Die neue Grippe – Homöopathie als Behandlungsmethode

Mit Erfahrungen aus der spanischen Grippe bewältigbar?
Titelbild
Das Homöopathische Präparat aus dem Wilden Jasmin (Gelsemium) hat nach den historischen Aufzeichnungen viele der Grippeopfer in 1918 das Leben retten können. (pellaea/flickr.com)
Von 23. Oktober 2009

Durch die aktuelle Schweinegrippewelle wurden auf der ganzen Welt die verschiedensten Reaktionen und Gefühle ausgelöst. Doch wie in der Vergangenheit werden manche Details ausgelassen, während andere gezielt betont werden, um eine bestimmte emotionale Reaktion in der Öffentlichkeit zu erzeugen.

Ein Beispiel dafür ist der Vergleich der jetzigen Schweinegrippe und ihrer möglichen Auswirkungen mit der pandemischen Grippe im Jahr 1918. Berichte über Menschen, die innerhalb von Tagen oder sogar Stunden starben, nachdem sie sich infiziert hatten, sind zurzeit häufig in den Medien zu finden. In Wirklichkeit sind sich die Wissenschaftler bis heute nicht im Klaren darüber, warum die spanische Grippe besonders bei Menschen im Alter zwischen 20-40 Jahren so tödlich verlief, während sie bei sehr jungen und alten Menschen weniger schwere Verläufe nahm.

Die Spanische Grippe von 1918 führte zu hohen Todesraten

Zur Zeit der spanischen Grippewelle im Jahr 1918 ging der erste Weltkrieg gerade zu Ende. Die Mehrzahl der damaligen Grippeopfer bestand aus Militärtruppen, die zusammen in Camps, Schiffen oder auf dem Schlachtfeld festsaßen.

Die Herkunft des 1918er Virus bleibt ungeklärt, obwohl das Virus und seine Nachkommenschaft — manchmal in Verbindung gebracht mit Vögeln und Schweinen — von der Wissenschaft intensiv erforscht wurde. Ursprünglich vertraten die Wissenschaftler die Ansicht, das Virus käme aus China, aber die wirklichen Inkubatoren waren nach heutiger Meinung U.S.-Militärcamps in Kalifornien, von denen aus sich der Virus im Dezember 1917 zu verbreiten begann.

Von dort aus wanderte die Grippe nach Fort Funston, Kanada. Im Fort trat sie im frühen Frühling 1918 auf. Die Soldaten des Camps wurden nach Europa verschifft, wo sich die Grippe frei ausbreiten konnte. Als die Soldaten im September nach Boston zurückkehrten, schleppten sie die Grippe ins nahe gelegene Camp Devens ein. Im Camp starben pro Tag durchschnittlich 100 Infizierte.

Die Todesrate gewöhnlicher Grippeepidemien liegt bei einem Prozent, während die Todesrate bei dieser Grippeepidemie laut dem Center for Disease Control (CDC) 1918 mit durchschnittlich 2.5 Prozent weitaus höher lag. Dabei muss beachtet werden, dass der Durchschnittswert keine regionalen Unterschiede und divergierende Behandlungsmethoden berücksichtigt. In manchen Gegenden der Vereinigten Staaten betrug die Sterblichkeitsrate 25 bis 60 Prozent.

Große Unterschiede in den Sterblichkeitsraten

Welche Faktoren waren für derartige Unterschiede verantwortlich? Ohio hatte zum Beispiel 24.000 Grippefälle. Die Sterblichkeitsrate von Infizierten, die schulmedizinisch behandelt wurden, lag bei 28 Prozent, während die 26.000 Fälle, die homöopathisch behandelt wurden, eine Sterblichkeitsrate von nur 1,05 Prozent hatten.

Im Gegensatz zu den zu Hause Erkrankten, waren die jungen Soldaten einer dreifachen Gefahr ausgesetzt. Häufige Impfungen hatten ihre Immunsysteme geschwächt, sie wurden von den damaligen Schulmedizinern behandelt und die Lebensumstände in den Baracken waren sehr bescheiden und beengt.

Die Soldaten starben in den meisten Fällen nicht an der Grippe selbst, sondern an einer bakteriellen Lungenentzündung. Bakterien, die Lungenentzündungen verursachen, befinden sich häufig im Mund- und Rachenraum gesunder Menschen. In den geschwächten Körpern der Soldaten waren die Bakterien in der Lage, einzudringen, sich zu vermehren und Lungenentzündungen zu verursachen.

Sogar bei Überfüllung, Stress und Mangel an öffentlicher Gesundheitsplanung konnten homöopathische Ärzte immer noch erfolgreich die Prinzipien eines natürlichen Gesetzes anwenden: “Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt.”

Behandlungserfolge durch Homöopathie

Im Folgenden einige Beispiele, die Julian Winston in seinem Artikel, “Influenza—1918: Homeopathy to the Rescue” zitiert:

“ ‘In einer Fabrik mit 8.000 Arbeitern hatten wir nur einen Todesfall. Gelsemium [Wilder Jasmin] war praktisch das einzige Mittel, das benutzt wurde. Wir benutzten weder Aspirin noch impften wir.’ — Dr. med. Frank Wieland, Chicago.”

