„Neue Phase der Pandemie“: Wo steht Deutschland?

Die Omikron-Variante könnte aus Sicht von Medizinern und Wissenschaftlern den Weg aus der Dauerkrise weisen. Deutet sich in der Bundesrepublik ein möglicher Strategiewechsel an?
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Eine Einkaufsstraße in Bonn.Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Epoch Times17. Januar 2022

Das Robert Koch-Institut (RKI) spricht von einer „neuen Phase der Pandemie“, in der reine Fallzahlen in den Hintergrund rückten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder deutet die Abkehr vom „Team Vorsicht“ an. Und in vielen europäischen Ländern werden Corona-Maßnahmen gelockert. Wo steht Deutschland?

„Licht am Ende des Tunnels“

Es ist schwer zu durchblicken: Erstmals übersteigt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz die 500er-Marke, hat mancherorts sogar Werte über 1500 erreicht.

Die Sars-CoV-2-Variante Omikron sorge, laut Medizinern und Wissenschaftlern, für einen Anstieg der Corona-Neuinfektionen, geht allerdings tendenziell mit milderen Verläufen einher als ihr Vorgänger Delta. „Wegen der hohen Inzidenzen durchlaufen wir zurzeit eine kritische Phase“, sagt Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) in Bremen.

„Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels“, betont Zeeb. „Der derzeitige Anstieg wird in eine andere Phase der Pandemie münden.“ Davon geht auch der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg aus.

„In Großbritannien bricht die Omikron-Welle gerade in sich zusammen. Das kann man mit etwas Verzögerung auch hierzulande erwarten. Es gibt bisher keine Daten, die gegen dieses Szenario in Deutschland sprechen würden.“

Die Experten rechnen mit hohen Inzidenzen noch für Januar und Februar. „Basierend auf den Daten aus anderen Ländern und unseren Maßnahmen in Deutschland könnte diese Welle in ein oder zwei Monaten überstanden sein“, sagt Schmidt-Chanasit.

„Hinzu kommt dann ab dem Frühjahr die starke Saisonalität des Virus. Die hat einen sehr starken Einfluss auf das Infektionsgeschehen – unabhängig von der Virusvariante.“

„Bisher keine Überlastung der Intensivstationen“

Zeeb verweist auf das Bundesland Bremen, das mit mehr als 1400 die mit Abstand höchste Sieben-Tage-Inzidenz der Bundesländer aufweist. „In Bremen ist die Belegung der Intensivstationen stabil, obwohl die Inzidenz schon seit mehr als einer Woche steigt“, sagt er. Allerdings seien die Normalstationen sehr stark mit Covid-19-Patienten belegt.

„Bisher sehen wir keine Überlastung der Intensivstationen“, sagt auch Schmidt-Chanasit. Allerdings müsse man die nächsten ein bis zwei Wochen abwarten und dabei die vulnerablen Bevölkerungsgruppen besonders im Blick behalten – also ältere Personen und Menschen mit Immunschwäche.

Wegen der hohen Zahlen plädiert Schmidt-Chanasit dafür, bei den Testungen zu priorisieren. „Wir sollten die begrenzten Ressourcen dort einsetzen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.“ Dazu zählten etwa ältere Menschen und Einrichtungen wie Pflegeheime und Krankenhäuser, nicht aber PCR-Tests für junge asymptomatische Menschen.

Spanien erwägt einen Wechsel der Corona-Strategie

Nach Angaben des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez arbeiten Experten daran, Covid-19 ähnlich wie eine Grippe zu behandeln. Statt jeden zu testen, könnten Stichproben erfasst und als Grundlage für ein Frühwarnsystem hochgerechnet werden.

Auch in Deutschland gibt es vorsichtige Anzeichen für einen möglichen Strategiewechsel. Bayerns Ministerpräsident Söder, bisher „Team Vorsicht“, sagte dem „Münchner Merkur“:

„Es wird nicht mehr ausreichen, die Lage nur medizinisch und virologisch zu betrachten. Wir müssen auch auf die gesellschaftliche und soziale Komponente stärker achten.“ Bisher schilderten Experten eine geringere Anzahl Patienten in den Krankenhäusern und mildere Verläufe. „Omikron ist nicht Delta. Das heißt: Wir müssen genau justieren, welche Regeln zwingend nötig, aber auch verhältnismäßig sind.“ (dpa/dl)



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