernens und das Gedächtnis regulieren, so der Neurologe weiter.

Laut einer Studie, die 2010 in der Fachzeitschrift „Neuron“ veröffentlicht wurde, verbessert eine bestimmte Form von Magnesium namens Magnesiumthreonat „die Lernfähigkeit, das Arbeitsgedächtnis sowie das Kurz- und Langzeitgedächtnis von Ratten“. 

Den Autoren der Studie zufolge steigert ein erhöhter Magnesiumgehalt im Gehirn kurzfristig die Funktion der Nervenbahnen und fördert die langfristige Verstärkung der synaptischen Übertragung. Das verbessert wiederum die Lern- und Gedächtnisfunktionen.

Die Wirkung von COVID auf das Gehirn

Da wir gerade beim Thema Gehirn sind: Chinesische Wissenschaftler haben 2020 festgestellt, dass COVID-19-Patienten eine Reihe von neurologischen Symptomen aufweisen.

Tatsächlich wurden verschiedene neurologische Effekte bei COVID-19-Kranken beobachtet, dazu gehört die Unfähigkeit zu schmecken oder zu riechen bis hin zu Schlag- oder Krampfanfällen und Delirium. Viele berichteten, bei der Entlassung verwirrt oder desorientiert zu sein, wie die „Washington Post“ im Sommer 2020 schrieb.

Laut dem Artikel stellten Forscher aus Großbritannien fest, dass eine COVID-19-Infektion für eine neue psychiatrische Diagnose verantwortlich ist, die möglicherweise auf einen Schlaganfall aufgrund eines Blutgerinnsels im Gehirn zurückzuführen ist.

So untersuchte Isaac Solomon, Neuropathologe am Brigham and Women’s Hospital in Boston, anhand verfügbarer Daten und Einzelberichten, wo sich das Virus im Gehirn einnisten könnte. Dazu führte er Autopsien an 18 Toten durch und untersuchte verschiedene Teile des Hirns, die für die Informationsverarbeitung, motorische Kontrolle und die Verarbeitung von Sinneseindrücken verantwortlich sind.

Ärzte und Forscher vermuteten zunächst, eine Gehirnentzündung sei die Ursache für die neurologischen Probleme bei einigen Patienten gewesen. Solomon konnte bei seinen Autopsien jedoch nur sehr wenige Entzündungen feststellen. Stattdessen scheinen diese neurologischen Erkrankungen von einer Hirnschädigung zu stammen, die durch Sauerstoffmangel verursacht wurde.

Anzeichen für Sauerstoffmangel traten sowohl bei Patienten auf, die längere Zeit auf der Intensivstation verbracht hatten, als auch bei solchen, die nach einer kurzen, aber schweren Erkrankung plötzlich starben.

Er sei von diesem Ergebnis „sehr überrascht“ gewesen, erzählte Solomon. Es macht jedoch Sinn, wenn man bedenkt, dass COVID-19-Patienten nachweislich unter Sauerstoffmangel leiden. In der „Washington Post“ heißt es dazu:

„Wenn das Gehirn nicht genügend Sauerstoff bekommt, sterben einzelne Neuronen ab […]. Bis zu einem gewissen Grad kann das Gehirn des Menschen dies kompensieren, aber irgendwann ist der Schaden so groß, dass verschiedene Funktionen nachlassen […]. Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, den Menschen schnell zusätzlichen Sauerstoff zuzuführen, um irreversiblem Schaden vorzubeugen.“

Magnesium und Vitamin D beeinflussen die Sterblichkeit

Zurück zu Magnesium und Vitamin D. Wie Daten aus der statistischen Erhebung zum Gesundheitsstatus und Ernährungszustand von Erwachsenen und Kindern in den USA (NHANES) aus den Jahren 2001 bis 2006 ergaben, hat das Duo einen positiven Einfluss auf die Gesamtsterblichkeit. Die Studie dazu wurde 2013 in der medizinischen Fachzeitschrift „BMC Medicine“ veröffentlicht. 

Die Ergebnisse wiesen zudem darauf hin, dass Magnesium „die Resistenz gegen eine Vitamin-D-Behandlung bei Patienten mit magnesiumabhängiger Vitamin-D-resistenter Rachitis – einer Störung des Knochenstoffwechsels – erheblich umkehrte.“

Den Forschern zufolge erhöht eine Supplementierung mit Magnesium den Vitamin-D-Spiegel, da dadurch mehr Vitamin D aktiviert wird. Außerdem kann das Sterberisiko durch eine höhere Magnesiumzufuhr gesenkt werden.

„Eine hohe Zufuhr von Magnesium, ob durch Nahrung oder als Nahrungsergänzung eingenommen, war eigenständig mit einem deutlich verringerten Risiko für Vitamin-D-Mangel beziehungsweise einer -Unterversorgung verbunden“, so das Ergebnis der Studie.