“ ‘Ich habe keinen einzigen Influenza-Fall verloren. Die Todesrate durch Lungenentzündung betrug 2,1 Prozent. Die Ärzte, die wie üblich behandelten und Salicylate, Aspirin und Chinin miteinbezogen, verloren häufig 60 Prozent ihrer Lungenentzündungspatienten.’ — Dr. med. Dudley A. Williams, Providence, Rhode Island.”

“ ‘An der Homeopathic Medical Society des Bezirks Columbia gab es fünfzehnhundert Fälle mit nur 15 Toten. Genesungen im Nationalen Homöopathischen Hospital lagen bei 100 Prozent.’— Dr. med. E. F. Sappington, Philadelphia.”

“ ‘Ich habe 1.000 Influenzafälle behandelt. Ich habe die Aufzeichnungen über meine Arbeit protokolliert. Ich habe keinen meiner Patienten verloren. Bitte danken Sie nicht dem schottisch-irischen Amerikaner, sondern der Homö- opathie!’ — Dr. med. T. A. McCann, Dayton, Ohio.”

“Dr. med. H. A. Roberts war zu dieser Zeit Mediziner auf einem Kriegsschiff. Ein weiteres Boot legte längsseits an, um irgendwelche freien Särge zu bekommen — seine Mortalitätsrate war sehr hoch. Bei seiner Rückkehr in den Hafen fragte der Kommandierende Roberts: „Alle Särge benutzt?“ Darauf Roberts, der die Besatzung seines Schiffes mit Homöopathie behandelt hatte: „Ja, und nicht einen Mann verloren!“

“In meinem Beförderungsdienst hatte ich [Roberts] 81 Fälle [von Grippe] auf dem Weg [über den Ozean]. Alle genasen und landeten. Jeder Mann erhielt homöopathische Behandlung. Ein [anderes] Schiff verlor auf dem Weg 31 [Männer].”

Unterschiedliche Behandlungsmethoden verantwortlich für die verschiedenen Todesraten?

War es am Ende die Behandlung, die den Großteil der Todesfälle verursacht hat? Homöopathie betrachtet den Körper als Mikrokosmos. Jede Zelle ist ein winziges, vollständiges System. Die Symptome sind der Versuch des Körpers, sich selbst zu entgiften. Aus diesem Grund ist es heilsam, wenn man mit einem homöopathischen Mittel die Symptome vorübergehend verstärkt. Homöopathische Mittel werden zu solch einem hohen Grad verdünnt, dass mit den aktuellen wissenschaftlichen Methoden nur sehr wenige, in vielen Fällen sogar gar keine Moleküle mehr von dem eigentlichen Wirkstoff nachweisbar sind.

Während der Körper sein Bestes gibt, um sich selbst zu heilen, können heftige oder gefährliche Substanzen schlimmer sein als gar keine Medikamente zu nehmen, besonders bei Grippe. Die US-Regierung empfahl im Jahr 1918 folgende Behandlungsmethoden und Medikationen:

Aspirin um Fieber zu reduzieren.

Kalomel, ein Abführmittel.

Seidlitz-Puder oder Bittersalz, zwei weitere Abführmittel.

Bettruhe und Wärme.

Fieber ist eine essentielle Verteidigung gegen Viren. Die Praktik, gegen Grippe Aspirin zu verabreichen, begann im November 1918. Die verbreitete Gabe von Aspirin kann eine effektive Virenbekämpfung seitens des Körpers verhindern. Kann es sein, dass die Verabreichung von Aspirin zu einer plötzlichen Erhöhung der Sterblichkeitsrate geführt hat?

Bei dem zweiten empfohlenen Mittel, Kalomel, handelt es sich um ein quecksilberhaltiges Abführmittel. Laut dem “American Physicians in the Nineteenth Century: From Sects to Science” by William G. Rothstein hat es viele Nebenwirkungen wie zum Beispiel Austrocknung, Zahnfleischentzündung und Zahnprobleme.

Von allen Behandlungsmethoden, die im Jahr 1918 offiziell empfohlen wurden, waren die besten Ratschläge, ins Bett zu gehen und sich warm zu halten.

Viele Helfer mit intensivem Kontakt zu Grippeopfer erkrankten nicht

Es gab viele Menschen, die nicht an der Grippe erkrankten einschließlich derjenigen, die sich um die Grippeopfer kümmerten und durch die langen Arbeitszeiten Schlafmangel hatten. Sollten wir nicht diese Menschen erforschen, um herauszufinden, was ihr Immunsystem befähigte, stark zu bleiben?

Jetzt ängstigen uns die Medien im Hinblick auf eine weitere Pandemie. Die US-Regierung kann für Quarantänen, Zwangsmittel verschiedenster Arten und Strafen bei Zuwiderhandlungen sorgen, aber Hoffnung besteht nur, wenn solche Unbeholfenheiten wie früher nicht mehr vorkommen werden.

Sowohl von der Spanischen Grippe von1918 wie den darauf folgenden Grippeepidemien kann viel gelernt werden. Jeder von uns sollte sich informieren, um sich im Ansturm der Missinformationen und des Medienrummels eine klare Meinung bilden zu können.

Erschienen in The Epoch Times Nr. 35/09



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