Das kleine Wunder mit dem Leinsamenöl
Welches unserer Organe im menschlichen Körper hat den höchsten Anteil an Fett? Es ist das Gehirn. Die im Leinsamenöl in größeren Mengen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind nicht nur für eine gute Gedächtnisfunktion essentiell wichtig. Sie können auch bei gesunden Personen die Gedächtnisleistung verbessern, Gedächtnisprobleme mildern und einer Vielzahl an Erkrankungen wie Demenz und Herz-Kreislauf-Problemen vorbeugen. Mehrere Studien haben eine deutlich gedächtnisfördernde Wirkung von Omega-3-Fettsäuren nachgewiesen.
Omega-3-Fettsäuren verbessern die Gehirnfunktion
Derzeit wird geschätzt, dass 25% der Bevölkerung im Alter von über 85 Jahren an einem erheblich beeinträchtigten Wahrnehmungsvermögen leidet. Gleichzeitig sollen in Zukunft die Beeinträchtigungen des Wahrnehmungsvermögens sowie Demenz und Alzheimer den Prognosen zufolge deutlich steigen – ebenso wie die Lebenserwartung. Studien haben belegt, dass das Wahrnehmungsvermögen einen der entscheidenden Faktoren für die Lebensqualität der Betroffenen darstellt. Ausgehend von seinen vergleichenden Untersuchungsergebnissen erklärt Dr. Imose Itua von der Hope-Universität in Liverpool, England: „Bei verschiedenen Versuchen zur Vorbeugung oder Verbesserung der Beschwerden haben sich insbesondere Omega-3-Fettsäuren hervorgetan.“
Omega-3-Fettsäuren haben eine sehr gute Wirkung auf die Wahrnehmungsfunktionen des Gehirns. Ein Forscherteam untersuchte unter der Leitung von Dr. Amos Korczyn am medizinischen Zentrum von Tel-Aviv, wie sich bei mehr als 150 Teilnehmern die Gedächtnisfunktionen durch Omega-3-Fettsäuren innerhalb von 15 Wochen veränderten. Am Ende der Studie hatte sich das Wahrnehmungsvermögen der Teilnehmer durch die Omega-3-Fettsäuren deutlich verbessert, während bei der Kontrollgruppe, die keine Omega-3-Fettsäuren einnahm, keine Veränderungen zu beobachten waren. „Dabei stellte sich heraus, dass die Teilnehmer nach 15-wöchiger Einnahme von Omega-3-Fettsäuren insbesondere eine bessere Lern- und Erinnerungsfähigkeit hatten“, beschreibt Dr. Korczyn. Die Studie ist im Fachmagazin „Demenz und geriatrische Wahrnehmungsstörungen“ Juni 2010 veröffentlicht.
Studienleiter Dr. Korczyn resümiert: „Die Ergebnisse zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren das Wahrnehmungsvermögen nicht dementer, älterer Menschen mit Gedächtnisbeschwerden verbessern können. Insbesondere bei den Teilnehmern mit weniger schwerwiegenden Gedächtnisproblemen verbesserte sich Wahrnehmungsfähigkeit deutlich.“
Vorbeugung von Gehirnerkrankungen
Omega-3-Fettsäuren können zudem das Risiko für bestimmte Erkrankungen des Gehirns oder der Psyche herabsetzen sowie die Beschwerden bei diesen Erkrankungen verringern, wie Untersuchungen mit Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel gezeigt haben.
Bei bestimmten Erkrankungen wurden zudem zu niedrige Reserven an Omega-3-Fettsäuren festgestellt. „Omega-3-Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle als entzündungshemmende Fettsäuren. Ihre Wirkung kann sich in vielen Fällen direkt in der Gehirnleistung widerspiegeln“, beschreibt Dr. Young von der Universität von Guelph, Kanada. „Als Beweis haben wir bei bestimmten Erkrankungen wie beim Hyperaktivitätssyndrom (ADHS), das seit einiger Zeit immer häufiger bei Kindern auftritt, sowie bei Alzheimer, Schizophrenie und Depression geringere Omega-3-Fettsäuren-Werte im Blutspiegel gefunden.“
Dr. Young erklärt weiter, dass die genauen Gründe für die zu niedrigen Reserven an Omega-3-Fettsäuren bei diesen Erkrankungen noch nicht bekannt seien. „Es ist jedoch eindeutig, dass Omega-3-Fettsäuren eine wichtige Rolle als entzündungshemmende Vorstufen von Botenstoffen einnehmen“, folgert Dr. Young.
Leinsamen als reichhaltige Omega-3-Quelle
Die besten Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind Pflanzenöle wie Leinöl oder Rapsöl. Insbesondere das Leinsamenöl sticht durch seinen Gehalt an bis zu über 50% an Omega-3-Fettsäuren hervor, während Rapsöl einen Gehalt von bis zu 10% aufweist. Zusätzlich wurde beim Leinsamenöl wegen seinem hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren eine gute Wirkung zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachgewiesen. Außerdem haben das Öl der mexikanischen Pflanzenart Chia, Hanföl, Wallnussöl und Sojaöl einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Der Verzehr von Fisch hat im Vergleich dazu einen Omega-3-Gehalt von 1-2 Prozent. Die meisten Studien haben gezeigt, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren ebenfalls gesundheitliche Vorteile bringen.
Infobox: Empfehlung für Vegetarier
Es empfiehlt sich insbesondere für Vegetarier, genügend Omega-3-Fettsäuren durch Pflanzenöle einzunehmen. Dafür eignet sich beispielsweise täglich ein Teelöffel Leinsamenöl – entweder pur oder gemischt in Salat-Dressings oder Ähnlichem. Wichtig ist, dass das Leinöl frisch ist und nicht erhitzt wurde. Alternativ sind täglich vier bis fünf Teelöffel Rapsöl zu empfehlen. Doch geht auch hier ein Großteil der Omega-3-Fettsäuren bei Erhitzung, aber auch innerhalb kurzer Zeit nach der Zubereitung des Essens verloren. Beim Verzehr von Leinsamen ist darauf zu achten, dass sie zerkleinert oder zumindest gebrochen zubereitet werden, da ansonsten ein großer Teil der Omega-3-Fettsäuren nicht vom Körper aufgenommen werden kann.
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