Opioidkrise in den USA: Handelten Pharmafirmen wie Drogendealer?

Die Börsen-Kurse führender US-Pharmafirmen und -händler gerieten unter Druck. Grund war ein Artikel des Wall Street Journal in dem von Ermittlungen des Justizministeriums, wegen "süchtig machender Schmerzmedikamente", die Rede war.
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Die Zahl der Todesopfer aufgrund von Opioiden steigt stetigFoto: Scott Olson/Getty Images
Von 28. November 2019

Am Dienstag berichtete das Wall Street Journal über Ermittlungen des US-Justizministeriums gegen Pharmafirmen und Großhändler. Grundlage der Ermittlungen ist das „Gesetz über kontrollierte Substanzen“, das eigentlich zur Bekämpfung von Dealern und Drogenkartellen dient. Es geht darum inwieweit diese Firmen an der sogenannten „Opioidkrise“ ursächlich oder durch Unterlassung beteiligt sind.

Viele dieser Firmen wurden von den Anlegern an den Börsen schon länger mit Vorsicht gehandelt, da gegen zahlreiche dieser Unternehmen im Zusammenhang mit der Opioidkrise schon teure Schadensersatzprozesse geführt werden. Das Bekanntwerden der Ermittlungen setzte die Kurse der Unternehmen jetzt zusätzlich unter Druck.

Die „Opioidkrise“

Hunderttausende Amerikaner starben in den letzten Jahren durch Überdosen von opiathaltigen Schmerzmitteln. Im Jahr 2017 waren es allein schon 72 000 Menschen, 2018 waren die Zahlen erstmal seit langem rückläufig und lagen bei 68 000 Toten durch Überdosen.

Hauptproblem ist der Wirkstoff Fentanyl, ein synthetisches Opiat, das 500 bis 5000 mal stärker ist als Heroin. Fentanyl ist in den meisten stärkeren Schmerzmitteln, die in den USA verordnet werden, enthalten und führt zur Abhängigkeit, ähnlich wie Morphin oder Heroin. Das ist bei Krebspatienten im letzten Stadium oder anderen tödlichen Krankheiten die mit starken Schmerzen einhergehen kein Problem, da es hier eingesetzt wird, um die letzten Tage für den Patienten erträglich zu machen.

Schmerzfreiheit als Patientenrecht

Viele opiathaltige Schmerzmittel wurden in den letzten Jahrzehnten jedoch nicht nur todkranken Patienten verordnet. Neben Patienten mit, nach schulmedizinischem Wissen kaum therapierbaren, starken chronischen Schmerzen, wurden opiathaltige Schmerzmittel in den letzten Jahren zunehmend auch Patienten mit vorübergehenden starken Schmerzen verschrieben. Bei diesen Patienten konnten andere Medikamente den Schmerz nicht vollständig beseitigen.

Den Ärzten ist natürlich bewusst welche Risiken opiathaltige Medikamente haben, doch sind sie oft gezwungen dazu solche Medikamente zu verabreichen, um keine teure Klage zu riskieren. Es gibt hierzu ein interessantes Interview auf Fox-News mit einem Mediziner, der sich auf Suchtbehandlung spezialisiert hat.

Zusammengefasst: Anfang der 2000er Jahre reichten verschiedene Gruppen, darunter auch Patientenrechtsgruppen, Klagen zur Schmerzbehandlung ein. In ihrer Konsequenz liefen die Urteile darauf hinaus, dass Patienten von ihrem Arzt eine Behandlung verlangen konnten, die ihnen absolute Schmerzfreiheit garantiert. Aufgrund des US-Justizsystems, dass vielfach auf Präzedenzfällen beruht, haben viele Ärzteverbände und lokale Verwaltungen daraus Regeln abgeleitet, die den Ärzten kaum noch eine andere Wahl ließen als jedem Patienten der von sich behauptete starke Schmerzen zu haben Opioide zu verschreiben. Schmerzfreiheit erfuhr zwischenzeitlich bei der Beurteilung von Vitalzeichen eine genauso wichtige Einstufung, wie Puls, Atmung oder Blutdruck.

Eine der Fragen, die bei einer Untersuchung der Rolle der Pharmafirmen geklärt werden müsste, wäre es herauszufinden, wie weit sie selber hinter den Kampagnen zur „Schmerzfreiheit“ steckten. Denn die Gefährlichkeit und das suchtbildende Potenzial ihrer Medikamente war den Unternehmen durchaus bewusst.

Reglementierungen zur Schmerzfreiheit mit fatalen Konsequenzen

Das Ergebnis dieser Reglementierungen waren tausende Patienten, die über einen längeren Zeitraum so viel Opioide erhielten, dass sich bei ihnen eine Abhängigkeit bildete. Direkte Todesfälle bei Erstverschreibungen waren eher selten, aber die Zahl der Abhängigen nahm immer mehr zu. Als in den letzten Jahren die Gefährlichkeit dieser fatalen Verschreibungspraxis immer offensichtlicher wurde, ruderte man zurück. Das entzog den schon Abhängigen ihre gewohnte Droge und trieb sie dazu sich das Fentanyl illegal zu beschaffen, wenn ihre Krankenversicherung es ihnen nicht ermöglichte einen Entzug bei darauf spezialisierten Ärzten durchzuführen.

Die hohe Zahl der Todesopfer kam einerseits durch klassische Schicksale von Abhängigen zustande. Sucht, Verzweiflung, körperlicher Verfall, Entzugserscheinungen und als Ausweg der bewusste Selbstmord. Auf der anderen Seite steht die extrem starke Wirkung von Fentanyl.

Abhängige die sich ihre nächste Dosis nicht mehr legal bei ihrem Arzt beschaffen konnten, erwarben das Fentanyl auf dem üblichen Schwarzmarkt für Drogen. Der war für viele Dealer im Unterschied zu Kokain und Heroin viel einfacher zu beliefern. Sie konnten sich über lange Zeit, bei geringem Risiko der Entdeckung, bei chinesischen Pharmafirmen einfach per Brief oder Päckchen beliefern lassen.

Auch wenn der US-Zoll inzwischen aufmerksamer geworden ist, lassen sich für den Handel interessante Mengen, angesichts riesiger Mengen aus China importierter Güter, immer noch recht einfach ins Land schmuggeln. Die von den Dealern benötigten Mengen fallen wegen der Stärke der Droge gering aus.

Die zumeist nicht professionell ausgestatteten Dealer streckten das Fentanyl zwar, doch über zuverlässige Portionierungsverfahren verfügten sie nicht. Überdosierungen mit Todesfolge waren dadurch vorprogrammiert.

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