Außerdem scheint Magnesium in Verbindung mit 25-Hydroxy-Vitamin-D, einer Vorstufe vom biologisch aktiven Vitamin D, das Risiko zu verringern, unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Darmkrebs zu bekommen.

„Unsere vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Magnesiumzufuhr allein oder in Wechselwirkung mit der Vitamin-D-Aufnahme zum Vitamin-D-Status beitragen kann. Die Verbindung zwischen 25-Hydroxy-Vitamin-D und Sterblichkeitsrisiko könnte durch die Höhe der Magnesiumzufuhr verändert werden“, schreiben die Forscher.

Magnesium senkt den Vitamin-D-Bedarf um 146 Prozent

Laut einer 2018 veröffentlichten wissenschaftlichen Untersuchung zeigt die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten bei rund 50 Prozent der US-Bürger keine Wirkung. Grund dafür ist, dass sie unter einem Magnesiummangel leiden und Vitamin D nur in seiner inaktiven Form gespeichert wird.

Den neuesten Ergebnissen der Forschungseinrichtung „GrassrootsHealth“ zufolge kann die Vitamin-D-Einnahme um 146 Prozent gesenkt werden, wenn dazu gleichzeitig mindestens 400 Milligramm Magnesium täglich eingenommen werden, um einen Vitamin-D-Wert von 40 Nanogramm pro Milliliter (100 Nanomol pro Liter) zu erreichen.

Interessanterweise besteht zwischen Magnesium und Vitamin D eine Wechselwirkung. So verbessert Vitamin D auch die Magnesiumaufnahme. Doch wenn zu viel Vitamin D eingenommen wird, kann das zu einer Magnesiumverarmung führen. Der Grund: Magnesium wird für die Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form benötigt.

Vitamin K senkt den Vitamin-D-Bedarf ebenfalls

Magnesium ist nicht der einzige Nährstoff, der einen erheblichen Einfluss auf den Vitamin-D-Spiegel haben kann. Wie die Daten von „GrassrootsHealth“ zeigen, kann der orale Vitamin-D-Bedarf drastisch gesenkt werden, wenn zusätzlich Magnesium und Vitamin K2 eingenommen werden. 

In dem Bericht von „GrassrootsHealth“ heißt es: „50 Prozent der Bevölkerung benötigten 244 Prozent mehr an zusätzlichem Vitamin D, um einen Wert von 40 ng/ml (100 nmol/L) zu erreichen, wenn sie kein zusätzliches Magnesium oder Vitamin K2 einnahmen, verglichen mit denjenigen, die normalerweise sowohl zusätzliches Magnesium als auch Vitamin K2 einnahmen.“

Wie man den Magnesiumspiegel erhöhen kann

Die empfohlene Tagesdosis für Magnesium liegt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung je nach Alter und Geschlecht bei 300 mg bis 350 mg pro Tag. Viele Experten  empfehlen jedoch zwischen 600 mg und 900 mg täglich.

Meiner Meinung nach wären 1 bis 2 Gramm (1.000 bis 2.000 mg) reinen Magnesiums pro Tag für viele Menschen günstig. Denn die meisten von uns werden durch elektrische und magnetische Felder belastet, die nicht zu vermeiden sind. Das zusätzliche Magnesium kann dazu beitragen, die Schäden, die durch diese Belastung entstehen, zu verringern.

Meine persönliche Empfehlung lautet: Sofern man nicht nierenkrank ist und keine Dialyse (ein Blutreinigungsverfahren bei geschädigten Nieren) benötigt, sollte man seine Magnesiumdosis kontinuierlich erhöhen, bis man weichen Stuhl bekommt. Danach sollte man die Dosis reduzieren. Man sollte die höchste Dosis einnehmen, die man vertragen kann – der Stuhlgang sollte normal bleiben.

Mehr magnesiumhaltige Lebensmittel essen

Zu guter Letzt sollte man so viel Magnesium wie möglich über die Nahrung aufnehmen. Dunkelgrünes Blattgemüse ist der Spitzenreiter in Sachen Magnesiumgehalt. Zu den Lebensmitteln mit hohem Magnesiumgehalt gehören:

  • Avocados
  • Mangold
  • Kohlrabi
  • Rote Bete
  • Kräuter und Gewürze wie Koriander, Kreuzkümmel, Petersilie, Fenchel
  • Brokkoli
  • Rosenkohl
  • Biologischer Joghurt aus roher Heumilch
  • Pak Choy
  • Kopfsalat

Über den Autor

Dr. Joseph Mercola ist der Gründer von Mercola.com. Er ist Osteopath und Bestsellerautor. Er erhielt mehrfach Auszeichnungen auf dem Gebiet der natürlichen Gesundheit.

Dieser Artikel erschien im Original auf The Epoch Times USA unter dem Titel: The Role of Magnesium for Cognitive Function in Older Adults (deutsche Bearbeitung von as)



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