Marburger Bund: Länder investieren seit Jahren zu wenig in Krankenhäuser
Die Länder investieren nach Ansicht des Marburger Bundes zu wenig Geld in Krankenhäuser. „Es fehlt seit Jahren an Investitionen der Länder in die Krankenhäuser“, sagte die Bundesvorsitzende des Ärzteverbands, Susanne Johna, der „Passauer Neuen Presse“ vom Samstag. „Wenn man einen guten Status hat und drei bis vier Jahre nicht zusätzlich investiert, führt das nicht sofort zu einer Verschlechterung.“ Das könne aber nicht über zehn Jahre gutgehen. „Dann werden Bereiche marode, die Finanzmittel brauchen“.
Die Länder bestritten nicht, dass zu wenig Geld in die Kliniken fließe. „Angeblich können sie nicht mehr leisten“, sagte Johna. „Das ist eine Schutzbehauptung.“ Wer die Verantwortung habe, müsse sie auch wahrnehmen. „Sonst wird sich die Situation weiter verschlechtern.“
Nötig sei eine Abkehr von der reinen Kostenbetrachtung: „Gute Versorgung gibt es nicht zum Nulltarif.“ So müssten die Pflegekräfte besser vergütet werden. Johna forderte zudem planbare Arbeitszeiten. „Pflegende und Ärzte müssen sich darauf verlassen können, dass sie mal ein freies Wochenende haben, ohne dass das Telefon klingelt, um Personalengpässe auszugleichen.“
An den Krankenhäusern gebe es derzeit „große Probleme“. „Die Situation hat sich über die Jahre verschlechtert – nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch mit Blick auf die Personalnot“, kritisierte die Vorsitzende des Ärzteverbands. Die Kliniken verlören zunehmend besonders qualifizierte Pflegekräfte, die in andere Berufsfelder gingen. (afp)
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