Medizinisch gefährlich: Junge Frauen wollen so aussehen wie bildbearbeitete Selfies

"Der Selfieboom ist gefährlich", erklärte der Schönheitschirurg Dominik von Lukovic. Immer mehr junge Frauen kommen mit einem bildbearbeiteten Selfie in seine Praxis und wollen so aussehen wie ihr Ideal.
Titelbild
Immer öfter kommen junge Frauen mit einem nachbearbeitetem Selfie in die Praxen der Schönheitschirurgen. Aber auch bei Männern steigt die Anzahl der Schönneits-OPs.Foto: iStock
Epoch Times17. Mai 2019

Junge Frauen wollen nach Angaben von Schönheitschirurgen in wachsender Zahl so aussehen wie ihr mit Software bearbeitetes Selfie. Es würden zunehmend junge Frauen mit einem bildbearbeiteten Selfie als Vorbild in seine Praxis kommen, erklärte der Schönheitschirurg Dominik von Lukovic am Freitag in München bei der Frühjahrsakademie der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen.

„Der Selfieboom ist gefährlich“, erklärte von Lukovic. Jugendliche würden oft die möglichen Gefahren eines Eingriffs ausblenden. „Virtuelle Schönheit ist nicht medizinische Realität.“

Durch die zunehmend hohe Qualität der Bildbearbeitungsprogramme erstellten sich viele junge Menschen Ideale, die jeder seriöse Schönheitschirurg ablehnen müsse. Brustvergrößerung, Lippenvergrößerung und das seitliche Anhebenlassen der Augenbrauen seien die beliebtesten Eingriffe junger Menschen.

Falten, Lippenkorrekturen und Oberlidstraffungen

Als ein weiteres Problem berichtete der Kongress über eine wachsende Zahl von nötig werdenden Korrektureingriffen bei vorherigen Operationen. „Korrekturen nach schlechten Voroperationen nehmen dramatisch zu“, erklärte der Schönheitschirurg Hisham Fansa. Oft würden günstige Angebote zu Lasten der Qualität und Sicherheit gehen.

Insgesamt wuchs die Zahl der dem Verband gemeldeten Schönheitsoperationen in Deutschland von 2017 auf 2018 um neun Prozent auf 77.485. Dabei wuchs besonders die Zahl der minimalinvasiven Behandlungen, zu denen das Wegspritzenlassen von Falten zählt, stark an. Die Zahl dieser Eingriffe stieg von 38.526 auf 44.281. Nur geringfügig erhöhte sich die Zahl der ästhetisch-plastischen Operationen mit einem Zuwachs von 32.647 auf 33.204.

Nach dem Beseitigenlassen von Falten folgen Lippenkorrekturen bei den häufigsten Eingriffen, das Plus fiel hier mit rund 48 Prozent besonders deutlich aus. Damit verdrängte die Lippenkorrektur die Oberlidstraffung. Auch die Zahl der Brustvergrößerungen stieg.

Dem Verband der Schönheitschirurgen zufolge entscheiden sich Frauen etwa sechsmal häufiger für einen ästhetischen Eingriff als Männer. Allerdings gebe es bei Männern deutliche Anstiege, die Zahl der Eingriffe bei Männern stieg von 2017 auf 2018 um mehr als das Doppelte.

Der bei Männern am stärksten verbreitete Eingriff ist die Oberlidstraffung, die von Platz fünf auf eins bei den häufigsten Eingriffen stieg. Ebenfalls zunehmend in Mode kommt bei Männern die Fettabsaugung, die von Platz vier auf zwei kletterte. (afp)



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