Nur wenige Mineralwasser haben das Prädikat „einwandfrei“
Stiftung Warentest: Nur sechs Mineralwasser von zwanzig erhielten das Prädikat “einwandfrei”. Zwei der getesteten Mineralwasser enthielten sogar Krankheitserreger.
Bereits 2013 und 2014 berichtete Netzfrauen.org, dass in jedem dritten Wasser Rückstände von Pestiziden zu finden ist. Nun hat das Verbraucher-Magazin "60 Million de Consommateurs" und die Nicht-Regierungs-Organisation "Fondation France Libertés" eine neue Studie durchgeführt.
Zehn von 47 analysierten Mineralwassern beinhalteten Rückstände von Medikamenten, Hormonen und Pestiziden – insgesamt wurden 85 Stoffe entdeckt, die nichts im Wasser zu suchen haben. So fanden Tester in jedem dritten Wasser Rückstände von Pestiziden. Auch in den Flaschen von Vittel. Volvic, Cristaline und weiteren französischen Marken wurden diese Rückstände gefunden und sogar Rückstände von Hormonen entdeckt.
Vittel gehört Nestlé, Volvic zu Danone – wie das Magazin berichtete, bestritten die Mineralwasser-Konzerne die Ergebnisse der Untersuchung. In Deutschland gehört die "Fürst Bismarck" in Norddeutschland ebenfalls zu Nestle.
Daraufhin ließ das Magazin die Ergebnisse in einer zweiten Studie überprüfen – mit gleichem Ergebnis.
Die Stiftung Warentest hat ebenfalls erneut 20 regional bedeutende Markenwässer geprüft.
Etliche fallen mit nennenswert vielen Mineralstoffen auf. Drei Wässer wiesen aber Verunreinigungen im Nanogrammbereich auf, darunter Süßstoffe und Pestizid-Abbauprodukte. Sie sind gesundheitlich zwar absolut unbedenklich, stellen aber das Gebot der natürlichen Reinheit in Frage. Dieses besondere Merkmal unterscheidet Mineralwasser von Trinkwasser.
Hier einige Ergebnisse des Tests
Fürst Bismark
Laut Angaben auf dem Etikett: Quelle und Quellort laut Deklaration Fürst Bismarck Quelle / Aumühle
MHD laut Deklaration: 08.2016
Inhalt und Preis: Flaschengröße (Liter):0,70, Preis pro Liter (Euro) ca.:0,54
Sensorische Beurteilung: GUT (2,5)
Mikrobiologische Qualität: Erfüllt die mikrobiologischen Anforderungen der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung.
Oberirdische Verunreinigungen: Nicht nachgewiesen
Deklaration gut (2,3)
Harzer Grauhof Medium – Original Selters Classic
In dem hessischen Mineralwasser wurde der höchste Gehalt an den so genannten oberirdischen Verunreinigungen festgestellt. Außerdem schmeckt das Wasser in der PET-Flasche leicht nach Kunststoff. Das Wasser ist stark sprudelnd.
Sensorische Beurteilung: GUT (2,5)
Oberirdische Verunreinigungen: Acesulfam-K, Cyclamat, Korrosionschutzmittel
Beurteilung der Stiftung Warentest: „Die Auslobung „Inbegriff für Ursprünglichkeit und Reinheit“ auf dem Produkt widerspricht den nachgewiesenen oberirdischen Verunreinigungen.“
Harzer Grauhof Medium
Das Mineralwasser aus Niedersachsen hat einen mittleren Mineralstoffgehalt. Jedoch wurden Verunreinigungen beim Test festgestellt. Immungeschwächte sollten das Wasser abkochen. Sehr leicht bitter, sehr leicht sprudelnd.
Sensorische Beurteilung: GUT (2,0)
Oberirdische Verunreinigungen: Acesulfam-K, Cyclamat, Korrosionschutzmittel
Beurteilung der Stiftung Warentest: „Die Deklaration ist nur ausreichend, weil wir die Bezeichnung „natürliches Mineralwasser“ aufgrund der nachgewiesenen oberirdischen Verunreinigungen für fragwürdig halten.“
In drei der getesteten Wassermarken fanden die Tester oberirdische Verunreinigungen: im bekannten „Original Selters Classic“ (Süßstoff, Rostschutzmittel), in „Harzer Grauhof Medium“ (Süßstoff, Pestizide) und in „Glashäger Classic“ (Rostschutzmittel)
Einwandfreie Wasser
Sechs der Wasser – jeweils drei mit mittlerem und hohem Kohlensäuregehalt – schnitten in allen Prüfpunkten einwandfrei ab. Sie waren sensorisch gut, bedenkenlos für immunschwache Menschen und zeigten keinerlei Verunreinigungen. Dazu gehören:
„Gaensefurther Schloss Quelle"
„Rosbacher Urquell“ und
„Thüringer Waldquell“ (alle Medium),
"Abenstaler Quelle Spritzig"
„Extaler Mineralquell Classic“ und
„Römerwall Classic“ (alle mit viel Kohlensäure).
Die Testergebnisse sind für 2,50 Euro vom Stiftung Warentest hier zu bekommen.
Die Geldquelle – Das Milliardengeschäft mit dem Wasser
Multis wie Nestlé oder Danone haben es längst geschafft, Europäer und Amerikaner “an die Flasche” zu bringen. Mineralwasser ist ein Boomprodukt.
Statt billigeres Wasser aus dem Hahn trinken wir Deutschen Evian, Vittel oder etwa Gerolsteiner und bezahlen gerne das Hundertfache dafür. Flaschenwasser verspricht Jugend, Fitness und ist ein Produkt mit lukrativer Gewinnspanne, vor allem in den Schwellenländern, wo die Wasserversorgung den Menschen kein trinkbares Wasser zu liefern vermag.
Die Dokumentation beleuchtet das Wasser-Geschäft, fragt nach den Akteuren, den Interessen und den Folgen für die Kunden. Wenn es nach der Welthandelsorganisation ginge, dann würde der Wassermarkt komplett liberalisiert und Wasser wäre eine Ware, vermarktet wie Computer oder Schokoriegel. (ks)
Quelle: Netzfrauen.org
https://youtube.com/watch?v=omF6BEkg5f8
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion